Haarausfall: Eine Dermatologin gibt Tipps zu Haarverlust durch Stress
Eine Dermatologin beantwortet die wichtigsten Fragen zu psychologisch bedingtem Haarausfall:
Dr. Birgitt Hantich-Hladik ist Fachärztin für Dermatologie und führt ihre Facharztpraxis für Haut- und Geschlechtskrankheiten seit 1998 in Hallein (Salzburg). Für Active Beauty hat Dr. Hantich-Hladik die wichtigsten Fragen rundum psychologisch bedingten Haarausfall beantwortet.
1. Welche psychologischen Ursachen kann Haarausfall haben?
„Psychischer Stress kann Haarausfall verursachen. Durch Stress kann sich der Haarzyklus verändern und somit Haarausfall begünstigen“, erklärt uns Dr. Hantich-Hladik. „Die Betroffenen finden sich dann in einem Teufelskreis wieder. Sie bemerken, dass sie zunehmend Haare verlieren und dadurch entsteht bei vielen zusätzlich psychischer Stress. Dieser kann wiederum weiteren Haarausfall zur Folge haben.“ Psychologisch bedingter Haarausfall betrifft sowohl Frauen als auch Männer.
2. Was tun bei Haarausfall?
Bei Haarausfall sollten Sie sich unbedingt an eine Dermatologin oder einen Dermatologen wenden. Diese können mittels modernster Haardiagnostik und Analyse im Labor genau feststellen, was die Ursache für den Haarausfall ist und dann das Problem gezielt angehen. „Um die richtige Therapie zu starten, empfiehlt sich eine Mikronährstofftestung, die Gesamteiweißbestimmung sowie die Analyse der Aminosäuren und des Fettstoffwechsels“, erläutert Dr. Hantich-Hladik. Basierend auf dem Ernährungszustand der Haare wird dann ein entsprechender Therapieplan erstellt.
3. Wie entsteht psychologisch bedingter Haarausfall im Körper?
Bei psychologisch bedingtem Haarausfall wird das Haar in seinem natürlichen Zyklus gestört. Stresshormone irritieren die Haarfollikel und führen zu Entzündungen. Die Wachstumsphase des Haars wird vorzeitig abgebrochen. Der normale Haarzyklus verkürzt sich und das Haar fällt vorzeitig aus.
4. Was ist kreisrunder Haarausfall?
Kreisrunder Haarausfall (Alopecia Areata) wird häufig durch akuten Stress ausgelöst. Der Haarausfall findet in der Wachstumsphase des Haares statt: Die Proteinsynthese bricht plötzlich ab oder findet nur in geringem Ausmaß statt. Der Keratingehalt im Haar wird dadurch geringer und führt zu Haarbruch. Bei kreisrundem Haarausfall handelt es sich um einen „autoimmunologisch bedingten Haarausfall mit familiärer Häufung (10-25%)“.
5. Welche Mittel helfen bei psychologisch bedingtem Haarausfall?
Stressabbau
Bei psychologisch bedingtem Haarausfall gilt es zuerst herauszufinden, was den Stress auslöst und dann diesen Stressfaktor zu eliminieren. Um Stress abzubauen, helfen zum Beispiel Entspannungspausen, bewusstes Zeitmanagement, das Niederschreiben von Sorgen in einem Tagebuch oder die Unterstützung von einem Psychologen. „Als hilfreich haben sich auch Entspannungstechniken wie Atemübungen, mentale Techniken wie autogenes Training, Meditation oder Yoga gezeigt. Weiters ist ausreichender Schlaf ein wichtiger Faktor, um den allgemeinen Stresslevel zu reduzieren.“
Mikronährstofftest: Mangel feststellen und ausgleichen
Auch Nährstoffmangel begünstigt Haarausfall. Daher wird durch einen Mikronährstofftest des Bluts abgeklärt, ob ein Mangel vorhanden ist. Für die Haare sind besonders Vitamin B12 (muss bei veganer Ernährung als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden), Vitamin B3, Vitamin C, Eisen und Zink von zentraler Bedeutung. Außerdem wird eine Analyse des Gesamteiweißes und der Aminosäuren durchgeführt. Was nicht im ausreichenden Maß im Blut nachgewiesen werden konnte, wird in Form von Tabletten oder über eine Infusion an den Patienten verabreicht. So werden Mangelzustände wieder ausgeglichen.
Behandlung
Zur Behandlung von Haarausfall werden die Haarwurzeln zur Regeneration angeregt. Dadurch normalisiert sich der Zellstoffwechsel und es werden mehr zellerhaltende Substanzen wie zum Beispiel Kollagen produziert.
Zusätzliche Tipps zum Thema Haarausfall aus dem dm friseurstudio
In diesem Video erhalten Sie zusätzliche Tipps zum Thema Haarausfall aus dem dm friseurstudio.