Angst vor Montagmorgen? 5 Hilfen gegen den Blues
Alleine der Gedanke an den Wochenstart löst bei vielen Menschen Stress aus. Sie würden sich sonntags auch am liebsten vergraben? 5 Tipps, wie Sie sich Motivation für den Montagmorgen holen können.
Sonntagnachmittag. Eigentlich der ideale Zeitpunkt, um die Woche entspannt ausklingen zu lassen. Doch während die einen sorgenfrei durch den Wald spazieren (dazu ein Knigge), setzt bei vielen Menschen ein Gefühl der Unruhe ein: Sie gehen im Kopf bereits die To-Dos der kommenden Woche durch. Alleine der Gedanke an Montagmorgen löst in Ihnen Stress aus und von Motivation für die neue Woche keine Spur.
Nun kann niemand jede Woche hochmotiviert in den Montag starten und sich auf die kommenden Aufgaben freuen. (Und ja, mit Kater Garfield gibt es einen prominenten Vertreter des Montagsblues!) Was aber tun, wenn die Angst vor dem Wochenstart zu groß wird? 85 Prozent der Arbeitnehmerinnen und -nehmer in Deutschland leiden laut einer Studie aus dem Jahr 2016 unter der Angst vor Montagsmorgen, dem Montagsblues. Die Befragten gaben an, mit einer schlechten Stimmung in eine neue Arbeitswoche zu starten. „Grund dafür können ein zu hoher Leistungsdruck, Konflikte mit Kollegen und Chefs oder gar Mobbing sein“, sagt Psychotherapeutin Andrea Pabst. „Betroffene können im Ernstfall eine Panik gegenüber Personen in der Firma, bestimmten Situationen oder sogar einem Ort entwickeln.“
Montagsblues: 5 x Motivation für Montagmorgen
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Sport oder Atemübungen gegen negative Gedanken
Ob zur Ruhe kommen oder aktiv werden und eine Runde Laufen gehen – es gibt viele Anti-Stress-Tipps. Finden Sie heraus, wie Sie am besten Ihren Kopf frei kriegen. Andrea Pabst: „Was vielen Menschen hilft, wenn sie negative Gedanken haben, sind langsame Atemübungen, Meditation, Yoga, Entspannungsmusik oder auch Sport.“ Die Aktivität, mit der Sie den Montagsblues am besten mindern können und Ihre Motivation steigern, sollten Sie regelmäßig – vor allem am Sonntag oder Montagmorgen – wiederholen. Damit signalisieren wir dem Gehirn, dass die Angst unbegründet ist und wir unsere Emotionen unter Kontrolle haben.
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Schon am Freitag für Montag planen
Beginnen Sie die neue Woche gedanklich dann, wenn Sie die alte Arbeitswoche abschließen – am Freitag. Machen Sie sich nach den letzten To-Dos noch ein paar Gedanken darüber, was in der nächsten Woche ansteht und bereiten Sie, wenn möglich, schon alles Nötige dafür vor. Wenn Sie am Montag ein wichtiges Meeting haben, können Sie sich zum Beispiel schon am Freitag das Outfit dafür überlegen.
Tipp: Montags-Meetings nicht zu früh ansetzen. Damit sparen Sie sich bereits einige Stressfaktoren am Sonntag.
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Nicht nur für das Wochenende leben
Am Wochenende haben wir zwar mehr Zeit für Unternehmungen, aber auch unter der Woche ist es wichtig, nicht nur für den Job zu leben. Verabreden Sie sich mit Ihren Freunden regelmäßig zu einem Feierabenddrink oder probieren Sie endlich das neue Restaurant aus. Wenn wir unter der Woche mehr erleben, können wir am Wochenende außerdem getrost früher ins Bett gehen. Dadurch kommen wir am Montagmorgen nicht so schwer aus den Federn (vielleicht steigt dann sogar die Motivation für eine Runde Joggen oder ein neues Morgenritual?) und können uns schon auf die Verabredungen in der nächsten Woche freuen.
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Körperliche Reaktionen beobachten und hinterfragen
Sie sind sonntags in der Regel nervös, haben einen schnellen Herzschlag, Ihre Hände zittern und Sie sind verspannt? Dann ist es Zeit zu reagieren. „Wenn belastende Emotionen, negative Gedanken und zusätzlich körperliche Symptome auftreten, sollte man das ernstnehmen“, sagt Pabst. Im ersten Schritt kann es helfen, diese Gefühle zu hinterfragen. Denn hinter dem Gefühl steht meist eine wichtige Botschaft, die Informationen enthält.
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Ein klärendes Gespräch suchen - oder den Job wechseln
Hält die Belastung über einen längeren Zeitraum an und die Beruhigungsstrategien bleiben erfolglos, sollten Sie das Problem thematisieren. „Ich empfehle unbedingt ein klärendes Gespräch mit dem Chef zu vereinbaren, um die psychische Belastung zu besprechen. Vielleicht ergibt sich dadurch eine Veränderung der Arbeitsweise und deren Rahmenbedingungen“, sagt Pabst.
Wenn sich nach dem Gespräch nichts verändert und die psychische Belastung weiterhin groß bleibt, ist es laut der Expertin ratsam, sich Gedanken um einen Jobwechsel oder eine Neuorientierung zu machen.
Andrea Pabst ist Psychotherapeutin und Coach. In ihrer freien Praxis in Wien und Baden unterstützt sie Menschen durch Psychotherapie, Paartherapie und Supervision.