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Kinder erziehen ohne Schreien: Ja, das geht!
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Praktische Tipps

Kinder erziehen ohne Schreien: Ja, das geht!

Plagt Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie Ihre Kinder anschreien? Die Mütter und Familienexpertinnen Jeannine Mik und Sandra Teml-Jetter erklären in ihrem neuen Buch, wie Sie Ihre Kinder ohne schreien erziehen können. Sieben praktische Tipps:

Erst kommt die Wut, dann das Gebrüll. Gerade in der so wichtigen Trotzphase weiß man sich oft nicht anders zu helfen. Viele Eltern schämen sich dafür, dass sie ihre Kinder anschreien, wenn ihnen der Kragen platzt. Das Buch „Mama, nicht schreien!“ von Coach Sandra Teml-Jetter von der Wertschätzungszone und Eltern-Bloggerin Jeannine Mik (Mini and Me) ist ein Ratgeber und Leitfaden mit Erziehungstipps für Eltern, die immer wieder einmal die Geduld verlieren, aber ihre Kinder lieber ohne Schreien begleiten und achtsam erziehen möchten.

7 Tipps, wie Sie Ihre Kinder erziehen ohne Schreien:

1. Finden Sie heraus, woher die Wut kommt

Die Kleinen spielen mit dem Essen oder werfen ihr Spielzeug durch die Luft? Macht Sie das wirklich so wütend, dass Sie Ihre Kinder anschreien? Oder kommt der Ärger vielleicht eher daher, dass Sie zu müde sind, um geduldig zu bleiben? Finden Sie heraus, was Sie wirklich wütend macht. Das ist der erste Schritt, um künftig anders zu handeln.

2. Schauen Sie gut auf sich selbst

Wenn Sie erst einmal wissen, was Sie wütend macht, können Sie anfangen, etwas gegen die Ursachen zu tun. Wenn Sie müde sind, brauchen Sie Schlaf. Wenn Sie ausgelaugt sind, benötigen Sie Erholung. Natürlich sagt sich das leichter, als es im Alltag meistens ist. Aber als Eltern sind Sie selbst dafür verantwortlich, Ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Denken Sie daran: Ihr Wohlergehen ist wichtig! Erst wenn es Ihnen gut geht, können Sie sich gut um Ihre Kinder kümmern – auch ohne Anschreien.

3. Erlauben Sie Ihren Kindern alle Emotionen

Lassen Sie zu, dass Ihre Kinder nicht nur positive Gefühle entwickeln können, sondern auch negative wie Wut, Angst oder Trauer. Denn nur wenn Kinder von klein auf alle Emotionen fühlen dürfen, gehen sie später mit ihnen adäquat um. Auch Konflikte gehören dazu, damit sich Kinder entwickeln können. Mit diesem Wissen fällt es Ihnen vielleicht leichter, Ihre Kinder auch durch negative Gefühlswelten zu begleiten. Oft müssen Sie dafür gar nicht handeln, sondern einfach nur da sein.

4. Warten Sie die Wut ab

Wenn Sie wütend sind, macht Ihnen Ihr Körper das in nur 90 Sekunden klar. Danach ist der Spuk vorbei. In dieser kurzen Zeit ist es meistens schon passiert: Sie haben Ihre Kinder angeschrien. Deshalb: Versuchen Sie, in diesem Wutmoment einfach nur zu atmen und Ihren Körper zu spüren. Das ist nicht leicht, aber um in so einer Situation nicht auszurasten, können Sie gewisse Beruhigungsstrategien erlernen. Eine mögliche davon: richtiges Atmen, um Emotionen besser zu regulieren.

5. Handeln Sie erst nach dem Wutgefühl

Setzen Sie erst eine Handlung, wenn diese 90 Sekunden Wutgefühl vorbei sind. Und zwar etwas abgeschwächter als sonst. Schreien Sie statt Ihre Kinder zum Beispiel lieber die Wand an. Oder stürmen Sie nicht aus dem Zimmer, sondern weichen Sie nur einen Schritt zurück. So können Sie etappenweise reagieren, ohne auszurasten. Und das Anschreien der Kinder bleibt womöglich ganz von selbst aus.

6. Gewöhnen Sie sich einen achtsamen Umgang an

Ganz allgemein gilt: Ihre Kinder sollten Sie gut hören und sehen, wenn Sie mit ihnen reden. Deshalb: Knien Sie sich zu ihnen herab, sehen Sie sie an, seien sie wirklich präsent. Durch diesen Kontakt sind Sie viel mehr miteinander verbunden, als wenn Sie vom Gang ins Kinderzimmer rufen oder während des Aufwischens nebenbei kommunizieren. Und: Sie brauchen Ihre Kinder nicht anschreien, sie werden Sie auch so gut hören.

7. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über sich selbst

Das hilft gerade in Situationen, in denen Ihre Kinder Sie ärgern und Sie am liebsten mit Anschreien reagieren würden. Aussagen wie „Du machst mich wahnsinnig!“ oder „Warum bist du nur so anstrengend?“ tun Ihren Kindern weh. Sie machen sie damit für Ihre eigenen Gefühle verantwortlich. Das kappt automatisch die Verbindung. Sprechen Sie lieber über sich und erklären Sie Ihren Kindern, wie es Ihnen im Moment geht. Zum Beispiel mit Sätzen wie „Ich bin gerade überfordert“ oder „Ich brauche kurz frische Luft“.


Mama, nicht schreien!
Liebevoll bleiben bei Stress, Wut und starken Gefühlen

Jeannine Mik, Sandra Teml-Jetter
Verlag: Kösel

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