Anleitung zum Heilfasten: So halten Sie durch
Für Heilfasten gibt es viele Gründe und genauso viele unterschiedliche Varianten: Mit unserer Anleitung starten Sie gut in die Fastenkur – und schaffen es, den Verzicht durchzustehen.
Fasten an sich ist eine gute Methode, um seinem Körper mit mehr Achtsamkeit zu begegnen. Beim klassischen Fasten verzichten viele Menschen von Aschermittwoch bis Ostermontag auf kleine und große Sünden wie Süßes, Alkohol und Zigaretten. Andere fasten mehrere Male im Jahr, um ihren Körper zu entgiften – oder sie gehen für eine Fastenwoche ins Kloster.
Warum wir fasten sollten, wissen wir bereits – und auch mit Intervallfasten haben wir uns vertraut gemacht. Hier kommt die Anleitung fürs Heilfasten:
Was ist Heilfasten?
Heilfasten bedeutet, den Körper von überflüssigem Ballast und Giftstoffen zu befreien. Dabei verzichtet man freiwillig auf bestimmte Nahrungsmittel und Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten über einen festgelegten Zeitraum hinweg. Es gibt unterschiedliche Formen des Heilfastens:
Heilfasten mit der Nulldiät
Die Nulldiät ist die strengste Form des Fastens: Hier nimmt man täglich nur zwei bis drei Liter Flüssigkeit zu sich. Ideal eignen sich Wasser oder ungesüßter Tee. Die am weitesten verbreitete Methode ist das Fasten nach Buchinger. Bei dieser Methode starten Sie ganz sanft in die Fastenzeit, indem Sie die ersten beiden Tage leichte Kost zu sich nehmen. Anschließend nehmen Sie nur noch Flüssigkeit zu sich, erlaubt sind Wasser, ungesüßte Tees und Gemüsebrühe.
Heilfasten mit der Suppen-Kur
Für alle, die die Fastenkur etwas bequemer angehen möchten, eignet sich die Suppen-Kur: Dabei wird zwar auch auf feste Nahrung verzichtet, köstliche Suppen sind dagegen erlaubt. Die Suppen müssen dafür eine sämige bis flüssige Konsistenz haben.
Klosterfasten: Körper und Geist entlasten
Klöster geben uns ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Wir hoffen, dort alles Belastende loslassen und einfach sein zu können. Das historische Ambiente der Klöster hilft dabei, den Geist zu entlasten: mit dicken Mauern, üppigen Gärten und Spiritualität.
Klosterfasten ist darum ein ganz besonderes Fastenerlebnis: „Nicht nur das Essen wird reduziert, auch der Geist wird dabei freier, die Wahrnehmung steigt und man kann klarere Entscheidungen treffen“, sagt Schwester Michaela Pfeiffer, Generaloberin der Marienschwestern von Karmel.
Pfeiffer ist Präsidentin der Vereinigung „Klösterreich“, eines Zusammenschlusses von 28 Stiften und Orden in Österreich und den umliegenden Ländern. Zehn von ihnen bieten Fastenprogramme an, die für alle offen sind – unabhängig von Glaube und Geschlecht.
Heilfasten mit der Rohkost-Kur
Wer nicht unbedingt eine warme Mahlzeit am Tag braucht, kann eine Rohkost-Kur ausprobieren. Dabei steht ausschließlich Rohkost auf dem Speiseplan, in Form von Obst, Gemüse und Nüssen. Auch hier sollten Sie begleitend viel trinken.
Gibt es Risiken?
Um möglichen Risiken von vornherein vorzubeugen, sollten Sie vor jeder Fastenkur einen Arzt aufsuchen. Längere Fastenkuren sollten auch immer unter ärztlicher Aufsicht stattfinden.
Anleitung: So halten Sie die Fastenkur durch
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Zeitraum festlegen und Ziele definieren
Schreiben Sie vor dem Beginn Ihrer Fastenzeit auf, was Sie mit dem Fasten erreichen wollen. Ein neues Körpergefühl, neue Ernährungsgewohnheiten oder eine Zeit zum liebevolleren Umgang mit sich selbst? Schreiben Sie Ihre Ziele auf und definieren Sie vorab die Dauer Ihrer Fastenzeit. Hängen Sie sich diesen Zettel deutlich sichtbar an einen Ort, wo Sie ihn oft vor Augen haben.
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Vor- und Nachbereitung
Auf die Plätze, fertig und los? Nein, ganz so schnell sollten Sie Ihre Fastenkur nicht angehen. Denn die will gut geplant sein: Starten Sie am besten ganz sanft mit leichter Kost am Anfang und verzichten Sie auf süße Versuchungen wie Schokolade oder Desserts. Nach dem Start mit leichter Kost können Sie dann besser mit Ihrer Fastenkur starten. Am Ende Ihrer Fastenkur können Sie das Ganze dann wiederholen, nur umgekehrt. Lassen Sie Ihre Fastenkur sanft ausklingen und kehren Sie ganz langsam wieder zu normalen Essgewohnheiten zurück, um Ihren Stoffwechsel nicht zu überfordern.
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Austausch mit anderen
Fasten Sie zusammen mit anderen? Prima! In der Gruppe fällt Fasten gleich viel leichter, weil Sie sich mit Gleichgesinnten über Ihre Erfolge austauschen können. Gleichzeitig ist auch immer jemand da, wenn mit dem Fasten nicht alles gleich so rund läuft oder Sie mal ins Straucheln kommen.
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Viel trinken
Ausreichend Flüssigkeit hilft Ihrem Körper dabei, Giftstoffe aus dem Körper zu transportieren. Am besten greifen Sie zu stillem Wasser oder ungesüßten Tees. Unser Tipp: Gestalten Sie Ihre Getränke abwechslungsreich und greifen Sie zu unterschiedlichen Teesorten.
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Belohnungen einplanen und Erfolge feiern
Schöpfen Sie Kraft aus Ihren Erfolgserlebnissen, indem Sie bewusst Belohnungen einplanen und Ihre Erfolge zelebrieren. Sie haben die erste Woche diszipliniert durchgezogen? Herzlichen Glückwunsch! Seien Sie stolz auf sich und steigern Sie damit auch Ihre Motivationen für das weitere Durchhalten.
Unser Tipp
Sie wollen beim Fasten nicht auf Fruchtsäfte verzichten? Versuchen Sie es doch mit einer Saftkur. Mehr Infos dazu finden Sie auf dm.at.