Herbstblues: Was Sie dagegen tun können
Gehören Sie zu den Menschen, die im Herbst weniger aktiv sind und bei denen das Wohlbefinden fühlbar sinkt? Dann könnte es sich um einen Herbstblues handeln, der laut Dietmar Winkler, Facharzt für Psychiatrie und stellvertretender Leiter der Spezialambulanz für Herbst-/Winterdepressionen am AKH Wien mit leichteren Verstimmungen und Antriebslosigkeit in der düsteren Jahreszeit einhergeht.
1. Herbstblues? Symptome abklären
Bitte klären Sie unbedingt mit Ihrem Arzt ab, ob Sie an einem Herbstblues oder einer Winterdepression leiden!Wichtig: Ab der Pubertät haben auch mehr Kinder mit Herbstblues oder sogar Winterdepression zu kämpfen. „Im Verdachtsfall ist ein Facharzt für Kinderpsychiatrie die richtige Anlaufstelle“, legt uns Herr Winkler ans Herz. Die Vorbeugung und Therapie sind bei Jugendlichen und Erwachsenen ähnlich.
2. Fixer Tag-/Nacht-Rhythmus
Ein regelmäßiger, zeitlich geplanter Tagesablauf ist heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich. Möglichst feste Aufsteh- und Zubettgehzeiten, wozu auch Chronobiologen raten, sind Dietmar Winkler zufolge aber ein wichtiger Faktor in jeder antidepressiven Therapie – und beugen auch einem Herbstblues vor, da sich das Glückshormon Serotonin und das Schlafhormon Melatonin besser die Waage halten. Auch Rituale wie die tägliche Teestunde (vielleicht mit Familie und Freunden?) geben Struktur.3. Viel Bewegung, wenig Stress
Sporttherapie beziehungsweise viel Bewegung im Freien hilft, einem häufiger vorkommenden Herbstblues mit leichten Symptomen vorzubeugen – etwa durch den täglichen Spaziergang (am besten im Wald), Laufen oder Radfahren. Alternativ können Sie mehr Sport im Alltag integrieren. Woher die Zeit nehmen? Indem wir zur Stressbewältigung bei unseren Pflichten auf Perfektionismus verzichten.4. Anti-Blues-Essen
Laut Experten haben eine Omega-3-Fettsäuren-reiche Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel einen antidepressiven Effekt. Greifen Sie jetzt auch beim Aufkeimen eines Jahreszeiten-Blues vermehrt zu Leinsamen, Lein- und Rapsöl, Walnüssen oder Lachs, Forellen und Sardinen.Weiters zu Präbiotika wie Sauerkraut oder Topinambur, um dem Herbstblues auch über das Mikrobiom im Darm vorzubeugen. Stimmungshebend wirkt auch Soulfood, also Speisen und Getränke, die auch die Seele wärmen – aber verzichten Sie dabei auf zu viel Süßes und Weißmehlprodukte.