Weihnachten feiern ohne Großeltern: So klären Sie es laut Expertin am besten
Weihnachten ist für viele das wichtigste Familienfest im Jahr. Die Familie kommt zusammen und verbringt schöne, harmonische Tage und Stunden zusammen. Doch was, wenn die Feiertage zur Belastungsprobe für den engsten Kreis wird, weil jeder eine andere Vorstellung vom Weihnachtsfest hat? Und zum Beispiel Weihnachten ohne Großeltern feiern möchte? Unsere Expertin gibt Rat, wie man mit guten Gesprächen den Weihnachtsfrieden erhält.
Die Expertin in Familienfragen:
Sandra Teml-Wall ist Pädagogin, psychologische Beraterin, Einzel- und Paarcoach sowie Eltern- und Familienberaterin. Ihr Buch „Ent-Eltert Euch! Wie wir die emotionale Abhängigkeit von unseren Eltern überwinden und endlich uns selbst leben“ ist im September 2023 erschienen. Für uns hat die Expertin in Familienfragen beantwortet, wie wir vorgehen sollten, wenn wir ohne Großeltern Weihnachten feiern möchten.
Die Großeltern erwarten, dass wir den Weihnachtsabend gemeinsam verbringen. Mein Mann und ich würden aber lieber allein mit den Kindern Weihnachten feiern. Wie können wir den Großeltern schonend beibringen, dass wir ohne sie feiern möchten?
1. Den Wunsch äußern, dass Sie ohne Großeltern Weihnachten feiern möchten
Wenn Sie sich nichts sehnlicher wünschen, als Weihnachten mit ihrem Partner und den Kindern zu verbringen, dann sollten Sie diesen Wunsch auch äußern dürfen. Machen Sie den Großeltern klar, dass Sie den Weihnachtsabend zu Hause feiern möchten.
2. Emotionen zulassen
Für Großeltern sind die eigenen Enkel oft das größte Glück. Da ist es nur logisch, dass sie große Feste mit ihnen feiern wollen und enttäuscht sind, wenn sie nicht eingeladen sind. Sie können diese Emotionen anerkennen, sollten sich aber nicht erpressen lassen. Man kann den Besuch einige Tage später nachholen.
3. Bei Ihrer Entscheidung bleiben
Wer einmal den Wunsch geäußert hat, sollte bei seiner Entscheidung bleiben. Klare Kommunikation macht es für beide Seiten einfacher.
4. Weihnachten feiern ohne Großeltern: Bieten Sie eine Alternative an!
Nur weil Sie am 24. nicht gemeinsam mit den Großeltern Weihnachten feiern, heißt das noch lange nicht, dass Oma und Opa ihre geliebten Enkel in den Weihnachtsfeiertagen gar nicht zu Gesicht bekommen. Machen Sie einen schönen Besuch an einem der anderen Weihnachtstage mit ihnen aus, der dann auch ganz besonders gestaltet werden kann. Vielleicht werden mit Oma noch ein paar Kekserl gebacken oder es geht mit Opa auf einen Waldspaziergang.
Das sagt die Expertin:
Enttäuschungen gehören zu emotional bedeutsamen Beziehungen dazu. Ein kluger Kopf hat einmal gesagt: „Jemanden schonen heißt, ihn oder sie zu entmündigen!“ Nehmen Sie Ihre Eltern ernst und sehen Sie sie als erwachsene Menschen, die in der Lage sind, mit Enttäuschungen umzugehen. Rechnen Sie damit, dass Ihre Eltern Ihnen nicht applaudieren und – möglicherweise mit allen Mitteln wie emotionaler Erpressung, Drohung, Verführung, Verlockungen – um ihren Willen kämpfen werden. Jetzt liegt es an Ihnen, standhaft bei Ihrem liebevollen Nein zu bleiben.
Buchtipp:
Sandra Teml, Martin Wall
Verlag: GU