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Radtouren planen: Die besten Tipps für den nächsten Radausflug
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Besser radeln

Radtouren planen: Die besten Tipps für den nächsten Radausflug

Große Freiheit auf zwei Rädern: Radtouren bieten die perfekte Möglichkeit, um dem Alltag auch einmal davonzuradeln. Von der Packliste bis zu hilfreichen Apps und Touren-Tipps – mit diesen Empfehlungen kann’s losgehen!

Radtouren: Lernen vom Profi

Anna Wansch arbeitet im Service und der Werkstatt beim Radgeschäft Sport Lehner in Pregarten, Oberösterreich. Sie weiß, vorauf es bei einer Radtour ankommt.

Worauf müssen wir achten, bevor die Ausfahrt losgeht?

Vor einer längeren Tour sollten Sie die Abnutzung der Bremsbeläge, den Reifendruck und Zubehör wie Licht und Klingel kontrollieren. Auch sollte man sich ein Grundwissen übers Rad aneignen, um Herausforderungen unterwegs meistern zu können. Probieren Sie Ausrüstung und Handhabung zu Hause aus. So können Sie, falls etwas nicht klappt, noch in einem Fahrradgeschäft um Rat fragen. Hier bekommen Sie die nötige Expertise.

Was gehört zu einem Profi-Radcheck?

Wir bieten verschiedene Servicepakete an, die individuell auf Touren und Räder angepasst sind. Was wir aber immer machen: die Schrauben am ganzen Rad kontrollieren, die Schaltung schmieren und einstellen, die Laufräder zentrieren und die Reifenluft prüfen. Bei E-Bikes wird die Software aktualisiert.

Was empfehlen Sie Einsteigerinnen und Einsteigern vor der ersten Tour?

Ausgedehnte Probefahrten sind wichtig. So kann man seine eigenen Fähigkeiten besser einschätzen und auch das Rad, mit dem man auf die Ausfahrt gehen möchte, noch einmal genau prüfen und kontrollieren, zum Beispiel, ob der Sitz richtig eingestellt ist. Diese Probefahrt sollte am besten in voller Montur passieren – also Radlhose anziehen und Helm aufsetzen. Nicht vergessen: Auch die Satteltaschen und Rucksäcke mit dem vorgesehenen Equipment bepacken, so kann man einschätzen, ob man auch auf längeren Touren das eingeplante Gewicht mit sich tragen kann.

Das muss auf Radtouren mit:

Die perfekte Ausrüstung für einen Radurlaub oder eine Tagestour.

1. Die Basics

Personalausweis, E-card, Fahrradschloss, Bargeld

2. Zur Orientierung

Smartphone, Fahrradführer, optional: GPS

3. Je nach Wetter

Schweißfester Sonnenschutz für den Sport (z.B. „Sonnencreme-Gel Sport LSF 50“ von SUNDANCE, Regenjacke, Sonnenbrille mit UV-Schutz

4. Die richtige Kleidung

Helm, kurze oder eine lange gepolsterte Radsporthose, feste Schuhe, Radhandschuhe, Wechselkleidung

5. Für die Jause

1–1,5 Liter Flüssigkeit in einer Trinkflasche (z.B. von air up), wiederverwendbare Aufbewahrungsboxen, belegte Brote, Cracker, Proteinriegel (z.B. von Sportness). Wer Zeit und Lust hat, kann Müsliriegel auch selbst machen. In diesem Artikel finden Sie weiter Meal-Prep-Ideen.

6. Alles für die Radreparatur

Luftpumpe, Flickzeug, Multitool, Taschenlampe oder Stirnlampe, Ersatzteile (Schlauch, Speichen, Schrauben)

7. Für den Notfall

Erste-Hilfe-Set in Reisegröße (z.B. von WUNDmed) mit Pflasterstrips und Pinzette, Blasenpflaster, persönliche Medikamente

Tipp: Geschickt gepackt
Das Gewicht sollte man auf möglichst viele Fahrrad- und Körperteile verteilen. Praktisch sind Gepäckträger-, Vorderrad- und Satteltaschen. Wertgegenstände wie Handy und Portemonnaie verstaut man am besten noch in einem wasserdichten Beutel.

Apps für unterwegs

Welche App ist die beste für Radtouren?

  • Strava (iOS & Android): Training- und Routenplanen leicht gemacht – Bestleistungen einfach analysieren und mit Freunden teilen.
  • Bikemap (iOS & Android): Touren lassen sich bequem nach Untergrund, Steigung, Dauer, Fahrradtyp und Distanz filtern.
  • komoot (iOS & Android): Nie wieder falsch abbiegen – mit der praktischen Sprachnavigation kann man sich ganz auf den Weg konzentrieren.

Kann man mit Google Maps Fahrradtouren planen?

Man kann via Google Maps auch das Fahrrad als Verkehrsmittel auswählen. Aber: Google kennt selten die schönste Radstrecke für eine Radtour und außerdem führen die Routen oft an Hauptverkehrsstraßen entlang. Aber: Google Maps ist kostenlos, während andere Apps oft nur eingeschränkt gratis sind.

Slow Travel vom Feinsten: Europäische Radtouren

Diese Radtouren führen immer am Wasser entlang– so kann man sportliches Auspowern mit wunderschöner Naturkulisse verknüpfen.

Enns Radweg – wilde Alpenlandschaft

Gestartet wird in Flachauwinkl, am Fuße der Niederen Tauern. Der Radweg folgt seinem Namensgeber, dem Fluss Enns, 263 Kilometer vom Bundesland Salzburg in die Steiermark und schließlich nach Oberösterreich, wo er in der Stadt Enns endet. Beschildert wird er als R7. Highlights sind die Streckenabschnitte in den Nationalparks. Der Weg ist durchgehend asphaltiert, wird aber aufgrund der Höhenmeter trotzdem bei einem mittleren Schwierigkeitsgrad eingeordnet. Mehr dazu unter: radtouren.at/radtouren/ennsradweg/

Neusiedler Radweg – charmantes Flachland

Der Radweg rund um Österreichs größten See punktet mit minimaler Steigung und ist auch Großteils asphaltiert. Der südliche Teilabschnitt des Neusiedler See-Radwegs B10 führt durch Ungarn. Die Umrundung der Südspitze kann man aber auch auslassen – von Illmitz nach Mörbisch quert eine Rad-Fähre den Steppensee. Die familienfreundliche 117,5 Kilometer lange Strecke führt durch kleine Dörfchen, die zu Stopps einladen, Obstgärten und weite Schilfgürtel. Mehr dazu unter radtouren.at/radtouren/neusiedler-see-radweg/

Parenzana Radweg – Romantisches Istrien

Der Parenzana verläuft mit variierender Kennzeichnung durch Italien (keine spezielle Bezeichnung), Slowenien (D8) und Kroatien (Parenzana) auf der alten Bahntrasse einer Schmalspurbahn. Diese verband früher Triest und Porec. Kurvenreich und teilweise auch auf Schotter windet sich der Weg circa 130 Kilometer nach Süden. Weinberge, Meerpanorama und Bergdörfchen gibt es zu bestaunen. Mountainbikes sind ein Muss, die Steigung ist aber nur moderat. Mehr dazu unter parenzana.net

Moldau Radweg – Märchenhaftes Böhmen

Startpunkt der 380 Kilometer langen Strecke ist Prag. An der Seite der Moldau quert man die mystischen Wälder Böhmens und besucht historische Burgen und Städte wie Krumau. Der anspruchsvolle Moldau Radweg besitzt keine einheitliche Beschilderung. Teils fährt man auf Landstraßen, aber auch auf Radwanderwegen, die überwiegend gut asphaltiert sind. Für die letzte Etappe lässt man die Moldau hinter sich, radelt durchs Mühlviertel und schließt in Passau die Reise ab. Mehr dazu unter radweg-reisen.com/moldau-radweg

Wichtig vor der Tour: Je nach Bodenbeschaffenheit und Steigung schaffen Einsteiger 20–30 Kilometer und trainierte Personen 50–80. Beim Gepäck ist das A und O Gewicht zu sparen. Für diese Touren rechnet man ca. 5–8 Kilogramm. Nach der Routenplanung kann man die Unterkünfte aussuchen. Früh zu buchen, zahlt sich in abgelegenen Orten und der Hauptreisezeit aus.

Wer gut plant, kann die meisten längeren Radtouren klimafreundlich mit Bus und Bahn absolvieren. Mit diesen Tipps können sich auch abseits des Drahtesels nachhaltiger reisen.