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Lindenblütensirup & Johanniskraut-Rotöl selbst gemacht
Text: Eva Pohn
Lesedauer: min
Blütenrezepte

Lindenblütensirup & Johanniskraut-Rotöl selbst gemacht

Unsere Wiesen und Wälder sind reich an wertvollen Pflanzen, Kräutern und Bäumen. Aktuell stehen Lindenbäume in voller Blüte. Auch das Johanniskraut ist kurz davor, sich von seiner prächtigsten Seite zu zeigen.
Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie zum ersten Mal aus selbstgepflückten Kräutern, Früchten oder Pflanzen etwas Schmackhaftes hergestellt haben? Die Freude und der Stolz darüber sind unbeschreiblich – und viel besonderer, als das fix-fertige Produkte im Supermarkt zu kaufen.


Sommerlich, fruchtiger Lindenblütensirup

Zutaten

  • 2 Handvoll Lindenblüten (frisch gepflückt)
  • 2 Bio-Zitronen (Schale unbehandelt)
  • 1 Liter Wasser
  • 1 kg Zucker


Zubereitung

  1. Die Lindenblüten an einem warmen, sonnigen, nicht zu heißen Tag pflücken. Die Blüten am besten mit einer Papierschere abschneiden und in einer Stofftasche oder einem Korb sammeln.
  2. Bevor man startet, alle benötigten Materialien vorbereiten – ein sauberes und gereinigtes Einmachglas (1 1/2 Liter Fassungsvermögen), die gewaschenen Zitronen, die Lindenblüten, Messer und Schneidbrett.
  3. Die Blüten vom Stängel und den Blättern trennen, die Zitronen in Scheiben schneiden und in das Glas schichten. Ein wenig Zucker dem Lindenblütenansatz zugeben. Der Rest folgt beim Einkochen des Sirups.
  4. Die Blüten und Zitronen mit Wasser übergießen. Das Glas verschließen und zwei bis drei Tage an einem kühlen, dunklen Ort lagern. Zwischendurch das Glas vorsichtig schütteln, sodass sich die Inhaltsstoffe aus der Linde gut lösen.
  5. Nach wenigen Tagen hat sich die Farbe in ein helles Gelb verwandelt. Jetzt ist es an der Zeit, die Blüten abzuseihen. Anschließend die Flüssigkeit in einem Topf mit dem restlichen Zucker aufkochen, gut verrühren und heiß in die Sirupflasche abfüllen. Sobald sich der Inhalt abgekühlt hat, den fertigen Lindenblütensirup kühl lagern. So hält er bis zu einem Jahr.

Der sommerlich, fruchtige Lindenblütensirup lässt sich perfekt mit sprudligem oder stillem Wasser anrichten. Als erfrischender Aperitif eignet er sich auch hervorragend in Sekt oder Prosecco. Kindern gibt man den Sirup gerne in der Erkältungszeit.


Aussehen und Wirkung der Linde

Typisch für die Blüten der Linde ist ihr langes, schmales Hochblatt, das später die ausgereifte Frucht zur Aussamung durch die Luft trägt. Mit diesem einzelnen Hochblatt ist ein Stängel verwachsen, an dem sich mehrere kleine, zierliche, blassgelbe Blüten mit vielen feinen Staubblättchen spreizen.

Lindenblüten sagt man eine beruhigende, schweißtreibende, entspannende und schmerzlindernde Wirkung nach. Lindenblüten in Form von Tee, Tinktur und Salben werden bei Fieber, Schnupfen, Husten, Hals- und Ohrenschmerzen, Einschlafschwierigkeiten sowie Nervosität erfolgreich eingesetzt.


Wohltuendes Johanniskraut-Rotöl

Zutaten

  • Johanniskraut (frisch gepflückt)
  • Bio-Olivenöl


Zubereitung

  1. Johanniskraut an einem sonnigen Tag pflücken.
  2. Die Blätter und Blüten vom Stängel streifen.
  3. Ein Schraubglas zu zwei Drittel locker mit dem Kraut befüllen.
  4. Mit Olivenöl aufgießen, sodass die gesamten Pflanzenteile mit Öl bedeckt sind.
  5. An einem warmen, sonnigen Standort sechs Wochen ziehen lassen, ab und zu schütteln.
  6. Das mittlerweile tiefrot gefärbte Öl abseihen und in eine dunkle Flasche füllen.
  7. An einem dunklen Ort bei Zimmertemperatur lagern.
  8. Dank seiner lindernden, entzündungshemmenden Wirkung ist das Johanniskraut-Rotöl eine Wohltat bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Muskelschmerzen, Prellungen, Verletzungen und Verbrennungen.


Aussehen und Wirkung des Johanniskrauts

Die Blätter des echten Johanniskrauts sind elliptisch-eiförmig, etwa drei Zentimeter lang und liegen an einem zweikantigen Stängel einander gegenüber. Ins Licht gehalten, sieht man dunkle Pünktchen an den Blatträndern. Die Blüten haben eine dottergelbe Farbe und eine Sternform.
Johanniskraut, beispielsweise eingenommen als Kapseln, ist aufgrund seiner stimmungsaufhellenden Wirkung bekannt. Als Rotöl hilft es aber auch schmerzlindernd bei Muskel- und Nervenschmerzen, entzündungshemmend und antibakteriell. Johanniskrautöl kann bereits bei Babys angewendet werden – vorbeugend und heilend bei Windeldermatitis etwa.


Gut zu wissen:

Die Kraft der Kräuter sollte nicht unterschätzt werden. Mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten können nie gänzlich ausgeschlossen werden. Im Zweifelsfall hilft ein aufklärendes Gespräch mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
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