Naturkosmetik: Worauf wir bei der Herstellung achten
Um aus Kräuter- und Heilpflanzen wunderbar pflegende und nachhaltige Kosmetikprodukte zu zaubern, brauchen wir keinen Abschluss in Chemie. Es reicht, sich an diese Tipps halten, wenn man Naturkosmetik selber herstellen möchte.
„Viele Menschen haben den Umgang mit Pflanzen verlernt, dabei wäre das leicht zu ändern“, findet die Kosmetik- und Kräuterpädagogin Elisabeth Schaider. „Man braucht weder teures Equipment noch aufwendige Rezeptbücher“. Schon 30 Minuten pro Monat und ein paar Basics aus der eigenen Küche reichen aus, um nachhaltige Produkte herzustellen, die von Kopf bis Fuß schön machen. Naturkosmetik verzichtet im Gegensatz zu konventionellen Produkten gänzlich auf kritische Inhaltsstoffe wie synthetische Konservierungsmittel, Silikone, Paraffine und andere Erdölprodukte. Umso wichtiger: Wenn Sie Naturkosmetik selbst herstellen, auch auf die Haltbarkeit achten – einer der wichtigsten Tipps!
Naturkosmetik herstellen: 4 wichtige Tipps
Regel 1: Frische Pflanzen sind am besten
Geeignete Zutaten für Herstellung von Naturkosmetik findet man „überall“, ist Elisabeth Schaider überzeugt. „Viele Wirkstoffe kann man bequem zu Hause anbauen, selbst wenn man nur einen kleinen Balkon oder ein Fensterbrett zur Verfügung hat.“ Ansonsten dürfen Sie ruhig in Wald- und auf Wiesen nach Heilpflanzen und Kräutern suchen. Die richtige Erntezeit ist übrigens vormittags, nach einigen Schönwettertagen. Dann entwickeln sich die ätherischen Öle am besten. Wirklich entscheidend ist beim Sammeln aber: Verwenden Sie nur jene Pflanzen, die Sie auch ganz eindeutig und zweifellos bestimmen können.
Regel 2: Auf die Hygiene achten!
Bevor Sie die Naturprodukte herstellen, steht die gründliche Desinfektion von Händen und Gefäßen an. Da die Naturkosmetik frei von Konservierungsstoffen ist, sollten Sie unbedingt so keimfrei wie möglich arbeiten. Reines Händewaschen reicht nicht aus! Stattdessen die Hände mit Desinfektionsmittel reinigen und entsprechend der Herstellerangaben 30 bis 60 Sekunden einwirken lassen.
Regel 3: Eine sterile Arbeitsfläche
Sind die Hände gut desinfiziert, geht es mit der Arbeitsfläche weiter. Hierzu etwas Essigreiniger oder Desinfektionsmittel auf der Fläche verteilen und den Bereich anschließend mit Küchenkrepp auslegen. Je nach Beschaffenheit werden die benötigten Tiegel, Sprühflaschen, Kochtöpfe und Gläser dann entweder in einem 20-minütigen Wasserbad oder bei 140°C im Backofen erhitzt. Die Gefäße zu sterilisieren ist deshalb so wichtig, damit keine Keime aus den Gläser in die Kosmetikprodukte gelangen und sie verderben können.
Regel 4: Auf Haltbarkeit und Lagerung der Produkte achten
Sind alle Pflanzen und Kräuter gesammelt, sollten Sie diese entweder gleich weiterverarbeiten oder trocknen. Ein Wäscheständer eignet sich gut, um die Kräuter aufzulegen und dort alle paar Tage zu wenden. Anschließend das Trockengut in einen geschlossenen Behälter geben und vor Licht und Hitze schützen. Für die fertige Kosmetik empfiehlt Expertin Schraider nun noch größere Mengen am besten im Kühlschrank zu lagern. „Manche Pflegebasics gelingen aber ohnehin so blitzschnell und einfach, dass man sie auch vor Gebrauch frisch anrühren kann.“ Als Faustregel gilt: Kosmetik mit getrockneten Produkten hält etwa sechs Monate. Alles andere besser früher als später aufbrauchen und immer kühl lagern.