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Die Symptome von Endometriose: erklärt von einer Gynäkologin
Wehenartige Schmerzen

Die Symptome von Endometriose: erklärt von einer Gynäkologin

Endometriose ist eine gutartige, aber chronische Erkrankung: Bei betroffenen Frauen siedelt sich Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter an. Das kann zu schmerzhaften Symptomen führen, die körperlich und emotional belasten. Gynäkologin Dr. Eva Lunzer-Mühler erklärt ACTIVE BEAUTY, was die häufigsten Symptome von Endometriose sind und wie Frauen eine mögliche Erkrankung erkennen und behandeln lassen können.

Die Gynäkologin Dr. Eva Lunzer-Mühl erklärt, welche Symptome bei Endometriose auftreten können und informiert über Möglichkeiten der Behandlung.

Welche Symptome treten bei Endometriose auf?

Die Ursache von Endometriose sind gebärmutterschleimhautähnliche Zellen, die sich außerhalb der Gebärmutter ansiedeln. Das kann zu Entzündungen, Vernarbungen und damit zu starken Schmerzen führen. Die Symptome von Endometriose äußern sich mehrfach:

Schmerzen beim Sex

Keine Lust auf Sex? Zu den oft ersten und häufigsten Symptomen von Endometriose gehören Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. In diesem Fall sind die Mutterbänder, die die Gebärmutter im Becken festhalten, von Endometriosezellen befallen. In der Folge vernarben und verkürzen die Bänder. Dadurch verändert sich häufig die Lage der Gebärmutter im kleinen Becken, was zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führt. „Hinzu kommt, dass der Penis beim Sex oft direkt auf die narbige, entzündliche Veränderung im Bereich der Mutterbänder und des kleinen Beckens stößt, was noch mehr Schmerzen verursacht“, erklärt die Gynäkologin.

Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang

Endometrioseseherde können sich auch an der Oberfläche des Darms oder der Blase befinden. Gelegentlich sind sie sogar in der Darm- oder Blasenwand vorzufinden. Daraus folgen Symptome wie Schmerzen beim Wasserlassen (dies kann auch ein Anzeichen für eine Blasenentzündung sein) oder beim Stuhlgang. Wenn die Schmerzen während der Menstruation zunehmen, ist das ein weiteres Zeichen für eine mögliche Endometriose.

Starke Menstruationsschmerzen

Auch starke Schmerzen während der Menstruation sind ein häufiges Symptom von Endometriose. Der Grund dafür: Bei betroffenen Frauen befinden sich Zellen der Gebärmutterschleimhaut auch in den Muskelschichten der Gebärmutter. Auch sie bluten bei der Menstruation. Das Blut kann aber – anders als aus der Gebärmutter selbst – nicht abfließen und sammelt sich im Gewebe an. Dieses entzündet sich und vernarbt. Dadurch vergrößert sich die Gebärmutter und verändert sich narbig. Während der Menstruation zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter zusammen, um die Schleimhaut in der Gebärmutterhöhle abzustoßen. Genau dieser Vorgang verursacht bei Endometriose-Patientinnen aufgrund der veränderten Gebärmutter starke wehenartige Schmerzen.

Unterleibsschmerzen

Ein weiteres können starke Schmerzen im Unterleib sein. Sie kommen daher, dass sich gebärmutterschleimhautartiges Gewerbe am Beckenfell oder an den Mutterbändern ansiedelt. Das wiederum führt zu entzündlichen Reaktionen und es bilden sich Narben. Dadurch entstehen Verwachsungen und Vernarbungen an den Mutterbändern, die Schmerzen im Unterleib verursachen.

Erschöpfung

Viele denken dabei gleich an ein Burnout. Dass Erschöpfung auch ein mögliches Symptom von Endometriose ist, liegt an den starken Schmerzen und der muskulären Anspannung während der Menstruation. Nicht selten vergleichen Frauen die Schmerzen während der Blutung mit Geburtswehen. Die hohe Schmerzbelastung beeinflusst den gesamten Organismus. „Viele betroffene Frauen fühlen sich in dieser Phase besonders erschöpft und müde“, erklärt Dr. Eva Lunzer-Mühl.

Psychische Belastung

Die starken Schmerzen während der Menstruation wirken sich auf Erkrankte auch psychisch aus. „Durch die Schmerzbelastung ziehen sich viele betroffene Frauen gerade während der Menstruation zurück. Sie sind angespannt und fühlen sich unverstanden. Vor allem, wenn es aus dem Umfeld heißt, sie ‚sollen sich nicht so anstellen‘“, erläutert die Gynäkologin. Betroffene Frauen haben außerdem oft Angst, dass beim Sex erneut Schmerzen auftreten und sorgen sich, durch die Erkrankung unfruchtbar zu werden. Beides belastet die Frauen nicht nur psychisch, sondern wirkt sich auch auf die Paarbeziehung aus.

Unfruchtbarkeit

An Endometriose erkrankte Frauen sind häufig eingeschränkt empfängnisfähig. Der Grund dafür, dass sie Probleme haben, schwanger zu werden, sind Endometriosezellen in den Eileitern, die in der Folge vernarben. Durch die vernarbten Eileiter kann eine natürliche Befruchtung erschwert sein. Auch Eileiterschwangerschaften kommen häufiger vor. Dabei nistet die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter, sondern im Eileiter. Befinden sich Endometriosezysten am Eierstock, „verdrängen“ sie das normale Eierstockgewebe. In der Folge können die Follikel nur erschwert reifen oder der Eisprung bleibt gänzlich aus.

Endometriose: Ab wann sind Symptome abzuklären?

Die Symptome von Endometriose, an denen Frauen die Erkrankung am ehesten selbst erkennen können, sind Schmerzen bei der Regelblutung oder beim Sex. Beides sollte nicht als „normal“ hingenommen werden und ist im Zweifelsfall ärztlich abzuklären. Dort können eine genaue Anamnese, also die systemische Befragung über den Gesundheitszustand, und eine gründliche gynäkologische Untersuchung Aufschluss geben.

Wie werden die Symptome von Endometriose behandelt?

Wie Endometriose behandelt wird, hängt vom Schweregrad und Ausmaß der Beschwerden ab. Zusätzlich fließt in den Behandlungsplan mit ein, wie alt die Patienten ist und ob ein Kinderwunsch besteht. Die Symptome von Endometriose werden hauptsächlich durch entzündungshemmende oder krampflösende Schmerzmittel gelindert. Darüber hinaus gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten, die individuell ärztlich abgeklärt werden müssen.

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