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PMS oder schwanger? Eine Frauenärztin erklärt die ähnlichen Symptome
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Ähnliche Symptome

PMS oder schwanger? Eine Frauenärztin erklärt die ähnlichen Symptome

PMS oder schwanger? Das Prämenstruelle Syndrom (PMS) und eine Frühschwangerschaft haben oft ähnliche Symptome. Eine Gynäkologin erklärt, woran Sie den Unterschied erkennen und wie sich PMS behandeln lässt.

Unsere Expertin

Dr. Eva Lunzer-Mühl ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe mit Praxis in Salzburg. Sie legt großen Wert auf ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen ihr und den Patientinnen. Besonders wichtig ist ihr, „junge Mädchen bei Fragen zur First Love zu begleiten“. Antworten dazu und zu vielen weiteren Themen wie Verhütung, Schwangerschaft und Sexualität gibt sie in der Videoserie „ACTIVE BEAUTY Frauensprechstunde“ auf activebeauty.at. Für diesen Beitrag erklärt sie, wie man PMS von einer Schwangerschaft unterscheiden kann.

PMS oder schwanger? Bei PMS handelt es sich um das Prämenstruelle Syndrom. Diese wiederkehrende Störung des Hormonhaushalts verursacht verschiedene Symptome wie Reizbarkeit oder Brustspannen. „Typischerweise beginnen die Beschwerden einige Tage nach dem Eisprung und verschwinden meistens mit Einsetzen der Regelblutung relativ abrupt wieder“, erklärt die Gynäkologin Dr. Eva Lunzer-Mühl. Die körperlichen und psychischen Symptome zu Beginn einer Schwangerschaft (erfahren Sie hier alles über die ersten Schwangerschaftsanzeichen) sind oft recht ähnlich. Darum ist es für Frauen gar nicht so leicht herauszufinden, ob sie PMS haben oder womöglich schwanger sind. Das wiederum kann verunsichern und emotional belasten.

Welche Symptome sind bei PMS und Schwangerschaft ähnlich?

PMS oder schwanger? Das sind mögliche körperliche Symptome, die für betroffene Frauen oft gar nicht so leicht zu unterscheiden sind:

  • Stimmungsschwankungen: Sowohl bei PMS als auch während einer Schwangerschaft können Frauen hormonell bedingt an Stimmungsschwankungen leiden.
  • Müdigkeit: PMS oder schwanger? Das fragen sich Frauen auch oft, wenn sie viel müder und erschöpfter sind als sonst.
  • Niedergeschlagenheit: In einer Schwangerschaft kann eine gedrückte Stimmung auftreten. Frauen fühlen sich dann freudlos, antriebslos und niedergeschlagen. Diese Gefühlslage ist zugleich ein mögliches PMS-Symptom.
  • Heißhunger: Ständiges Hungergefühl oder Heißhunger können sowohl Frauen vor der Periode als auch schwangere Frauen begleiten.
  • Reizbarkeit: PMS oder schwanger? Auch eine gereizte, aggressive Grundstimmung kann in beiden Lebenslagen auftreten.
  • Brustspannen: Sowohl in der Brust als auch im Unterleib kann bei PMS und einer Schwangerschaft ein heftiges Ziehen auftreten.
  • Übelkeit: Frauen, die PMS haben oder schwanger sind, fühlen sich oft unwohl. Ihnen wird leicht schlecht oder sie leiden sogar an heftiger Übelkeit. Auch Blähungen und Verdauungsprobleme treten auf. Mit diesen Essens-Tipps können Sie die Übelkeit in der Schwangerschaft lindern oder stoppen.
  • Kopfschmerzen: Von normalen Kopfschmerzen bis zur Migräne – beides sind typische Symptome für PMS. Sie können aber auch bei einer Schwangerschaft auftreten.
  • Schlafstörungen: Ein klassisches Symptom bei PMS sind Schlafstörungen. Aber auch schwangere Frauen können oft weniger gut ein- und durchschlafen.
  • Unreine Haut: Sowohl bei PMS als auch während der Schwangerschaft kann die Haut unreiner werden und Pickel bilden.

Schwanger oder PMS: Wie können Sie PMS erkennen?

Haben Sie PMS-typische Symptome, die Regelblutung bleibt aus und Sie schließen eine Schwangerschaft nicht aus, sollten Sie sicherheitshalber einen Schwangerschafts-Frühtest machen. Ist der Test positiv, vereinbaren Sie einen Termin in Ihrer Frauenarztpraxis.

Lernen Sie Ihren Körper außerdem gut kennen, indem Sie ihn beobachten. Sie können all Ihre Beschwerden laufend in eine Zyklusapp eingeben. Erfahren Sie hier alles über Ihren Zyklus und wie Sie mit einer Zyklusapp Ihren Zyklus berechnen können. So sehen Sie nach einigen Monaten, welche Beschwerden Sie meist kurz vor der Regelblutung haben. In der Folge können Sie rascher einschätzen, ob Ihre Symptome PMS-bedingt sind oder möglicherweise doch erste Anzeichen einer Schwangerschaft.

Tipp: Durch Menstrual Mapping mit den vier Zyklusphasen im Einklang leben.

Dauer der Symptome

Achten Sie insbesondere darauf, wie lange die spezifischen Beschwerden dauern. Bei PMS sind die Symptome meist auf wenige Tage begrenzt, bis die Menstruation eintritt. Verlassen sollte Frau sich darauf aber auch nicht, denn der Zyklus kann unregelmäßig sein und auch schwangere Frauen können die Regelblutung haben. Details darüber erfahren Sie im Beitrag Schwanger trotz Periode. Bei einer Schwangerschaft dauern die Beschwerden wie Müdigkeit und Erschöpfung oft bis zur Geburt an.

Intensität der Symptome

Auch daran, wie intensiv die Symptome sind, können Sie PMS von einer Schwangerschaft unterscheiden. Bei schwangeren Frauen sind Beschwerden wie Übelkeit oder Kopfschmerzen ausgeprägter. Dauern die starken Symptome länger an, ist es jedenfalls ratsam, einen Schwangerschaftstest zu machen. Wenden Sie sich auch dann an Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt, wenn Sie nicht schwanger sind und häufig sehr intensive PMS-Beschwerden haben.

Erfahren Sie zum Unterschied zwischen PMS und Schwangerschaft noch mehr im Video-Interview mit Dr. Eva Lunzer-Mühl:

Wie kann PMS behandelt werden?

Die Symptome von PMS lassen sich in vielen Fällen gut in den Griff bekommen. „Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad und nach dem persönlichen Leidensdruck. Oft hilft es schon, auf einen gesunden, ausgeglichenen Lebensstil zu achten“, erklärt die Gynäkologin.

Versuchen Sie deshalb, mit den nachfolgenden Tipps in den Tagen vor der Menstruation den Alltag entschleunigter anzugehen:

  • Ruhepausen einlegen, zum Beispiel mit einer Tasse
  • Entspannungsübungen machen
  • für ausreichend Bewegung sorgen, etwa mit zyklusbasiertem Training
  • auf genügend Schlaf achten
  • sich ausgewogen ernähren, mit vorwiegend pflanzlichen Fetten und Hülsenfrüchten wie Linsen oder Bohnen
  • auf Kaffee, Alkohol und Rauchen möglichst verzichten

Auch pflanzliche Präparate und Nahrungsergänzungsmittel – wie zum Beispiel Mönchspfeffer in Form von Tee oder Kapseln – können bei PMS Linderung verschaffen. Helfen diese ersten Selbstmaßnahmen nichts, besprechen Sie am besten mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen, ob Sie Hormonpräparate einnehmen sollen.