Zeitmangel: Fünf Tipps gegen Stress im Alltag
Diese fünf Tipps gegen Stress entschleunigen den Alltag
1. Zeitfallen erkennen
Zuerst ist es wichtig, sich darüber klar zu werden, wo die größten Zeitfallen lauern. Was wir alle kennen: Das ständige Online-Sein – vor allem durch das Smartphone – unterbricht uns bei unseren Tätigkeiten und fragmentiert unseren Tag. Öfter mal offline sein, lautet daher die Devise. Achtsam sein, bewusst nichts (und zwar wirklich nichts!) tun und die Gegenwart genießen, statt zum zwanzigsten Mal seine Social Media Accounts zu checken, ist förderlich beim Abschalten.Zudem sind viele Menschen zu optimistisch, was ihren Zeitvorrat in der Zukunft angeht. Denn sie glauben, dass sie am nächsten Tag mehr Zeit haben werden als heute. Die Folge: Sie gehen zu viele Verpflichtungen ein. Öfter mal Nein sagen, Einladungen zu vermeintlichen Pflicht-Events absagen und nicht einen Termin nach dem anderen eintakten, sondern dazwischen bewusst Pausen einplanen – und schon wird der Stress gleich weniger.
2. „Vergeudete“ Zeit umwandeln
Hier heißt es kreativ werden. Denn Zeit ist in den wenigsten Fällen vergeudet – oft lässt sie sich mit kleinen Veränderungen besser gestalten. Auf der Zug- oder Busfahrt zur Arbeit können wir Bücher lesen, einen Podcast oder ein Hörbuch hören. Oder wir legen den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurück und streichen dafür das abendliche Training im Fitnessstudio. Wer stundenlang auf dem Spielplatz herumsitzt, kann sein (älteres) Kind ruhig allein spielen oder mit anderen Kindern herumtoben lassen – und währenddessen selbst auf einer Bank sitzen und zum Beispiel mit einer lieben Person telefonieren.
3. „Gute“ Zeit vermehren
Zu den wichtigsten Tipps gegen Stress gehört auch, „gute“ Zeit zu vermehren. Was damit gemeint ist? Kleine Zeitfenster sollten wir für Aktivitäten nutzen, die wir gerne tun. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Erholung: Aktive Tätigkeiten wie Gärtnern, ein Instrument spielen, ein Spaziergang in der Natur oder Mahlzeiten mit anderen Menschen bewusst genießen, machen uns zufriedener als passive Tätigkeiten wie Fernsehen. Das zeigt auch eine Studie des Instituts für Jugendkulturforschung im Auftrag von SOS-Kinderdorf. Österreichweit wurden Jugendliche befragt, wofür in ihren Familien Zeit fehlt. 55 Prozent vermissten gemeinsame Aktivitäten, 30 Prozent gemeinsame Mahlzeiten.
4. In Zeit statt in Materielles investieren
Oft machen wir den Fehler, Zeit weniger wertzuschätzen als Geld oder Materielles. Also rennen wir in drei verschiedene Geschäfte, um die verschiedenen Aktionen zu nutzen – und schon ist der ganze Samstagvormittag verstrichen, für ein paar eingesparte Euros. Oder wir fahren eine Dreiviertelstunde mit dem Bus, anstatt für 15 Minuten ein Taxi zu nehmen. Zum Geburtstag wünschen wir uns ein neues Smartphone, dabei würden wir uns womöglich über Gutscheine für eine Haushaltshilfe viel mehr freuen. Von unseren Tipps gegen Stress ist dieser allerdings nicht für jeden so leicht umzusetzen, denn bei vielen Menschen und vor allem Familien ist das finanzielle Budget oft knapp.
Die gute Nachricht: Auch Minimalismus kann helfen, Zeit zu sparen. Es kursieren unterschiedliche Zahlen, aber eins ist klar: Heutzutage besitzt ein durchschnittlicher Mensch viel mehr Gegenstände als noch vor ein paar Jahrzehnten. Selbst wenn Haushaltsgeräte wie Waschmaschine und Co. helfen, Zeit zu sparen, letztendlich kosten Dinge Zeit: Indem sie verwendet, gewartet, verstaut, repariert, gereinigt und entsorgt werden müssen.
5. Zeit neu wertschätzen lernen
Gegen Zeitmangel hilft es auch, ungeliebte Tätigkeiten neu zu bewerten: Hausarbeit und Putzen können wir als lästige Pflicht sehen – oder als Work-out, das uns fit hält und für welches wir nicht extra ins Fitnessstudio müssen (noch mehr Tipps zur Fitness für Faule gibt es hier zu lesen). Auch durch Gedankenexperimente betrachten wir unsere Zeit ganz neu: Wenn wir uns zum Beispiel vorstellen, dass uns wegen eines Umzugs nur noch eine Woche in unserer Stadt bleibt, nehmen wir vieles bewusster wahr und sind dankbarer.