Wie Sie Tierversuche in der Kosmetik wirklich vermeiden
Der Begriff „tierversuchsfrei“ heißt nicht in jedem Fall, dass keine Tiere leiden müssen. Denn Tierversuche in der Kosmetik sind zwar generell tabu. Um sicherzugehen, müssen Sie aber Folgendes wissen:
Darüber, ob es überhaupt wirklich tierversuchsfreie Kosmetik gibt, lässt sich streiten. Was fest steht: Tierversuche in der Kosmetik sind in der EU offiziell verboten. Es gibt aber Ausnahmen und Schlupflöcher. Wer mit seinem Konsum wirklich kein Tierleid verursachen möchte, muss sich genau informieren. Diese drei Tipps helfen Ihnen dabei.
Tierversuche in der Kosmetik vermeiden – so gelingt es
1. Lassen Sie sich nicht vom Begriff „tierversuchsfrei“ täuschen
Der Begriff „tierversuchsfrei“ ist nicht genau definiert. Unter einer tierversuchsfreien Vorgehensweise versteht nicht jeder dasselbe. „Auch alternative Methoden sind nicht immer tierfrei“, erklärt Tamara Zietek, bei „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ für den Bereich Wissenschaft zuständig. Denn auch wenn bei vielen alternativen Methoden keine lebenden Tiere mehr eingesetzt werden, müssen Tiere weiterhin für die Forschung sterben. Tests an tierischem Gewebe wie Ratten- oder Schweinehaut sind nach wie vor üblich.
Was können Sie als Konsument tun? Das ist ein komplexes Thema. Aber machen Sie sich zumindest klar, dass „tierversuchsfrei“ und „tierfrei“ zwei verschiedene Dinge sind. Seien Sie achtsam und informieren Sie sich da, wo es möglich ist. Eine Orientierung für Kosmetik ohne Tierversuche können so genannte Positivlisten geben. Jüngstes Beispiel für eine natürliche, tierversuchsfreie Marke ist die Haarpflegeserie von pure97.
2. Vermeiden Sie Produkte mit chemischen Inhaltsstoffen
Wenn Sie tierversuchsfreie Kosmetik kaufen möchten, dann sollten Sie genau auf die Inhaltsstoffe achten. Denn: Das Tierversuchsverbot in der EU gilt nur für Inhaltsstoffe, die ausschließlich zur Herstellung von Kosmetik genutzt werden. Es ist aber relativ üblich, dass Bestandteile von Shampoo & Co. auch in Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzt werden. Damit sind es chemische Inhaltsstoffe. Sie fallen unter die EU-Chemikalienverordnung REACH. Wenn es nicht anders geht und es keine Alternativen gibt, sind Tierversuche dort erlaubt oder sogar vorgeschrieben.
Was können Sie als Konsument tun? Wählen Sie im Regal Naturkosmetik aus, sie bestehen nur aus natürlichen Inhaltsstoffen. Oder setzen Sie auf Marken wie Catrice, die bewusst nur Bestandteile verwenden, bei denen die Chemikalienverordnung REACH keine Tierversuche vorschreibt.
3. Greifen Sie zu Marken, die nicht in unsichere Länder exportieren
Viele Kosmetikkonzerne produzieren und vertreiben ihre Produkte weltweit. Für sie gibt es zwar innerhalb der EU klare Regeln. Außerhalb sind die Möglichkeiten und Bestimmungen aber oft ganz anders. Das führt dazu, dass manche Hersteller in der EU zwar tierversuchsfrei handeln, außerhalb aber womöglich nicht. In China ist es zum Beispiel sogar Vorschrift, importierte Kosmetikprodukte durch Tierversuche zu prüfen.
Was können Sie als Konsument tun? Setzen Sie auf Hersteller, die einzelne Marken nicht in Tierversuchs-Länder wie China exportieren. Dazu gehören laut der Tierschutzorganisation PETA Deutschland zum Beispiel Catrice, essence oder L.O.V.