Haare färben mit Pflanzenhaarfarbe: mit diesen Expertinnentipps funktioniert’s
Ob Sie Ihre Naturhaarfarbe aufpeppen möchten oder die ersten grauen Strähnen leicht überdeckt werden sollen – mit Pflanzenhaarfarbe lässt sich das Haar schonender färben. Unsere Expertinnen geben Tipps, was Sie dabei beachten müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Vorteile hat das Färben mit Pflanzenhaarfarben?
- Für wen sind Pflanzenhaarfarben geeignet?
- Worauf muss man beim Färben mit Pflanzenhaarfarben achten?
- Sind Pflanzenhaarfarben für graue Haare geeignet?
- Worauf beim Färben mit Pflanzenhaarfarben achten, wenn man danach oder zuvor die Haare blondiert?
- Wie kann man das Farbergebnis von Pflanzenhaarfarben intensivieren?
- Profi-Tipps für das Färben mit Pflanzenhaarfarben
- Leuchtendes Mahagonirot mit Henna
- Sattes Kaffeebraun für Glanz & Volumen
- Ideal zur Grauabdeckung & Pflege
- Entfernt chemische Rückstände vor dem Färben
Im Unterschied zu Pflanzenhaarfarben enthalten herkömmliche Haarfärbemittel chemische Zusatzstoffe wie Ammoniak oder Wasserstoffperoxid. Diese Substanzen schädigen nicht nur die Umwelt, sondern langfristig auch die Haarstruktur. Denn für ein optimales Farbergebnis rauen chemische Colorationen die oberste Schuppenschicht der Haare auf, damit die Farbpigmente tief eindringen und haften bleiben können. Langfristig führt das zu trockenem, sprödem Haar, das zu Spliss und Haarbruch neigt. Ganz anders sieht es da mit Pflanzenhaarfarben aus!
Pflanzenhaarfarben umschließen mit ihren natürlichen Farbpigmenten die oberste Haarstruktur. Dadurch wird das Haar gegen schädliche Umwelteinflüsse geschützt und vor dem Austrocknen bewahrt. Unter Pflanzenhaarfarben versteht man Farben, die natürliche Pflanzenextrakte enthalten, dazu zählen etwa Henna, Indigo oder Cassia. Auch andere natürliche Zutaten wie Walnussschalen, Kurkuma oder Hibiskusblütentee eignen sich hervorragend, um das Farbergebnis zu intensivieren.
Mittlerweile gibt es moderne Pflanzenhaarfarben auf dem Markt, die so wenig Chemie wie möglich, aber so viel wie nötig enthalten, um ein strahlendes und vor allem kräftiges Farbergebnis zu erzielen. Denn: „Pflanzenhaarfarben sind nicht zu 100 Prozent deckend“, wissen Susanne Forobosko und Janine Hausegger, Qualitätstrainerinnen für die dm friseurstudios. Wir haben mit den Expertinnen über die Vor- und Nachteile von Pflanzenhaarfarben gesprochen und worauf man beim Färben achten sollte.
Welche Vorteile hat das Färben mit Pflanzenhaarfarben?
„Mit Pflanzenfarben erzielt man am besten sehr warme, meist rötliche Farbergebnisse. Sie legen sich um die Schuppenschicht und lassen das Haar dadurch glänzen. Je öfter man eine Pflanzenhaarfarbe verwendet, desto besser hält das Farbergebnis“, sagt Susanne Forobosko.
Für wen sind Pflanzenhaarfarben geeignet?
„Ein großer Vorteil der Pflanzenhaarfarben liegt in ihrer haarschonenden Farbgebung, daher sind sie für alle, die großen Wert auf Naturprodukte legen, besonders gut geeignet. Da Pflanzenhaarfarben mit natürlichen Pflanzenstoffen wie z.B. Blüten, Stängel, Samen oder Wurzeln versetzt sind, enthalten sie weniger chemische Bestandteile und schonen so die Haarstruktur“, betont Janine Hausegger.
Worauf muss man beim Färben mit Pflanzenhaarfarben achten?
„Pflanzenhaarfarben können das Haar weder aufhellen noch weißes Haar zu 100 Prozent gleichmäßig abdecken. Das Ergebnis hängt von der Ausgangsfarbe ab. Pflanzhaarfarben sind meist rötlich pigmentiert und kühle Töne nur sehr schwer bzw. nicht wirklich zu erzielen“, weiß die Expertin.
Sind Pflanzenhaarfarben für graue Haare geeignet?
„Weiße bzw. graue Haare werden mit Pflanzenhaarfarben kaschiert, aber nicht zu 100 Prozent abgedeckt. Auf weißem Haar werden Pflanzenhaarfarben im Ergebnis stärker und intensiver. Sie passen sich den natürlichen Weiß- und Graunuancen des Haares an und wirken dadurch sehr natürlich. Je öfter man eine Pflanzenhaarfarbe verwendet, desto besser bzw. länger hält das Ergebnis“, ergänzt Susanne Forobosko.
Worauf beim Färben mit Pflanzenhaarfarben achten, wenn man danach oder zuvor die Haare blondiert?
„Wenn das Haar nach einer Pflanzenhaarfarbe blondiert wird, kann es zu extremen Farbabweichungen kommen. Daher empfehlen wir, vorab eine Probesträhne zu Hause oder bei ihrem Friseur zu färben.
Umgekehrt gilt: Da Pflanzenhaarfarbe das Naturhaar nicht heller färben, sondern nur nuancieren kann, sind Pflanzenhaarfarben auf bereits blondiertem Haar nicht empfehlenswert“, sind sich die Expertinnen einig.
Wie kann man das Farbergebnis von Pflanzenhaarfarben intensivieren?
„Um ein perfektes Ergebnis zu erzielen, empfehlen wir, das Haar vollständig von Styling- und Pflegerückständen zu befreien. Je nach Nuance statt mit Wasser mit entsprechenden Tees anrühren. Dafür eignen sich bei dunklen Haaren etwa Schwarztee; bei hellen Haaren Kamillentee. Rottöne können etwa mit Hibiskusblütentee tolle Reflexe erhalten.“
Profi-Tipps für das Färben mit Pflanzenhaarfarben
- Pflanzenhaarfarbe sollte immer auf frisch gewaschenem, handtuchtrockenem Haar aufgetragen werden
- Zum Anrühren der Farbe das Wasser kurz aufkochen und anschließend etwas abkühlen lassen, zu heißes Wasser würde die Pflanzenbestandteile verbrennen. Dadurch gehen die pflegenden Inhaltsstoffe in der Pflanzenhaarfarbe verloren. Bei zu kaltem Wasser können sich dagegen die Farbstoffe nicht richtig entfalten
- Um ein Austrocknen der Farbmasse während der Einwirkzeit zu verhindern, empfehlen wir, das Haar mit einer Frischhaltefolie abzudecken
- Handschuhe tragen, um Verfärbungen zu verhindern
- Um die Haltbarkeit zu verlängern, empfehlen wir, Haarpflegeprodukte für coloriertes Haar zu verwenden