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Nichtstun: 5 Gründe, warum wir mehr Niksen sollten
Text: Claudia Wallner
Lesedauer: min
Diesen Lifestyle-Trend finden wir gut

Nichtstun: 5 Gründe, warum wir mehr Niksen sollten

Regelmäßiges Nichtstun ist der beste Weg zu Glück und Erfüllung. Darum haben die Holländer einen Lifestyle-Trend daraus gemacht – das Niksen. Und das geht immer und überall …

Aus Dänemark kennen wir den Hygge-Trend. Aus Schottland hat uns Corrie erreicht – und nun biegen die Holländer mit einem Lifestyle-Trend um die Ecke, der wohl so alt ist wie die Menschheit: Nichtstun, auf holländisch: Niksen. Finden wir gut, denn bekanntermaßen halten wir mittlerweile das Nichtstun immer seltener aus – was auch am Smartphone liegt. Doch wer es schafft, dabei tatsächlich einmal nichts zu tun, der ist auf dem richtigen Weg zu sich selbst. Deshalb: Raten wir zu, zum Niksen!

1. Niksen ist die beste Burnout-Prävention

„Tun und Nichtstun müssen sich ausgleichen“, erklärt Carolien Hamming. Sie ist Coach beim niederländischen CSR Centrum, einer Organisation, die sich dem Kampf gegen Burnout verschrieben hat, und empfiehlt berufstätigen Menschen, sich nach der Arbeit nichts vorzunehmen. „Genießen Sie Ihre tägliche Dosis Niksen“, rät Hamming ihren Klienten. Wie das geht? Nach Hammings Definition bedeutet Niksen nur, etwas ohne Zweck zu tun. Anstatt ständig produktiv zu sein, kann man auch bewusst etwas „Nutzloses“ machen, etwa faul auf dem Sofa liegen und Musik hören, auf einer Parkbank sitzen und die Passanten beobachten, ziellos durch die Stadt spazieren oder beim Arbeiten immer wieder eine Pause einlegen, um ein wenig in den Tag hinein zu träumen.

2. Niksen zeigt uns, was wir wirklich wollen

Vor allem Menschen, die in ihrem Leben ständig Gas geben, sollten regelmäßig zurückschalten. Der in der Schweiz lebende US-Kognitionswissenschaftler Andrew Smart greift beim Thema Nichtstun und Niksen gern auf das Bild des Autopiloten zurück. Diese automatische Steuerung ermöglicht es Flugkapitänen, während des Fliegens Pausen einzulegen, um ihre geistigen Kräfte für riskante Phasen wie Start und Landung zu schonen. „Wenn Sie sich ausruhen und die manuelle Kontrolle über Ihr Leben aufgeben, übernimmt der Autopilot. Er weiß, wo Sie wirklich hinwollen und was Sie wirklich tun wollen. Der einzige Weg, herauszufinden, was er weiß, besteht darin, die Steuerung des Flugzeugs aufzugeben und sich von Ihrem Autopiloten leiten zu lassen.“

3. Niksen macht kreativ

Studien haben immer wieder gezeigt, dass das menschliche Gehirn dringend Ruhephasen braucht, damit es Dinge besser speichern, sich regenerieren oder kreative Ideen entwickeln kann. So haben die Neurowissenschaftlerinnen Lila Davachi und Arielle Tambini von der Universität New York mittels Magnetresonanz festgestellt, dass bei Menschen, die nach dem Betrachten von Bildern eine Pause einlegen, die Erinnerung an die gezeigten Informationen ausgeprägter ist. Und Neurologen des Mallinckrodt-Instituts in St. Louis fanden heraus, dass eine ganze Gruppe von Gehirnregionen beim zielgerichteten Lösen von Aufgaben heruntergefahren wird – während sie beim Nichtstun auf Hochtouren läuft. Kein Wunder also, dass einem die besten Ideen oft erst dann kommen, wenn man abschaltet: beim Spazierengehen, in der Badewanne oder im Urlaub.

4. Niksen ist möglicherweise der beste Weg zur Selbsterkenntnis

Während der Untätigkeit tauchen Informationen aus den Tiefen des Unterbewusstseins auf, die sonst im Verborgenen bleiben. Das kann beängstigend sein, aber auch zu geistigen Höhenflügen führen, so Andrew Smart. „Durch den Müßiggang bekommen bedeutende Ideen, die in Ihrem Unterbewusstsein schlummern, eine Chance, in Ihr Bewusstsein zu dringen“, erklärt der Experte und weist darauf hin, dass chronische Geschäftigkeit auf lange Sicht ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen haben kann.

5. Nichtstun geht immer – und ganz ohne Hilfsmittel

„Man braucht nichts zum Nichtstun“, sagt Carolien Hamming. Wobei eine Hängematte natürlich schon hilft. Auch ein bequemes Sofa oder Bett lassen uns mit der Untätigkeit beginnen, ebenso wie eine Yogamatte. Nisken-ExpertInnen haben aber auch noch andere Tipps: „dem Tee beim Ziehen zuschauen“, „ein Bonbon lutschen“ oder „die Sonne aufs Gesicht scheinen lassen“.

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