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Wie wir Veränderung im Leben schaffen
Text: Nina Horcher
Lesedauer: min
Neuland erkunden

Wie wir Veränderung im Leben schaffen

Auf die warmen Temperaturen warten. Vor einem neuen Lebensabschnitt stehen. Die Haare endlich abschneiden: Es gibt viele Umbrüche im Leben. Manche Veränderung fällt uns leichter, eine andere schwerer – so meistern wir sie trotzdem.

Geschafft. Die Entscheidung wurde gefällt, die Haare sind endlich ab. Und morgen beginnt der neue Job. Wurden alle Brücken abgebrochen? Oder bleibt man auch weiterhin in Kontakt mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen? Diese Fragen können eine Rolle dabei spielen, ob Übergänge in ein neues Lebenskapitel oder in ein neues Jahr reibungslos verlaufen ­­– denn ob wir eine Veränderung im Leben positiv meistern, hängt auch davon ab, wie wir mit der alten Situation abschließen: Wer mit einem positiven Gefühl geht, schafft laut einer Studienreihe der Universität Hamburg einen leichteren Neuanfang und bereut im Nachhinein weniger.

Aber wie schaffen wir das? Wie schließt man mit der Vergangenheit gut ab, bevor man sich auf etwas Neues einlässt? Erst recht, wenn wir nicht genau wissen, worauf wir uns mit einer Veränderung im Leben eigentlich einlassen? Wir haben die psychologische Beraterin Sandra Teml-Jetter gefragt:

Mit diesen Tipps meistern wir Veränderungen im Leben

Umbrüche im Leben sind nicht immer leicht. Aber welche Faktoren beeinflussen, wie leicht oder schwer der Übergang von einer Lebensphase zur nächsten fällt?

Sandra Teml-Jetter: Das Leben besteht aus Harmonie- und Wachstumsphasen. Damit ist die Krise auch ein fixer Bestandteil unseres Lebens. Unter Krise verstehe ich: Das Alte ist vorbei – und das Neue noch nicht geboren und etabliert. Diesen Zustand gilt es zu „halten“. Darüber Bescheid wissen – also in der Krise die Einladung zum Wachstum zu sehen – erleichtert das ungemein. Menschen, die in der Krise zu mir kommen, sage ich immer: Runter vom Gaspedal!

Wie bekommen wir ein möglichst „gut abgerundetes Ende“ hin, ohne im Nachhinein etwas zu bereuen?

Wenn wir im Nachhinein etwas bereuen, werten wir uns und den Moment ab, indem wir diese Entscheidung freiwillig und wissend getroffen haben. Wissend auf dem Stand der Dinge, den wir zu jenem Zeitpunkt hatten. Wenn wir etwas heute als Fehler sehen, dann tun wir gut daran, den Fehler nicht zu wiederholen, sondern daraus zu lernen und neue, besser passende Entscheidungen zu treffen.

Mit welchen Tipps gelingt es uns, Situationen möglichst souverän zu beenden?

Indem Sie sich ernst nehmen. Wenn ich etwas beenden will, dann muss ich mir und meinen Mitmenschen gegenüber die Fairness besitzen, mich authentisch und echt mitzuteilen; also mich zuzumuten. Den Mut zu haben, zu meinem Wunsch Ja zu sagen und somit dem Wunsch des anderen nicht zu entsprechen. Und dem Gegenüber zuzutrauen, dass er oder sie damit umgehen wird.

Wie können wir uns bereits im Kleinen fit für größere Veränderungen machen?

Das Leben, der Alltag ist voll von Veränderungen und fordert von uns Flexibilität bei gleichzeitiger Wahrung der Integrität. Das beginnt bei der Wettervorhersage – wenn es doch regnet, obwohl Sonne vorhergesagt wurde. Da können wir schon entscheiden, ob wir flexibel sind und uns darauf einlassen. Oder ob wir beginnen, gegen die Realität zu kämpfen, gegen das, was ist.

Sandra Teml-Jetter ist diplomierte Lebensberaterin, Eltern- und Beziehungscoach sowie Familienberaterin in Wien.

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