Microneedling: Das bringt der Anti-Aging-Trend laut Expertin wirklich

Was ist Microneedling?

„Microneedling, auch als Kollageninduktionstherapie bezeichnet, ist ein medizinisch-ästhetisches Verfahren, bei dem die Haut mit winzigen Nadeln durchstochen wird, um mikroskopisch kleine Kanäle zu erzeugen“, erklärt Katharina Medek. Diese „Mikroverletzungen“ regen den natürlichen Heilungsprozess der Haut an, was zu einer verstärkten Kollagen- und Elastinproduktion führt. Zudem können Substanzen wie Hyaluron besser in die Haut eingebracht werden. Das Ergebnis? Eine straffere, glattere Haut mit weniger Unregelmäßigkeiten. Stars wie Kim Kardashian schwören darauf.

Was bringt Microneedling?

„Unterschiedliche Nadellängen haben unterschiedliche Effekte“, erklärt Katharina Medek. Für eine Verbesserung von Narben nach Verbrennungen wird beispielsweise eine Nadellänge von bis zu 3 mm verwendet. „Kleinere Nadeln von 0,5 mm eignen sich hingegen zur Vorbeugung und Behandlung von Hautalterung.“ Eine Microneedling-Behandlung kann:

1. Die Kollagenproduktion fördern: Die gesteigerte Kollagenbildung ist der Schlüssel zu einer strafferen und jugendlicheren Haut. Dies wirkt nicht nur auf Faltenreduzierung, sondern auch auf das allgemeine Hautbild, das frischer und gesünder erscheint.
2. (Akne-)Narben reduzieren: Durch die stimulierte Hautregeneration kann Microneedling effektiv gegen Aknenarben und andere Hautnarben helfen. Die Mikroverletzungen regen den Heilungsprozess an, was zur Verfeinerung der Hautstruktur beiträgt.
3. Poren verfeinern: Microneedling kann dazu beitragen, dass die Poren weniger sichtbar werden. Durch die Aktivierung des natürlichen Heilungsprozesses der Haut wird die Hautstruktur insgesamt ebenmäßiger, was auch das Erscheinungsbild von großen Poren verbessert.
4. Das Hautbild bei Pigmentstörungen verbessern: Microneedling kann auch bei unregelmäßigen Pigmentierungen wie Sonnenflecken, Altersflecken oder Melasma helfen. Durch die angeregte Zellerneuerung wird die Haut wieder gleichmäßiger und strahlender.
5. Das Hautbild verjüngen: Nicht nur bei bestehenden Falten, sondern auch vorbeugend kann Microneedlinghelfen. Es trägt dazu bei, den Zeichen der Hautalterung entgegenzuwirken.
6. Bei Haarverlust helfen: Microneedling erhöht die Durchblutung in der behandelten Region. Das sorgt für eine verbesserte Nährstoffversorgung der Haarfollikel, die Aktivität der Stammzellen wird zudem angeregt.

Für wen ist Microneedling geeignet?

Microneedling eignet sich für eine breite Zielgruppe, ist jedoch nicht für jeden Hauttyp oder jede Hauterkrankung geeignet. In der Regel kann die Behandlung bei den meisten Hauttypen angewendet werden, mit Ausnahmen bei bestimmten Hautkrankheiten oder -zuständen.
Geeignet für:

• Haut mit Falten und feinen Linien: Microneedling regt die Kollagenproduktion an und kann die Hautstruktur glätten.
• Aknenarben und andere Narben: Es hilft, Narbengewebe abzubauen und die Hautregeneration zu fördern.
• Pigmentstörungen: Bei unregelmäßigen Hauttönen kann die Behandlung die Hautbildverbesserung unterstützen.
• Große Poren: Das Verfahren kann die Hauttextur verfeinern und das Erscheinungsbild von Poren verringern.

Nicht geeignet für:

• Aktive Hautinfektionen: Wenn die Haut akut entzündet oder verletzt ist (z. B. bei schweren Akneschüben oder Wunden), sollte Microneedling vermieden werden.
• Schwangerschaft und Stillzeit: In dieser Zeit wird oft geraten, auf kosmetische Eingriffe zu verzichten, da die Auswirkungen auf das ungeborene Kind nicht vollständig geklärt sind.
• Kunden mit schweren Hauterkrankungen: Bei Erkrankungen wie Ekzemen sollte Microneedling nur nach Rücksprache mit einem Dermatologen durchgeführt werden.

Welche Vor- und Nachteile hat Microneedling?

Vorteile:
1. Natürliche Hautverjüngung: Die Behandlung nutzt die natürlichen Heilungsprozesse der Haut, was sie zu einer schonenden, aber effektiven Methode macht.
2. Geeignet für viele Hautprobleme: Microneedling bietet eine Lösung für eine Vielzahl von Hautproblemen – von Falten und Aknenarben bis hin zu Pigmentstörungen.
3. Langfristige Ergebnisse: Die Wirkung setzt nicht sofort ein, sondern entwickelt sich über Wochen hinweg, was dafür aber zu nachhaltigen Ergebnissen führt.

Nachteile:
1. Vorübergehende Rötung und Irritation: Direkt nach der Behandlung kann es zu Rötungen und leichten Schwellungen kommen, die jedoch meist innerhalb weniger Stunden bis Tage abklingen. Die Einstiche der feinen Nadeln können auch als pieksend und leicht schmerzhaft empfunden werden.
2. Wiederholte Sitzungen erforderlich: Für optimale Ergebnisse sind in der Regel mehrere Sitzungen erforderlich, besonders bei tieferen Hautproblemen oder reiferer Haut. Und Geduld ist gefragt: Die sichtbaren Ergebnisse stellen sich erst nach einigen Wochen ein.
3. Mögliche Komplikationen: Bei unsachgemäßer Anwendung (z. B. zu tiefe Einstiche, unsaubere Geräte) können Infektionen oder Narbenbildung auftreten, weshalb Microneedling ausschließlich von geschulten Fachleuten durchgeführt werden sollte.

Wo kann ich eine Microneedling-Behandlung machen?

Eine Microneedling-Behandlung mit einer Nadellänge über 0,5 mm sollte nur bei einem Dermatologen oder einer Dermatologin durchgeführt werden. „In Österreich gibt es gesetzliche Regelungen, die die Einstichtiefe von Nadeln bei kosmetischen Behandlungen festlegen“, erklärt Claudia Haas. Diese Vorschriften sind Teil der Gewerbeordnung und der kosmetischen Bestimmungen, um die Sicherheit von Kundinnen und Kunden zu gewährleisten und kosmetische Anwendungen von medizinischen Eingriffen abzugrenzen. Die Qualitätstrainerin erklärt: „In der kosmetischen Praxis darf die Nadellänge nicht tiefer als 0,5 mm in die Haut eindringen. Behandlungen, die eine Einstichtiefe von mehr als 0,5 mm erfordern, gelten in Österreich als medizinische Anwendungen und dürfen nur von approbierten Ärztinnen und Ärzten oder unter deren Aufsicht durchgeführt werden.“

Wie läuft eine Microneedling-Behandlung ab?

„Die Microneedling-Behandlung wird mit einem Dermapen oder Dermaroller durchgeführt und dauert je nach Umfang etwa 30 bis 60 Minuten“, erklärt Katharina Medek. „Ich benutze sowohl Dermapen als auch Dermaroller und finde beides gut.“ Zunächst wird die Haut gereinigt und ein betäubendes Gel aufgetragen, um Schmerzen zu minimieren. Anschließend wird der Pen oder Roller über die Haut geführt, um die Mikrokanäle, also winzige Löcher, zu erzeugen. Nach der Behandlung sind die meisten Patienten mit einer leichten Rötung oder Schwellung konfrontiert, die jedoch in der Regel schnell abklingt. Es ist wichtig, die Haut in den Tagen nach der Behandlung gut zu pflegen und den direkten Kontakt mit der Sonne zu vermeiden, um Hautirritationen zu verhindern.

Mesostimulation: Eine sanftere Alternative zum Microneedling

Oft ist in Kosmetikstudios von Microneedling die Rede, obwohl eigentlich die Mesostimulation oder Mesotherapie gemeint ist. „Die Wirkungsweise ist sehr ähnlich, sie unterscheidet sich aber in einem Punkt grundlegend“, so Claudia Haas. Mesostimulation bleibt meist oberflächlich, die Nadeln dringen nur maximal 0,5 mm in die Hautschicht ein. „Eine Mesostimulation fokussiert auf die direkte Zuführung von Wirkstoffen wie Vitamin C, Hyaluronsäure oder Antioxidantien in die Haut.“ Die Mikroverletzungen treiben außerdem die Haut zur Regeneration an, dadurch wird die Kollagen- und Elastinproduktion angeregt. Die Haut wird fester und straffer. In diesen ausgewählten Kosmetikstudios können Sie einen Termin vereinbaren.