Glücksbringer & Traumfänger: Wirken sie oder nicht?
Ob zu Sylvester oder mitten im Jahr: Glücksbringer, Schutzengel und Traumfänger sind beliebt – aber wie steht es um ihre Wirkung?
Wir Menschen nehmen unser Glück gern selbst in die Hand. Sei es, indem wir versuchen, uns mit mehr Lebensfreude gesünder zu machen. Oder ob wir das Glück wortwörtlich in die Hand nehmen – als Glücksbringer, Amulett oder Talisman. Wissenschaftler der Universität Köln haben in einer Studie herausgefunden: Wer auf seinen Talisman oder sein Amulett vertraut, den schützen sie auch. Und der ist möglicherweise auch erfolgreicher, als derjenige, der keinen Glücksbringer bei sich hat.
Die Forscher sprechen hier von selbst erfüllenden Prophezeiungen. Trotzdem scheiden sich bei Glücksbringern die Geister: Während der eine nie ohne einen ins Flugzeug steigt, ringt das Thema dem anderen nur ein mitleidiges Lächeln ab. Gerade Sportlerinnen und Sportler vertrauen aller Vernunft zum Trotz auf ihre Glückbringer oder immergleiche Rituale. Und sie liegen – Aberglaube hin oder her – damit ganz richtig. Sowieso erlebt die neue Spiritualität ja derzeit einen Boom und vertraut dabei etwa auf Rituale wie das Neumondwünschen.
Die Wirkung von Glücksbringer, Traumfänger & Co
Denn Glücksbringer haben einen psychologischen Effekt, und der ist nicht zu unterschätzten. Talismane helfen, die Gedanken auf etwas Positives zu lenken, sagt Psychologin Eva Ruprechtsberger. Glücksbringer geben Energie, Kraft und Zuversicht in die eigene Leistung. Das ist für viele Menschen sehr wichtig,
Anders gesagt: Es macht emotional einen Unterschied, ob ein Talisman da ist oder nicht. Denn er stärkt die Überzeugung, dass alles gut gehen wird. Und das ist gut so.
Gut beschützt durchs Leben
Wenn Babys geboren oder getauft werden, bekommen sie häufig eine Kette mit einem Schutzengel. Sie werden mit dem Wunsch verschenkt, das Kind ein Leben lang zu begleiten und zu beschützen. Und haben damit symbolhaften Charakter. Über die genaue Wirkung von derlei magischen Objekten, zu denen Traumfänger genauso gehören wie Glücksbringer, machen sich dabei die wenigstens Gedanken.
Doch immer weniger Menschen können der klassischen Religion etwas abgewinnen. „Nach Schutz, Sicherheit und Glück sehnen sich aber dennoch viele. Und sie werden in anderen Kulturen fündig“, beobachtet Ruprechtsberger, die selbst seit 20 Jahren praktizierende Schamanin ist. Große Bedeutung, teils sogar magische Kräfte, spricht diese Kultur Amuletten zu: Diese sollen vor dunklen Mächten und dem Bösen schützen, die körperliche und geistige Gesundheit stärken. Genauso wird ihn positive Wirkung nachgesagt, was das Finden der großen Liebe oder den Erfolg im Beruf betrifft.
Traumfänger: Mehr als nur hübsch aussehen
Ein weiteres Schutzamulett, das auch bei uns sehr beliebt ist, sind Traumfänger. Im Zuge der boomenden Neuen Spiritualität sieht man die hübschen Objekte, meist mit Federn und Perlen geschmückt, auch immer öfter. Klassische Traumfänger sind aus kreisrunden Weidenholz-Ringen. Der Kreis symbolisiert den Kreislauf des Lebens und soll dem Glauben nach das Gute anziehen. Das Netz erinnert an das einer Spinne – nur fängt es eben nicht Insekten, sondern symbolisch böse Träume ein.
Ursprünglich stammen Traumfänger aus den Kulturen indigener nordamerikanischer und australischer Völker. Die Legenden über die spirituellen Objekte unterscheiden sich, doch was sie eint, ist: Traumfänger sind mehr als nur dekorative Hingucker. Besonders häufig trifft man sie hierzulande über Kinderbettchen an, denn Kinder haben nachts oft mit schlechten Gedanken, Träumen und Ängsten zu kämpfen. Hier sollen Traumfänger für einen ruhigen und friedlichen Schlaf sorgen: Weil gute Träume hindurchfliegen, die schlechten aber hängenbleiben, um und von der Morgensonne vernichtet zu werden.
Und somit wären wir wieder bei der Wirkung der selbst erfüllenden Prophezeiung angelangt … Übrigens: Um Kinder von der positiven Wirkung zu überzeugen, kann man Traumfänger mit ihnen selber basteln.