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So vermitteln Sie Kindern Nachhaltigkeit
Text: Annalina Jegg
Lesedauer: min
Es gibt keinen Planeten B

So vermitteln Sie Kindern Nachhaltigkeit

Kinder lieben Geschenke. Immer und überall. Die Kleinen verstehen noch nicht, dass die Umwelt darunter leidet, wenn wir sie mit (Plastik-)Kram überhäufen. Doch sie sind auch wissbegierig – und da können wir ansetzen, um Kindern Nachhaltigkeit zu vermitteln.

Das Puppenhaus, das Spielzeugauto, das Handy – haben, haben, haben wollen Kinder immer alles – zu Weihnachten, zum Geburtstag, zwischendurch. Sie lieben eben Geschenke und Spielzeug. Die wenigsten fragen danach, wer das Spielzeug hergestellt hat. Oder wo es landet, wenn es weggeworfen wird. Dabei ist es leichter als gedacht, die Neugier der Kinder zu wecken und die Kleinen für einen nachhaltigen Umgang mit Essen und Eigentum, wie Spielzeug oder Kleidung, zu sensibilisieren.

Wie Kinder Nachhaltigkeit lernen

Sensibilisieren

Kindern Nachhaltigkeit beizubringen ist gar nicht so schwer, denn Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie saugen auf, was Eltern oder Großeltern ihnen beibringen. Deshalb erklären Sie Ihren Kindern, wo das Essen herkommt – nämlich nicht aus dem Kühlschrank oder dem Supermarkt. Dass es Menschen sind, die in einem Land ganz weit weg die Bananen pflücken. Dass diese Menschen kaum Geld für ihre Arbeit bekommen und es viel Geld (und Energie) kostet, die Bananen in unseren Supermarkt zu bringen. Während die Eier im Karton von Hühnern beim (Bio-)Bauern in Österreich oder Deutschland gelegt werden. Und: Dass es auch Eier gibt, die von unglücklichen Hühnern kommen, die wir nicht kaufen. Zeigen Sie den Kleinen, dass sie an der ersten Zahl der Nummer auf jedem Ei erkennen können, wo das Ei herkommt – ob von einem glücklichen oder einem unglücklichen Huhn.

Binden Sie Kinder beim Einkaufen mit ein. Nehmen Sie sie mit in den Super- oder Biomarkt und suchen Sie sorgfältig gemeinsam aus, was gekauft wird. Erklären Sie, warum Sie den Bio-Apfel aus regionalem Anbau kaufen – anstelle von Bananen oder der „Umweltsünderin“ Avocado.

Entdecken lassen

Noch viel wichtiger: Helfen Sie Ihren Kindern, die Natur um sich herum selbst zu entdecken! Denn damit Kinder lernen, die Umwelt zu schützen, müssen sie erst einmal herausfinden, was sie schützen sollen und warum es sich lohnt. Sie können zum Beispiel im Winter Vogelfutter kaufen oder selber machen, an einen Ast hängen und zusammen beobachten, wie die Vögel täglich zum Fressen kommen.

In der warmen Jahreszeit können Sie zusammen einen Ausflug in den Wald machen. Benennen Sie Moose, Pilze und Bäume und erklären Sie Ihren Kindern, woran Sie sie erkennen. Oder lassen Sie Ihre Kinder barfuß über den Waldboden laufen, damit sie die Erde unter den Füßen und die verschiedenen Untergründe hautnah spüren.

Reparieren

Nachhaltigkeit durch Müllvermeidung: Auch das können Sie Kindern ganz leicht vermitteln. Wenn zum Beispiel beim neuen Spielzeugauto der Reifen abgebrochen ist: Erklären Sie Ihrem Kind, dass Sie kein neues Spielzeug kaufen müssen, weil es einen „Doktor“ für Spielzeug gibt, der den kaputten Reifen des Spielzeugautos oder das herausgefallene Auge des Kuscheltiers wieder heil macht. Und dass reparieren besser ist als in den Müll werfen, weil unser Müll die Natur krank macht – und für die Natur gibt es keinen Doktor.

Wenn Sie selbst oder der Papa nicht begabt sind, Dinge zu reparieren, vielleicht kennen Sie jemanden, der das kostengünstig übernimmt? Falls nicht, gibt es genügend Anlaufstellen im Netz:

  • Haben Sie schon mal von einem Reparatur-Café gehört? Besucher lernen bei diesen Veranstaltungen unter Anleitung von Fachleuten, defekte Alltagsgegenstände selbst zu reparieren – auch Fahrräder, Spielzeug und Kleidung. Auf der Homepage gibt es übrigens eine Liste aller Reparatur-Cafés in Österreich.
  • Das Reparaturnetzwerk in Wien besteht aus mehreren Betrieben mit erfahrenen Mitgliedern, die fast alles reparieren. Auf der Website gibt es außerdem hilfreiche Tipps für Eltern, wie sie zum Beispiel lernen, Haushaltsgegenstände haltbarer zu machen und zu reparieren.
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