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5 Dinge, die wir von unseren Töchtern lernen können
Text: Eva Pohn
Lesedauer: min
Blickwechsel

5 Dinge, die wir von unseren Töchtern lernen können

Mütter möchten ihren Töchtern möglichst viel beibringen, sie vorbereiten auf das Leben. Doch, dass unsere Töchter die eigentlichen Lehrmeister sind, ist uns oftmals gar nicht bewusst.
Mit der Geburt des eigenen Kindes verändert sich alles – oftmals auch der Blick auf die Welt. Egal, in welchem Alter sie gerade sind, unsere Töchter können uns unheimlich viel lernen – über uns als Mütter, über unsere Werte, Einstellungen und Anschauungen, über das Leben. Dank ihnen fällt es leichter, andere Blickwinkel einzunehmen und den Tunnelblick in Bezug auf viele Themen zu öffnen.


Lernen von unseren Töchtern

1. Perfekt unperfekt

Viele Mütter sind getrieben vom vermeintlichen Perfektionismus, der von sämtlichen Social-Media-Kanälen auf einen hereinprasselt. Doch im Leben mit einem Kleinkind wird einem als Mutter schnell klar: Töchter erwarten nicht, dass immer alles perfekt ist – weder man selbst noch das Drumherum. Im Kindergartenalter ist es den Kleinen herzlich egal, ob Mamas Wahl heute auf den schlabbrigen Lieblingspullover fällt und morgen auf die schicke Rüschenbluse. Ob man geschminkt oder ungeschminkt das Haus verlässt. Auch verurteilt ein Kleinkind seine Mutter nicht, wenn die Wohnung mal nicht tipptopp aufgeräumt und durchgestylt á la Pinterest ist. Oder wenn man nicht alle to-dos des Tages geschafft hat. Für ein Kind in diesem Alter ist die Mama die beste Mama, die es gibt. Einfach, weil sie so ist wie sie eben ist – perfekt unperfekt. Durch diese wohlwollenden Augen dürfen wir uns selbst auch gerne öfter betrachten.


2. Im Hier und Jetzt sein

„Wenn meine Tochter eine Sache anfängt, lässt sie sich so schnell durch nichts aus der Ruhe bringen. Wenn sie spielt, dann spielt sie. Wenn sie malt, dann malt sie. Wenn sie liest, dann liest sie. Egal, ob man sie anspricht, ob das Essen fertig ist, ob das Telefon klingelt – sie ist völlig im Jetzt und ausschließlich darauf fokussiert, was sie tut“, schreibt eine Mutter auf ihrem Blog. Eine bewundernswerte Eigenschaft, die jeder von uns selbst einmal in sich trug und die wohl auf dem Weg zum Erwachsenwerden und dem Jonglieren von zehn Dingen gleichzeitig beinah verloren ging. Lasst sie uns wieder verinnerlichen, diese unausgesprochene, fast buddhistische Weisheit: „Tu, was du tust, alles andere hat Zeit.“

3. Loslassen

Wann haben Sie das letzte Mal aus Leibeskräften gesungen? Laut, schief, mit Inbrunst. Oder so richtig herumgeblödelt? Frei von Scham und Gedanken à la „Gehört-sich-das-für-einen-Erwachsenen?“. Mit einer Selbstverständlichkeit geben sich Kinder ihren Emotionen hin. Sie verstellen sich nicht. Sie sind echt und ehrlich. Eine beneidenswerte Eigenschaft, die auch wir Mütter irgendwo in unserem Emotionsrepertoire versteckt halten und gerne hie und da hervorkramen dürfen. Denn, lautstark zum Lieblingssong mitzusingen und zu tanzen, hat schon etwas Befreiendes. Und wenn man damit für Lachtränen bei seiner Familie sorgt, umso besser.


4. Stolz auf sich sein

Zum ersten Mal vom Beckenrand ins Wasser springen, zum ersten Mal sich trauen, dem Kellner „Bitte zahlen“ sagen, zum ersten Mal bei einer Freundin übernachten. Unsere Kinder wachsen jeden Tag über sich hinaus – und das zurecht mit stolz geschwellter Brust. Als Erwachsene liegt es in der Natur der Sache, seltener noch Erste-Male zu erleben, dennoch dürfen wir Mütter Stolz verspüren. Nicht nur, wenn wir in gewissen Situationen über unseren Schatten springen oder unsere Komfortzone verlassen. Nein, auch wenn wir abends müde auf der Couch liegen und auf einen ereignisreichen Tag zurückblicken. Wir dürfen stolz darauf sein, wie wir den Alltag schupfen. Auch wenn es manchmal heißt: „Bei uns läuft’s. Zwar rückwärts und bergauf, aber es läuft!“ ☺


5. Umweltbewusstsein

Man muss kein Jugendforscher sein, um zu bemerken, dass sich in der Lebenswelt unserer Jugendlichen einiges tut. Mit Ehrgeiz und Enthusiasmus erheben unsere Töchter bei den Fridays-for-future-Demonstrationen (by the way: 70 Prozent der Teilnehmer sind weiblich) ihre Stimme. Sie sagen der Ressourcenverschwendung den Kampf an und treten aktiv für den Umweltschutz ein. Sie verzichten dem Tierwohl zuliebe auf täglichen Fleischkonsum und finden Gefallen an vegetarischen und veganen Alternativen. Sie geben dem Fahrrad den Vorzug, wenn der Weg kein Auto bedarf. Und sie tragen lieber coole Vintage-Kleidung mit Charakter als seelenlose Fast Fashion. In unseren Töchtern wachsen starke Persönlichkeiten heran, auf die wir Mütter nicht nur gehörig stolz sein, sondern auch eine Scheibe abschneiden können.
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