PMS Symptome: So werden Sie laut Ärztin richtig behandelt
Heißhunger, Müdigkeit, Blähungen, Kopfschmerzen: Viele Frauen kämpfen Monat für Monat mit Regelbeschwerden. Bei manchen kommen die Symptome gemeinsam mit Stimmungsschwankungen schon Tage zuvor - sie leiden unter PMS, dem prämenstruellen Syndrom. Die Salzburger Gynäkologin Dr. Angelika Graf weiß Rat.
Alles, was wir über PMS wissen müssen
Definition von PMS
„Unter dem Begriff Prämenstruelles Syndrom (PMS) versteht man eine Reihe von Beschwerden, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Menstruation stehen“, sagt Dr. Angelika Graf. „Diese können während der gesamten fruchtbaren Jahre in unterschiedlicher Ausprägung auftreten.“Bei manchen Frauen beginnt PMS bereits in der Pubertät und kann bis zum Eintritt der Wechseljahre auftreten. Allerdings können die Beschwerden bei PMS auch nur einige Monate bis Jahre auftreten – und dann wieder völlig verschwinden, weiß Expertin Dr. Graf.
Woran erkenne ich PMS-Symptome?
In einem Moment sind Sie überglücklich und im nächsten möchten Sie sich einfach nur verkriechen. Stimmungsschwankungen sind nur eines der Symptome, sagt Dr. Angelika Graf: „Die Beschwerden beim PMS können seelischer oder körperlicher Natur sein. Sie treten charakteristischerweise in der zweiten Zyklusphase, der sogenannten Lutealphase, auf. Diese beginnt mit dem Eisprung und endet mit dem Einsetzen der Regelblutung.“
Diese Symptome sind typisch für PMS
Körperliche (physische) Symptome:
- Berührungsempfindliche bis schmerzende Brüste
- Bauchbeschwerden mit Magen- und/oder Darmbeteiligung
- Schwindelattacken (gelegentlich bei jungen Frauen)
- Kopfschmerzen bis Migräne vor dem Einsetzen der Menstruationsblutung
Seelische (psychische) Symptome:
- Erhöhte Reizbarkeit
- Depressive Verstimmung
- Angstzustände
- Verändertes Essverhalten
- Schlafstörungen
Da es auch auf äußere Triggerfaktoren ankommt, können die Beschwerden einzeln oder in zahlreichen Beschwerdekombinationen von einem bis zu mehreren Symptomen auftreten.
PMS-Beschwerden: Was tun?
Vor allem durch die psychischen Beschwerden sind Frauen oft stark beeinträchtigt. „Betroffene berichten von Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen bis hin zu folgenschweren Fehlentscheidungen während der prämenstruellen Phase“, sagt Graf. Hier kann Menstrual Mapping nützlich sein. Durch das Bewusstmachen der verschiedenen Zyklusphasen können betroffene Frauen wichtige Entscheidungen in den Phasen vor dem Eisprung treffen. Leiden Frauen an Endometriose, können die PMS-Beschwerden durch hormonelle Schwankungen zusätzlich verstärkt werden.
Achtung: Bei starken Unterleibsschmerzen sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen!
Was hilft als Behandlung bei PMS-Symptomen?
Hormonelle Behandlung
„Die Behandlung des PMS hängt vor allem vom Schweregrad und dem Leidensdruck ab.“ Und davon, ob frau hormonell verhüten will oder nicht. Denn: Die Einnahme der Antibabypille unterdrückt das Auftreten von prämenstruellen Beschwerden meist weitgehend.
PMS-Symptome natürlich lindern
Wer keine hormonelle Verhütung wünscht und PMS natürlich behandeln möchte, kann zu Phytohormonen, also Pflanzenstoffen wie Mönchspfeffer oder Yamswurzel greifen. „Außer Phytohormonen, die jede Frau ohne Rezept in der Apotheke kaufen kann, empfehlen sich Spurenelemente, Kalzium und Omega-3-Fettsäuren.“
Einige Frauen schwören zudem auf CBD - das Cannabidiol aus der Hanfpflanze wirkt krampflösend, schmerzstillend und entzündungshemmend. Es gilt als natürlicher Schmerzstiller, der Symptome wie Krämpfe vor und während der Menstruation lindern kann.
Welche Rolle spielt mein Lebensstil bei PMS?
„So selbstverständlich und trivial es auch klingen mag, aber ein geordneter Tag-Nacht-Rhythmus mit regelmäßigen Essenszeiten und wenig Alkohol und Nikotin verbessert prämenstruelle Symptome wesentlich“, sagt Gynäkologin Graf.
Was hilft gegen prämenstruelle Beschwerden: 4 Tipps
1. Ausgewogene Ernährung
Oft haben Sie vor allem vor Ihrer Menstruation Heißhunger auf fettige und süße Speisen? Beim PMS heißt es: Lieber zu frischem Obst und Gemüse greifen! Der Grund: Die Gebärmuttermuskulatur, die bei Regelschmerzen verkrampft, braucht ausreichend Nährstoffe. Auch Alkoholkonsum kann Schmerzen begünstigen, da dadurch der Magnesiumbedarf steigt.
2. Regelmäßige Bewegung
Wer sich regelmäßig bewegt, fördert sowohl Körper als auch Psyche, da beim Sport Glückshormone ausgeschüttet werden. Beim PMS helfen diese, Stimmungsschwankungen in Zaum zu halten. Keine Sorge, Sie müssen dafür keinen Marathon laufen - auch kleine Spaziergänge können das Wohlbefinden steigern.
3. Ausreichend Schlaf
Ideal sind acht bis neun Stunden Schlaf. Dabei regenerieren sich Körperzellen und sammeln notwendige Energie für den nächsten Tag. Eine gute Schlafqualität wirkt sich also auf unser generelles Wohlbefinden aus und kann auch PMS Symptome positiv beeinflussen. Früher unter die Bettdecke zu schlüpfen sowie eine schlaffördernde Abendroutine kann sich an den Tagen vor den Tagen also auszahlen.
4. Wärme gegen Krämpfe
Ein altbewährtes Hausmittel bei Regelschmerzen sind Wärmeflaschen, Wärmepflastern oder Körnerkissen. Auch ein warmes Bad kann Symptome lindern: Denn Wärme wirkt entspannend und hilft so dabei, Krämpfe zu lösen.