Insektensterben: Das können wir dagegen tun
1. Bio-Lebensmittel kaufen
Die industrielle Landwirtschaft ist eine der Hauptursachen für das Insektensterben. Wer
Bio-Lebensmittel kauft, unterstützt eine naturfreundliche Landwirtschaft. Denn Bio-Lebensmittel werden auf dem Acker nicht mit gefährlichen Pestiziden und Düngern behandelt. Die giftigen Spritzmittel schaden auch Insekten. Zudem bieten viele, vor allem kleinere Bio-Höfe durch Brachflächen und Fruchtwechsel auf den Feldern einen vielfältigeren Lebensraum für Insekten als große konventionelle Betriebe.
2. Natürlichen Pflanzenschutz verwenden
Was für landwirtschaftliche Betriebe gilt, trifft auch auf den eigenen Garten zu: Statt synthetischer Pflanzenschutzmittel und Dünger sollten Sie lieber auf natürliche Methoden zurückgreifen: etwa mechanische Barrieren, pflanzenbasierte Dünger oder den Einsatz von Nützlingen. Was auch hilft: Selbst Hand anlegen und Unkraut jäten – das ist zwar mühsam, aber deutlich umweltfreundlicher. Angenehmer Nebeneffekt vom häufigen Hacken: Sie müssen dadurch weniger gießen. Ein Garten ohne Gift ist zudem nicht nur für Insekten ein besserer Ort, sondern auch für
Kinder, die im Garten helfen.
3. Aufs Rasenmähen verzichten
Warten Sie mit dem Mähen, bis die Blumen abgeblüht sind und ihre Samen Zeit zum Heranreifen hatten. Dann können Sie auch in den Folgejahren mit einer bunten Blumenwiese rechnen. „Meistens ist der passende Zeitpunkt für eine erste Mahd etwa Ende Juni – je nach Witterung beziehungsweise wie sich die Pflanzen im Frühjahr entwickeln konnten“, sagt Breschar. Öfter als zweimal pro Jahr zu mähen ist nicht empfehlenswert, weil viele Pflanzen dabei nicht zum Absamen kommen.
4. Insektenfreundliche Blumen anpflanzen
Setzen Sie auf heimische Pflanzen und
Blumen! Diese haben sich gemeinsam mit den heimischen Insekten entwickelt – sie sind aufeinander abgestimmt. Wichtig sind außerdem „ungefüllte“, also natürliche Blüten. Denn „gefüllte“ Blüten wurden weitergezüchtet, damit sie mehr Blütenblätter haben. Dadurch kommen die Insekten aber nicht mehr an den Nektar heran. Ideale Insektenpflanzen sind zum Beispiel Gartenkräuter wie Thymian, Salbei oder Schnittlauch. Außerdem Kornblumen, Klatschmohn, Sonnenhut, Disteln, Fetthennen und Wiesenpflanzen wie Gold- und Taubnesseln oder Klee.
5. Unkraut stehen lassen
Laut Naturschutzbund gibt es so etwas wie
„Unkraut“ eigentlich nicht. Ein Beispiel: „Der Löwenzahn wird von vielen Menschen im Garten ausgestochen, dabei dient er den Insekten aber als wertvolle Nahrung“, sagt die Naturschutzbund-Expertin. Auch die viel verschmähte Brennnessel leistet wertvolle Dienste: Mehr als 100 Insektenarten leben in und von ihr, etwa der Kleine Fuchs, eine Schmetterlingsart. Was können Sie also gegen das Insektensterben tun? Vermeintliches „Unkraut“ stehen lassen und lernen, es wertzuschätzen – zumindest in einem Teil Ihres Gartens.
6. Insektenhotels richtig bauen
Nicht alle Insektenhotels, die es zu kaufen gibt, sind auch wirkungsvoll. Das liegt daran, dass sie nicht richtig gebaut sind oder die verwendeten Röhrchen, oft sind es Bambusrohre, den falschen Durchmesser haben. Insekten finden deshalb keine Nistmöglichkeiten. Der Naturschutzbund empfiehlt: Die Röhrchen sollten einen Durchmesser von zwei bis zehn Millimetern haben. Sie müssen hinten verschlossen sein. Um Röhren zu bilden, kann man auch in trockenes Laubholz Löcher bohren. Nisthilfen sollten sonnig aufgehängt werden, idealerweise Richtung Südost bis Südwest.
7. Winterquartiere schützen
Auch in der kalten Jahreszeit können Sie etwas gegen das Insektensterben tun: Räumen Sie alte Stauden und tote Zweige im Garten nicht weg! Lassen Sie diese bis ins Frühjahr hinein stehen, damit Insekten darin ihre Larven legen können. „In toten Zweigen nisten zum Beispiel Mauerbienen, Maskenbienen, Blattschneiderbienen und Heuschreckenarten“, so Dagmar Breschar.