Vanlife: 4 Strategien, die wir uns abschauen
Längst sind es nicht mehr nur Hippies oder Aussteiger, die mit dem VW-Bus um die Welt oder von Surfspot zu Surfspot reisen. Der neue Trend heißt Vanlife. Was steckt dahinter und welche Einsichten können wir vom modernen Aussteigen mitnehmen?
Entstanden ist die Vanlife-Bewegung durch den Lebensstil digitaler Nomaden, die dank Internet ihre Arbeit selbst in den entlegensten Ecken der Welt erledigen können und mit dem Bulli dorthin reisen. Auch der allgemeine Minimalismus-Hype, der vom Wohnen im Tiny House bis zum Leben mit nur 100 Dingen reicht, liegt dem Vanlife-Trend zugrunde. Denn es geht nicht nur um Abenteuer und Freizeit: Vanlife ist eine Lebenseinstellung!
#vanlife – Leben in Bewegung
Ob das solide Leben nur für ein paar Monate gegen das Vagabundentum getauscht wird oder für immer – minimale Mittel für ein Maximum an sinnvoller Zeit, ist einer der Grundgedanken, der die Vanlife-Community eint. Foster Huntington, der seinen Job in der Modebranche gegen das Dasein „on the road“ getauscht hat, gilt als „Erfinder“ des Hypes: Er hat mit dem Begriff #vanlife nicht nur ein Social-Media-Phänomen, sondern eine neue Freiheitsbewegung geschaffen. Stellvertretend steht er nun dafür, dass das Glück auch auf wenigen Quadratmetern mit wenigen Dingen zu finden ist – oder besser: gerade dort. Wenig Platz im engeren Sinn, schließlich liegt uns beim Vanlife die ganze Welt zu Füßen. Und für den Kopf hält es so manche Einsicht bereit, die man auch (zurück) im Alltag beherzigen sollte.
#vanlife: Diese 4 Strategien helfen auch zuhause
Vanlife-Einsicht Nr. 1: Mußestunden einplanen
Auch wenn das Leben (besonders unterwegs) viele verlockende Abenteuer bereit hält, sollte man sich nicht von einem ins nächste stürzen. Besser: Immer wieder Ruhephasen einplanen, damit es nicht in Freizeitstress ausartet – einfach mal nichts vorhaben oder tun müssen und die „Langeweile“ genießen. Neue Eindrücke und Erlebnisse brauchen zudem Zeit, um verarbeitet werden zu können. Und das gilt auf Reisen genauso wie daheim im Alltag.
Vanlife-Einsicht Nr. 2: Ballast abwerfen
Absolute Freiheit und minimaler Besitz gehen nicht selten Hand in Hand, denn Besitz kann belasten. Schon aus dem einfachen Grund, weil viele materielle Dinge Geld und somit Zeit kosten – schließlich muss das Geld ja verdient werden. Besser: Die Zeit nutzen, um Neues zu erleben, und sich nicht über Besitz definieren, sondern darüber was man tut. Und kennt nicht jeder das befreiende Gefühl, das sich beim Entrümpeln einstellt? Es muss ja nicht gleich à la Marie Kondo sein…
Vanlife-Einsicht Nr. 3: Einfache Dinge schätzen
Die schicke Altbauwohnung gegen wenige Quadratmeter auf Rädern tauschen – und zwar inkl. Küche, Schlafzimmer, Bad und eventuell Büro? Klingt im ersten Moment vielleicht erschreckend, doch das Gefühl der Freiheit, das man hat, wenn man die Hintertüren des fahrbaren Zuhauses öffnet und auf den Horizont oder den Sternenhimmel blickt, ist unbezahlbar. Und man kann sich vorstellen, wie glücklich selbst Filterkaffee machen kann, den man genießt, während man die Füße morgens in den Sand steckt. Oder wie sehr man eine heiße Dusche zu schätzen lernt, die nicht ständig einfach aufgedreht werden kann. Für den Alltag heißt das: Den Morgenkaffee und dazu das Vogelzwitschern vorm Fenster genauso wertschätzen wie ein Telefonat mit der Freundin oder eben freie Zeit für sich. Siehe Einsicht Nr. 1.
Vanlife-Einsicht Nr. 4: Nicht romantisieren
Trotz aller beflügelnden Aussichten und Bilder, die es unter #vanlife zu bewundern gibt, sollte man den Boden unter den Füßen nicht verlieren. Denn es ist nicht alles Gold, was glänzt – und Instagram-Bilder spiegeln nicht unbedingt die Realität wieder. Bevor man voreilig den Job und die Wohnung kündigt, sollte man also in sich gehen und sich fragen, ob das Leben als „Vanlifer“ das richtige für einen ist. Dies gilt ebenso für die Vorstellung Bergbauer zu werden, eine Strandbar zu eröffnen und viele andere Träume: Im Zweifel einmal öfter drüber schlafen.