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Die vier Phasen der Wechseljahre und ihre Symptome von einer Ärztin erklärt
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Die vier Phasen der Wechseljahre und ihre Symptome von einer Ärztin erklärt

Die Gynäkologin Dr. Eva Lunzer-Mühl erklärt, auf welche vier Phasen sich Frauen in den Wechseljahren einstellen sollten und wie sie dabei selbst ihr Wohlbefinden fördern können.

Die Wechseljahre werden in vier Phasen eingeteilt. Sie dauern insgesamt rund zehn bis 15 Jahre. Rund ein Drittel der Frauen hat keine Symptome und Beschwerden in den Wechseljahren. Bei rund einem Drittel sind die Beschwerden leicht bis mittel. Bei einem weiteren Drittel sind sie mittel bis schwer. Nach dieser längeren Zeit der hormonellen Umstellung ist der weibliche Hormonhaushalt wieder stabil, aber auf einem anderen Niveau als vorher.

Erste Phase der Wechseljahre: die Prämenopause

Die Prämenopause ist die erste von vier Phasen der Wechseljahre. Das lateinische Wort „Prae“ bedeutet „vor“ und die „Menopause“ steht für die letzte Menstruation. Demnach ist die Prämenopause der Zeitraum vor der letzten Monatsblutung. Ab jetzt arbeiten die Eierstöcke langsamer. Sie produzieren weniger weibliche Sexualhormone, vor allem Östrogen und Progesteron. Die Fruchtbarkeit verringert sich, weil weniger Eizellen in den Eierstöcken abgelagert werden.

Die Prämenopause beginnt bei den meisten Frauen nach dem 40. Lebensjahr, kann aber auch früher oder später einsetzen. Sie dauert rund sechs bis sieben Jahre lang.

Symptome in der Prämenopause

  • Veränderter Zyklus: Die Regelblutung kann unregelmäßig, zu stark oder langandauernd sein. Der Grund dafür ist, dass es ab jetzt häufiger zu Zyklen ohne Eisprung kommt.
  • Kopfschmerzen: Frauen leiden in dieser Phase der Wechseljahre vermehrt an Kopfschmerzen oder Migräne.
  • Brustspannen: Weil der Hormonhaushalt sich verändert und ins Ungleichgewicht gerät, können die Brüste vor allem in der zweiten Zyklushälfte schmerzen und besonders empfindlich sein.
  • Wassereinlagerungen: Das Hormon Progesteron nimmt ab und Östrogen dominiert. Dadurch wird vermehrt Wasser im Gewebe gehalten, was mitunter zu Schwellungen der Brüste führen kann. Tipp: Hier erfahren Sie, wie Sie Wassereinlagerungen loswerden können.
  • Gelenkschmerzen: Gelenkschmerzen sind in dieser Phase noch eher selten und gelten generell nicht als typisches Symptom der Wechseljahre. Trotzdem leiden viele Frauen unter Schmerzen oder Steifigkeit – vor allem an den sogenannten kleinen Gelenken, etwa an Daumen und Fingern.
  • Psyche: Frauen sind in dieser Phase oft leichter reizbar und leiden an Stimmungsschwankungen.
  • Schlafstörungen: In dieser Phase der Wechseljahre sind Einschlaf- oder Durchschlafstörungen sehr häufig, vor allem in der zweiten Zyklushälfte. Meistens werden sie nicht primär mit der hormonellen Situation in Zusammenhang gebracht.

Was können Frauen in der ersten Phase der Wechseljahre für mehr Wohlbefinden tun?

Sie können jetzt zu pflanzlichen Mitteln greifen, die gerade in der ersten Phase der Wechseljahre sanft ausgleichend wirken. Die beginnenden Hormonschwankungen können außerdem durch einen gesunden Lebensstil reguliert werden. Dazu gehören vor allem eine ausgewogene und auf die Wechseljahre abgestimmte Ernährung, Sport, ausreichend Schlaf und die Vermeidung von Alkohol & Co. Ein gesunder Lebensstil sollte auch eine gute Balance zwischen Stress und Entspannung beinhalten. Welche Entspannungstechnik zu Ihnen passt, erfahren Sie hier. Manchmal hilft es, das jetzt abnehmende Hormon Progesteron in der zweiten Zyklushälfte zu lindern. Frauen können hier Ihre Ärztin oder Ihren Arzt nach entsprechenden Therapien fragen.

Zweite Phase der Wechseljahre: die Perimenopause

Die Perimenopause umfasst die Jahre unmittelbar vor sowie das Jahr nach der letzten Regelblutung. In dieser Phase reifen immer weniger befruchtungsfähige Eizellen heran und der Eisprung wird seltener. Die Eierstöcke produzieren noch weniger Sexualhormone. Der Menstruationszyklus gerät durcheinander (Im Beitrag Menstrual Mapping erfahren Sie, wie man mit dem Zyklus im Einklang lebt). Die Perimenopause gilt als Höhepunkt der Wechseljahre, weil die Symptome am stärksten ausgeprägt sind.

Die Perimenopause setzt durchschnittlich im Alter von 47 Jahren ein und dauert vier bis fünf Jahre.

Symptome in der Perimenopause

  • Veränderter Zyklus: Regelblutungen werden seltener. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Blutung für ein paar Monate ausfällt.
  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche: Durch den abfallenden Östrogenspiegel verändert sich das Thermoregulationszentrum im Gehirn. Periphere Gefäße weiten sich und es fließt zeitweise vermehrt Blut durch die Gefäße. Dadurch kommt es zu „überfallsartigen“ Hitzewallungen und Schweißausbrüchen.
  • Schlafstörungen: Zu Beginn der hormonellen Umstellung ist meistens der niedrigere Progesteronspiegel für die Schlafstörungen verantwortlich. Mit zunehmendem Östrogenabfall wird aber auch die Produktion des Hormons Melatonin reduziert, das den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert.
  • Müdigkeit: Die Schlafqualität nimmt ab und die Tiefschlafphasen verkürzen sich. Nächtliche Hitzewallungen unterbrechen den Schlaf häufig. Das macht erschöpft und müde.
  • Schwindel: Schwindel ist kein klassisches Symptom der Wechseljahre. Er kann aber eine Begleiterscheinung von Übermüdung oder Erschöpfung sein. Manchmal weist er auf einen erhöhten Blutdruck hin, der sich in dieser Lebensphase plötzlich bemerkbar macht.
  • Psychische Probleme: Frauen leiden in dieser Phase der Wechseljahre vermehrt unter depressiven Verstimmungen und Antriebslosigkeit.

Was können Frauen in der zweiten Phase der Wechseljahre für mehr Wohlbefinden tun?

Sind die Beschwerden nur leicht, können in den Wechseljahren laut Phytotherapie pflanzliche Substanzen wie Schlafmittel mit Baldrian, Melisse oder Hopfen eingenommen werden. Außerdem hilft ein ausgeglichener Lebensstil. Dazu gehören ein geregelter Tagesablauf, Sport und Bewegung sowie eine abwechslungsreiche Ernährung. Auf Alkohol sollte besser verzichtet werden. Bei nächtlichen Hitzewallungen in den Wechseljahren helfen auch Wechselduschen und regelmäßiger Sport. Sind die Beschwerden in dieser Phase der Wechseljahre ausgeprägt und belastend, ist eine Hormonersatztherapie ratsam. Dabei werden fehlende Hormone unter ärztlicher Aufsicht durch bioidentische in Form von Cremen oder Tabletten zugeführt. Zuvor sind eine Untersuchung und ein ausführliches Arztgespräch nötig.

Dritte Phase der Wechseljahre: die Menopause

Symptome in der Menopause

Es ist zwar geläufig, die Menopause als eigene Phase der Wechseljahre zu bezeichnen. Genau genommen ist sie aber keine Phase, sondern ein genau definierter Zeitpunkt, nämlich der von der letzten Regelblutung im Leben einer Frau. Von der Menopause spricht man, wenn die Regelblutung länger als ein Jahr ausbleibt. Nach der Menopause sind Frauen nicht mehr fruchtbar und können bis auf wenige Ausnahmen auch nicht mehr schwanger werden.

Tipp der Redaktion: Lesen Sie hier, wie die Chancen stehen, schwanger mit 40 zu werden.

Die Menopause markiert quasi den Übertritt der Perimenopause in die Postmenopause. Dies geschieht meist Anfang der Fünfziger herum. Die Symptome der Menopause sind dieselben wie jene in der vor- und nachgelagerten Phase der Wechseljahre.

Was können Frauen in der dritten Phase der Wechseljahre für mehr Wohlbefinden tun?

Vielen Frauen, die in unter Regelschmerzen oder starken Blutungen (diese können auch zu Eisenmangel durch Periode führen) gelitten haben, sind über das Ausblieben der Regelblutung froh. Häufig sind Frauen auch erleichtert, sich keine Gedanken mehr über Verhütungsmittel machen zu müssen. Emotional herausfordernd kann in dieser Phase der Wechseljahre sein, das eigene Älterwerden anzunehmen. „In Zeiten der Körperlichkeit und des Jugend- und Schönheitswahns ist es für viele betroffene Frauen schwierig, die körperlichen Veränderungen zu akzeptieren“, sagt die Gynäkologin.

Vierte Phase der Wechseljahre: die Postmenopause

Die vierte und letzte Phase der Wechseljahre heißt Postmenopause. „Post“ steht im Lateinischen für „nachher“ oder „danach“. Die Wechseljahre sind jetzt vorbei und die Hormone befinden sich wieder auf einem stabilen Niveau. Der Östrogengehalt bleibt jedoch verringert, während das männliche Sexualhormon Testosteron fast unverändert hoch ist. Das führt zu einem hormonellen Ungleichgewicht. Viele Frauen leiden folglich an unangenehmen Symptomen.

Diese Postmenopause beginnt rund ein Jahr nach der letzten Menstruation, etwa ab dem 52. Lebensjahr. Sie dauert rund zehn bis 15 Jahre lang.

Symptome in der Postmenopause

  • Knochen: Die Knochenmasse nimmt jetzt schneller ab, als der Körper sie wieder ersetzen kann. Durch die geringere Knochenstärke ist das Knochengerüst anfälliger für Brüche. Frauen neigen in dieser Phase dazu, an Osteoporose (Knochenschwund) zu erkranken.
  • Trockene Haut: Die Bildung von Kollagen geht zurück, dadurch wird die Gesichtshaut dünner, trockener und faltiger.
  • Scheidentrockenheit: Die Schleimhäute trocknen aufgrund von Hormonmangel auch an der Scheide aus. Das kann zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen.
  • Rücken- und Gelenkschmerzen: Die Muskelmasse nimmt in dieser Phase der Wechseljahre ab und die Gelenkknorpel bilden sich zurück. Das kann Schmerzen verursachen.
  • Haarwuchs im Gesicht: Dieser reicht von einzelnen Haarstoppeln bis zu großflächigerem Haarbewuchs. Grund dafür ist der Überschuss männlicher Sexualhormone.
  • Psyche: Die seelischen Symptome reichen von Stimmungsschwankungen (das ist auch eines der PMS-Symptome) über Reizbarkeit und Angstzustände bis zur Depression.

Was können Frauen in der vierten Phase der Wechseljahre für mehr Wohlbefinden tun?

Jetzt geht es vor allem darum, gesund und fit zu bleiben. Krafttraining ist wichtig, um die Muskeln und Knochen zu stärken und das Verletzungsrisiko zu verringern. Durch den gesunkenen Östrogenspiegel haben Frauen in dieser Phase der Wechseljahre ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreis-Erkrankungen. Ausdauersport kann vorbeugend wirken. Bewegung senkt außerdem das Risiko für Krankheiten wie Krebs oder Diabetes und hält geistig fit. Für die psychische Gesundheit gilt: aktiv bleiben. „Statt sich zurückzuziehen oder gar sozial zu vereinsamen, sollten Frauen jetzt intensiv am Leben teilnehmen. Soziale Kontakte zu pflegen, ist für die psychische Gesundheit besonders wichtig“, erklärt die Gynäkologin.

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