Erkältung bei Kindern schnell loswerden: Eine Kinderärztin weiß Rat

Unsere Expertin
Dr.in med. Susanne Heindl ist Kinderärztin mit Praxis in Steyr (Oberösterreich). ACTIVE BEAUTY erklärt sie, was Eltern tun sollen, damit ihre Kinder die Erkältung schnell wieder loswerden.

1. Husten bei Kindern

Wann sollten Eltern zur Kinderärztin oder zum Kinderarzt gehen, wenn Kinder husten?

Ein milder, schleimproduzierender Husten bei gutem Allgemeinzustand ohne Fieber steht bei Kindergartenkindern im Winter fast an der Tagesordnung. Wenn aber Fieber, eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes, Atemnot oder deutliche Atemgeräusche dazukommen, sollten Sie Ihr Kind fachärztlich untersuchen lassen, um eine Lungenentzündung, Pseudo-Krupp oder Keuchhusten auszuschließen.

Lesetipp: Erkältung vorbeugen? Erfahren Sie alles darüber auf dm.at.

Was genau ist Pseudo-Krupp-Husten?

Beim sogenannten Pseudo-Krupp schwillt durch eine Virusinfektion die Schleim-haut des Kehlkopfs an. Der bellende, heiser klingende Husten tritt oft nachts auf. Abhilfe schaffen kühle Luft, Nasentropfen und entzündungshemmende Medikamente.

Wichtig: Bei ziehendem Atemgeräusch und angestrengter Atmung unbedingt Ärztin oder Arzt aufsuchen!

Und woran erkennt man Keuchhusten?

Keuchhusten ist eine hochansteckende Infektionskrankheit. Die Bakterien werden durch Husten und Niesen übertragen. In der ersten Phase ähneln die Symptome einem fieberhaften Atemwegsinfekt. Antibiotika helfen nur am Anfang und schützen auch nicht immer vor schweren Verläufen. Dann bleibt nur noch eine intensiv-medizinische Behandlung.

Bei leichtem Husten: Welcher Hustensaft ist okay?

Pflanzliche Säfte, etwa mit Thymian, Efeu­-Extrakt oder Pelargoniumwurzel, können Milderung bringen. Bitte unbedingt darauf achten, dass kein Alkohol zugesetzt ist und das Kind nicht allergisch gegen die Inhaltsstoffe ist. Besser schleimlösend wirken Inhalationen mit einem Spray und einer Vorschaltkammer. Hier ist vor allem die korrekte Technik wichtig. Videos dazu finden Sie bei der Deutschen Atemwegsliga E.V.

Welche weiteren Hausmittel können Kinder bei Reizhusten und trockenem Husten unterstützen?

Diese Beschwerden entstehen oft durch trockene Raumluft. Deshalb sollten folgende Tipps beherzigt werden:

• regelmäßig lüften (das gilt übrigens auch, wenn man Schnupfen schnell loswerden möchte)
• im Schlafraum auf kühle Temperaturen und höhere Luftfeuchtigkeit achten
• ausreichend trinken (erfahren Sie hier die Anzeichen, die zeigen, dass man zu wenig getrunken hat)

Lesetipp: Hier gibt es noch weitere Tipps für Husten bei Kindern.

2. Halsschmerzen bei Kindern

Was tun, wenn das Kind Halsschmerzen hat?

Halsschmerzen sind im Rahmen von grippalen Infekten sehr häufig. Neben Viren, die oft schmerzhafte Bläschen im Rachen verursachen, können auch Bakterien oder seltener Pilze Entzündungen auslösen. Wichtig ist eine ärztliche Abklärung bei starken Halsschmerzen vor allem in Verbindung mit Fieber oder Ausschlag, weil sich dahinter Krankheiten wie Scharlach oder Pfeiffersches Drüsenfieber verstecken können.

Was hilft bei Schluckbeschwerden, gibt es Hausmittel?

Bei Bläschen und Aphten im Mund kann ein pflegendes Hyaluronsäure-Gel aufgetupft werden, größere Kinder können mit antiseptischen Lösungen gurgeln. Kühlende Getränke oder Topfenwickel bringen zusätzliche Linderung.

Wenn das Schlucken weh tut, verweigern kleine Kinder oft das Essen und Trinken. Was tun?

Damit die Kinder beschwerdefrei trinken und weiche Speisen zu sich nehmen können, empfiehlt es sich, ca. eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten schmerzstillende Medikamente in Form von Zäpfchen oder Saft zu verabreichen.

3. Schnupfen bei Kindern

Was hilft bei Kindern schnell gegen Schnupfen?

Da bei Schnupfen das Mittelohr schlecht belüftet wird, besteht die Gefahr, dass sich eine Mittelohrentzündung entwickelt. Deshalb ist es bei Infekten wichtig, die Nase freizuhalten. Abschwellende Nasentropfen oder Sprays bringen rasche Linderung, eine Spülung mit Kochsalzlösung unterstützt, wenn die Kinder die Technik des Schnäuzens noch nicht beherrschen.

Was muss man bei der Verwendung von Nasensprays für Kinder beachten?

Abschwellende Präparate sollten nicht länger als 7–10 Tage verwendet werden, da die Schleimhaut sonst durch den Gewöhnungseffekt anschwellen kann. Danach auf Meersalzsprays zur Pflege und Befeuchtung der Schleimhäute umsteigen.

Wie kann man Erkältungsschnupfen von einer Allergie unterscheiden?

Allergien treten meist zu den Blühsaisonen Frühling und Sommer auf. Symptome sind juckende, gerötete Augen und eine verstopfte Nase ohne viel Sekretbildung. Mittels Hauttest und Laboranalyse erhält man eine klare Diagnose.

Lesetipp: Erfahren Sie hier alles über Allergien und Intoleranzen, Pollenallergie-Symptome und was Sie bei trockenen Augen tun können.

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