Diese 5 Strategien machen glücklich
Wer glücklich werden will, muss nicht nach viel Geld oder einem tollen Job streben. Was hilft, ist etwas ganz anderes …
Glücksforscher der amerikanischen Harvard University sagen: Glück steckt nicht in den Genen oder in der Geldbörse, es hängt nicht von Karriere, Bildung oder Schönheit ab – sondern von jedem Einzelnen selbst. Wer glücklich werden und ein erfülltes Leben leben will, der muss auf die die kleinen Momente achten: Die sorgen dafür, dass man sich rundum zufrieden fühlt.
Loslassen, Lieben, Geben, Glauben, Schaffen: Laut Glücksforschung helfen diese fünf Lebensaufgaben dabei, Schritt für Schritt zu einem erfüllten Selbst zu finden. Achtsamkeit ist dabei der Schlüssel: Leben Sie im Hier und Jetzt!
Mit diesen Strategien werden Sie glücklich
Strategie 1: Schaffen und im Augenblick leben
Das Badezimmer gehört geputzt und die Wäsche aufgehängt? Auch diese alltäglichen Tätigkeiten soll man genießen. Denn egal, ob wir etwas Angenehmes oder Unangenehmes tun: Die halbe Zeit sind wir gedanklich woanders. Personen, die bei einer Beschäftigung mit ihren Gedanken leichter abschweifen (selbst bei so angenehmen Gedanken wie Urlaubsplanung), sind unzufriedener und häufiger unglücklich, fand der Psychologe Matthew Killingsworth heraus. Das Abschweifen ist keine Folge, sondern vielmehr die Ursache der Unzufriedenheit.
Strategie 2: Loslassen und Unabhängigkeit leben
Die Leichtigkeit des Seins hängt laut Glücksforschung zudem von einem recht komplexen Faktor ab: dem Loslösen von den eigenen Eltern. „Dieser Prozess gelingt den wenigsten automatisch mit dem Erreichen des Erwachsenenalters und er fällt vor allem Frauen schwer, weil sie auf Beziehung fokussiert sind“, erklärt der psychologische Coach Catherine Reichel. „Schon im Kindesalter sind Mädchen besonders sensibel, wenn Mama oder Papa traurig sind, sie fühlen kritische Zwischentöne und reagieren mit Liebsein.“ Daraus entwickeln sich zwar Tugenden wie Empathie und emotionale Intelligenz, es führt aber auch zum „Brave Tochter“-Phänomen: „Das ist der Drang, den viele Frauen kennen, es allen recht machen zu wollen.“ Ein veritabler Glückskiller, weil man dadurch sehr schwer in seine innere Mitte kommt. „Wer sich bei wichtigen Entscheidungen noch immer fragt, was die Eltern dazu sagen würden, oder wer Wege einschlägt, weil die Familie das erwartet, ist noch eindeutig darin gefangen und sabotiert sich selbst.“ Hier hilft es, eigene Ziele zu haben und in Zukunft klarere Grenzen zu ziehen– eventuell auch mithilfe eines professionellen Coachings.
Strategie 3: Lieben und Freundschaften pflegen
„Menschen sehnen sich naturgemäß nach Berührung, Bindung und dem Gefühl, von jemandem wirklich geliebt zu werden“, sagt Catharine Reichel. Die Erkenntnis des Harvard-Professors und Glücksforschers George Vaillant bestätigt das: „Herzliche, innige Beziehungen sind der wichtigste Prolog für ein gutes Leben. Den größten Einfluss darauf, ob ein Leben gelingt, hat Bindung. Und dabei geht es nicht unbedingt um die Bindung zum Lebenspartner, sondern eher um die grundsätzliche Beziehung zu anderen Menschen, also im Sinne einer altruistischen und empathischen Verbindung.“
Das bedeutet, dass sich auch ein Sololeben nicht unbedingt negativ auf die Glücksbilanz auswirken muss. Reichel: „Gute Freunde oder auch ein Haustier sind ebenso wichtig für das private Wohlbefinden– und stärken auch die Lebenserwartung beziehungsweise die Gesundheit.“ Vertrauen aufbauen, mitfühlen und Zeit verschenken: Aus diesen Zutaten ist das Glück der Freundschaften aufgebaut. Dafür sind weder ein unendlich großer Bekanntenkreis noch alte Sandkastenfreunde notwendig. „Regelmäßige Treffen mit engen Vertrauten genügen, um spürbar zufriedener durchs Leben zu gehen.“
Strategie 4: Bewusstes Geben und soziales Engagement
Auf der Jagd nach dem Glück spulen wir nicht selten viele leere Kilometer und unnötige Umwege ab, weil auf der Reiseroute zur Zufriedenheit primär oberflächliche Ziele locken: Geld, Status, Luxus. „Natürlich üben materielle Dinge und Macht eine faszinierende Anziehungskraft aus. Dass sie als Heilsbringer langfristig ungeeignet sind, merken wir oft erst dann, wenn man sich dafür abgestrampelt hat und dennoch nicht bei sich selbst ankommt“, sagt Expertin Reichel. Etwa, wenn beim ersten Tragen der neuen Designerschuhe das freudige Kribbeln im Bauch ausbleibt oder wenn sich beim Sommerurlaub in der Luxusanlage die innere Leere zeigt, die man unterm Jahr durch Arbeit abgedeckt hat.
Was stattdessen langfristig wirklich glücklich macht, hat eine Berliner Studie mit mehr als 60.000 ausgefüllten Fragebögen ans Tageslicht gebracht. Uneigennützige und fürsorgliche Menschen leben glücklicher als egoistische. Reichel bestätigt diese Erkenntnis: „Wer sich sozial oder ehrenamtlich engagiert, fühlt sich ausgeglichener und sorgenfreier als jene, die sich nur um ihr eigenes Wohlergehen kümmern.“ Soziales Verhalten ist zudem ein smarter Anreiz der Natur, um Schwächere zu unterstützen und die Nachkommenschaft fit fürs Leben zu machen. „Als Elternteil kennt man die große Begeisterung, sobald sich der Sprössling das erste Mal von selbst aufs Töpfchen setzt oder die Schuhe zubindet.“ Das Glück ist sozial, sagen die Glücksforscher. Der Glaubensgrundsatz dahinter: Jeder hat die Möglichkeit, anderen zu helfen, ihnen etwas beizubringen, ihnen Unterstützung zukommen zu lassen – und damit etwas Gutes für sich und andere zu tun.
Strategie 5: An etwas glauben und zuversichtlich sein
Es gibt unendlich viele Hoffnungen, an die man sein Herz hängen kann. Nicht umsonst heißt es, dass der Glaube mitunter Berge versetzt. Dahinter steckt die Macht der Gedanken und der Überzeugungen, die im positiven Sinn die Basis für unsere Realität darstellen. „Wer an die Kraft komplementärer Heilmethoden wie der Homöopathie oder auch an seine Selbstheilungskräfte glaubt, wird viel eher eine Verbesserung durch diese Therapien verspüren als jemand, der allein der Schulmedizin vertraut“, sagt Reichel.
Glauben kann auch glücklich machen: Zu wissen, wofür man einsteht, wo die eigenen Überzeugungen liegen, ist die letzte große Aufgabe auf dem Hindernisparcours zum Lebensglück, sagen die Harvard-Forscher. Das kann Religion oder eine spirituelle Lebensweise sein. „Beim Glücksfaktor Glauben geht es aber nicht unbedingt um Gottesfurcht oder tiefe Spiritualität, sondern eher darum, das eigene Ego mit all seinen Bedürfnissen und Ängsten einmal abzuschalten und sich einer höheren Macht anzuvertrauen.“ Weniger denken, mehr fühlen, einmal alles laufen lassen – mit der Zuversicht, dass das Universum immer das Beste für einen parat hat.
Was hilft, in der Gegenwart zu bleiben – und glücklicher zu werden:
- Bewusst atmen.
- Sich beim Händewaschen oder unter der Dusche darauf konzentrieren, wie das Wasser über den Körper läuft, wie sich das Plätschern anhört oder welchen Duft die Seife hat.
- Achtsam barfuß gehen und sich auf den Untergrund konzentrieren.
- Eine Sportart ausüben, die volle Konzentration erfordert (etwa Ballspiele, Reiten, Schwimmen, Klettern).
- Sich beim Essen ganz auf die Konsistenz der Speisen, den Geschmack und das Kauen konzentrieren.