Fitness-Tracker: Das sind die Vor- und Nachteile
Sind Fitness-Tracker eine hilfreiche Unterstützung beim Training oder doch eher nervig und nutzlos? Wir kennen die Vor- und Nachteile der angesagten Fitness-Apps und Gadgets.
Inhaltsverzeichnis
- Das sind die Vorteile der Fitness-Tracker:
- 1. Mehr Motivation für Sport
- 2. Überblick über sportliche Aktivitäten
- 3. Analyse der Trainingsdaten
- 4. Sportliche Ziele setzen
- Das sind die Nachteile der Fitness-Tracker:
- 1. Individuelle Körperbedürfnisse werden ignoriert
- 2. Eingeschränkte Funktionalität oder höhere Kosten
- 3. Orientierungslosigkeit trotz Fitness-Tracker
- 4. Fitness-Tracker können Leistungsdruck erzeugen
Das sind die Vorteile der Fitness-Tracker:
1. Mehr Motivation für Sport
Apps auf Smartphones sind so programmiert, dass wir danach süchtig werden und diese immer wieder aufrufen wollen. Das führt dann zum Beispiel zu Doom Scrolling (exzessiver Konsum von Social-Media-Inhalten für einen langen Zeitraum, ohne Unterbrechung) auf Instagram & Co. Genial, wenn uns eine App auf dem Handy zur Abwechslung einmal daran erinnert, dass es wieder Zeit für etwas anderes, nämlich Sport, ist. Besonders motivierend: Wenn wir unser Tagesziel erreicht haben oder sogar unseren persönlichen Schritte-Rekord aufgestellt haben.
Tipp: Wer zu viel Zeit auf dem Handy verbringt und sogar seine Partnerin oder seinen Partner dabei ignoriert (Stichwort Phubbing), sollte sich zwischendurch einmal Digital Detox gönnen.
2. Überblick über sportliche Aktivitäten
Manche kennen es vom Online Dating: Im Dating-Profil soll man angeben, wie oft man trainiert. Viele geben gerne „häufig“ an, weil sie das subjektiv so einschätzen. Ein Fitness-Tracker kennt hier allerdings keinen Pardon. Er bietet eine Tages-, Wochen- und Monatsansicht über die sportlichen Aktivitäten, die tatsächlich stattgefunden haben. Und nein, Fußballschauen im Fernsehen gehört nicht dazu. Wie der amerikanische Management-Pionier Peter F. Drucker es so schön auf den Punkt bringt: „You can't manage what you can't measure“. Wenn man keine Zahlen hat (also nichts Messbares), wird es schwierig, etwas zu betreuen oder gar zu verbessern. Ist der Schrittzähler hingegen auf dem Smartphone oder dem Fitness-Tracker aktiviert, kann man nachvollziehen, ob das tägliche Schrittziel tatsächlich erreicht wurde, beziehungsweise inwieweit Sport im Alltag überhaupt stattfindet. Der persönliche Eindruck kann hier nämlich oft gewaltig täuschen.
3. Analyse der Trainingsdaten
Viele Fitness-Tracker bieten die Möglichkeit, die Trainingsdaten anschließend auf dem Smartphone oder dem PC weiter auswerten zu lassen. Dadurch gewinnt man Aufschluss über seine sportliche Leistung beziehungsweise den eigenen Fitnessstand und seine Fortschritte. Auch der Schlaf (Dauer des Schlafs, Schlafphasen, Schlafunterbrechungen) kann mit vielen Trackern gemessen werden. Wer zum Beispiel an Schlafstörungen leidet, kann so weitere Erkenntnisse über seinen Schlafrhythmus und andere Werte gewinnen und so zu besseren Schlafroutinen finden.
4. Sportliche Ziele setzen
Einfach nach Lust und Laune Sport machen ist schön, mit dem Tracker an der Hand trainiert man allerdings nicht im luftleeren Raum. Während man sonst höchstens ein Gefühl dafür hat, wie viel Sport man im letzten Jahr gemacht hat, stellt das Fitness-Tracking eine komplette Auswertung zur Verfügung. Diese kann man dann heranziehen, um sich neue sportliche Ziele zu setzen. Empfehlenswert wäre es allerdings, wenn man sich zusätzlich zu den Auswertungsergebnissen professionelle Unterstützung (zum Beispiel von einem Fitnesscoach) sucht. Anhand der ermittelten Daten kann dann gemeinsam ein Trainingsplan erstellt werden.
Zusatztipp: Erhalten Sie auf dm.at Tipps zum Home Workout und zur Regeneration nach dem Sport.
Das sind die Nachteile der Fitness-Tracker:
1. Individuelle Körperbedürfnisse werden ignoriert
Wenn man sich nur auf den Tracker verlässt und nicht auf seine Körpersignale achtet, kann das Training sogar ungesund sein oder sich negativ auswirken. Nach einer Erkältung kann man nicht gleich wieder von null auf Hundert gehen. Ein Lauftraining für Anfänger sieht anders aus als für Fortgeschrittene. Sport bei Hitze muss weniger intensiv gestaltet werden als Bewegung bei moderaten Temperaturen oder Wintersport wie Langlaufen. Besonders bei Frauen ist es wichtig, dass sie beim Training auf ihren eigenen Körper hören und das Training auf den Zyklus und ihr Wohlbefinden abstimmen. Dabei helfen können Menstrual Mapping oder die Verwendung einer Zyklus-App.
Tipp: Es gibt auch Fitness-Tracker, in denen man zusätzlich den Zyklus tracken und sein Training so mehr auf seine individuellen Bedürfnisse abstimmen kann. Trotzdem gilt: Wie fit Sie sich wirklich fühlen, wissen Sie am besten.
2. Eingeschränkte Funktionalität oder höhere Kosten
Wenn man gerne Wassersport wie Schwimmen macht, hilft eine einfache und kostenlose Tracking-App auf dem Smartphone leider nicht weiter. Hier braucht es dann ein unterwassertaugliches Fitness-Armband, damit auch dieses Workout erfasst wird. Sonst muss man mühevoll die Trainingseinheit manuell hinzufügen, genaue Fitness-Daten dazu erhält man dann aber nicht. Wer Zugang zu möglichst vielen, genauen Messwerten haben möchte und eine Bandbreite an Funktionen schätzt, muss dafür oft etwas mehr Geld investieren.
3. Orientierungslosigkeit trotz Fitness-Tracker
Wenn immer wieder neue Messwerte (wie zum Beispiel VO2max) aufkommen, verunsichert das so manche Breitensportlerin und so manchen Breitensportler. Ohne Ausbildung als Gesundheits- und Fitnesscoach beziehungsweise Betreuung von einer Sportmedizinerin oder einem Sportmediziner machen solche Werte für die Laiin oder den Laien dann nur mehr wenig Sinn. Wer aus gesundheitlichen Gründen auf spezielle Werte achten muss oder leistungsorientiert trainiert, sollte sich besser professionelle Unterstützung suchen und sich nicht nur auf den Fitness-Tracker verlassen. Schließlich benötigt man Hilfe, um das alles richtig einordnen zu können.
4. Fitness-Tracker können Leistungsdruck erzeugen
Damit man von den Vorteilen für die Gesundheit von Fitness-Trackern profitieren kann, braucht es auch ein gesundes Mindset. Vergleiche mit den Daten von anderen oder der Wunsch, unabhängig vom körperlichen Befinden seine Ergebnisse dauernd verbessern zu müssen, sind kontraproduktiv. So entstehen Stress und Leistungsdruck und das ursprüngliche Ziel – nämlich, dass der Tracker einen gesunden Lifestyle und somit tolle Gesundheitswerte unterstützen soll – wird bei dieser Art von Verwendung nicht erreicht. Dann führt der Fitness-Tracker lediglich zum Anstieg des Stresshormons Cortisol und zur Überbeanspruchung des eigenen Körpers. Die Verantwortung liegt also letztendlich bei der Benutzerin oder beim Benutzer.
Zusatztipp: In diesem Beitrag gibt es noch Empfehlungen für weitere Gesundheitsapps.