3 Zutaten für das Kochen mit kleinen Kindern
Mit Kindern zu kochen strapaziert das Nervenkostüm vieler Eltern. Dabei lieben die Kleinen nichts mehr, als mitzuhelfen. Tipps und Tricks für ein entspanntes Miteinander in der Küche.
Wenn Mama oder Papa in der Küche arbeiten, werden die Kleinen meist neugierig und wuseln zwischen den Beinen herum. Sie wollen zuschauen und am liebsten gleich selbst mitmachen. Keine gute Idee? Doch! Denn dadurch lernen Kinder schon früh, sinnvoll mit Lebensmitteln umzugehen, sie fühlen sich als Teil der Familie und erleben sich darüber hinaus als selbstwirksam. Seit Maria Montessori wissen wir: Einer der wichtigsten Erziehungsleitsätze ist „Hilf mir, es selbst zu tun“.
3 Zutaten, damit das Familienkochen gelingt:
1. Zeit
Was Eltern auf jeden Fall zum gemeinsamen Kochen mitbringen sollten, sind Zeit und Ruhe. Unter Zeitdruck mit Kindern die Küche zu erobern, stresst alle Beteiligten. Als Familie kann man zum Beispiel einen gemeinsamen Koch-Tag festlegen.
2. Sicherheit
Damit die Kleinen neben den Eltern gut und sicher hantieren können, braucht es einen rutschfesten Tritthocker, einen stabilen beziehungsweise kippsicheren Sessel oder einen Learning-Tower. Außerdem dürfen die Kinder nie aus den Augen gelassen werden, wenn sie mit Küchenwerkzeugen arbeiten oder heiße Töpfe am Herd stehen.
3. Offenheit und Geduld
Kinder erforschen mit allen Sinnen ihre Umwelt. Zutaten kosten, Teig rühren oder kneten, bei der frisch gekochten Suppe riechen oder beobachten, welche Handgriffe Mama und Papa in der Küche machen: Das lässt sie wichtige Erfahrungen sammeln und fördert ihre Entwicklung.
Wenn Kinder kochen: Das kann ich schon!
Welche Arbeitsaufgaben die Kinder in der Küche übernehmen können, hängt natürlich stark vom jeweiligen Alter ab. Aber schon mit eineinhalb oder zwei Jahren können ihnen kleinere Aufgaben übertragen werden. Das wichtigste ist, sie einzubeziehen und teilhaben zu lassen. Sie lernen von Mal zu Mal mehr und werden immer geschickter.
- Backen eignet sich wunderbar für den Einstieg ins Familienkochen: die Zutaten miteinander vermengen, Eier aufschlagen, Teig kneten oder Kekse ausstechen und verzieren.
- Gemüse zu waschen ist ein erster Schritt. Größere beziehungsweise geübtere Kinder können sich auch am Schneiden und Schälen probieren. Wichtig ist, eine rutschfeste Arbeitsunterlage zu verwenden.
- Am Tischdecken haben kleine Kinder immer Freude. Sie können Servietten, Besteck aber auch Teller und Gläser aufdecken. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte anfangs Plastikgeschirr verwenden.
Kochen mit Kindern bringt es für Klein und Groß!
Eltern liegt viel daran, ihre Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern: Sie gehen mit ihnen in die Musikgruppe, melden sie fürs Kinderturnen an oder belegen mit ihnen Bastelkurse. Oft wird dabei vergessen, dass die Kleinen gerade bei alltäglichen Tätigkeiten wie dem Kochen viel lernen können. Vor allem auf motorischer Ebene können sie enorm profitieren: Sie trainieren das Zusammenspiel beider Hände, lernen ihre Kraft zu dosieren und verbessern auch ihr koordinatives Geschick und ihre Feinmotorik, betonen die beiden Ergotherapeutinnen, die selbst kleine Kinder haben.
Aber auch das gemeinsame Erleben und den Spaß, den Eltern und Kinder in der Küche haben können, sollten nicht unterschätzt werden. Und miteinander bewusst Zeit zu verbringen, fördert die Eltern-Kind-Beziehung – egal ob in der Küche oder am Spielplatz. Werden Kinder aktiv in das Alltagsgeschehen eingebunden und ihnen Verantwortung (wenn auch im Kleinen) übertragen, stärkt das sowohl Selbstsicherheit als auch Selbstwirksamkeit.