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Regrowing: Gemüsereste verwerten und nachwachsen lassen
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Zweite Ernte

Regrowing: Gemüsereste verwerten und nachwachsen lassen

Auch nach der Ernte sind Pflanzen lebendige Wesen, die oftmals noch Wasser aufnehmen und weiterwachsen können. Und genau so funktioniert Regrowing: Gemüseteile, die sonst im Küchenabfall oder auf dem Kompost landen würden, werden ins Wasser gestellt und treiben dort neu aus. Mit Regrowing Gemüsereste verwerten zu können, spart Geld, reduziert Lebensmittelverschwendung – und obendrein macht es richtig Spaß, den Pflänzchen beim Gedeihen zuzusehen.

Tipps für Regrowing: Gemüse nachziehen – so klappt‘s

Bevor man loslegt, sollte man ein paar Tipps beachten, um die besten Bedingungen für die Pflänzchen zu schaffen.
  • Die verwendeten Gemüsereste müssen knackig und frisch sein und dürfen keine Schimmelstellen aufweisen. Blattgemüse treibt besser aus, wenn die äußeren Blätter entfernt werden. Einen besonderen Mehrwert schafft Regrowing, wenn Sie Biogemüse verwenden.
  • Der Gemüserest darf nicht zu klein sein, denn die Pflanze benötigt Energie, um Wurzeln und Triebe neu auszubilden.
  • Regrowing funktioniert nur bei ausreichend Licht. Zudem sollte es warm sein.
  • Um Fäulnis vorzubeugen, wird das Wasser täglich gewechselt.
  • Die Gemüsereste einpflanzen ist spätestens nach zwei Wochen angesagt, denn dann können sie aus dem Wasser allein nicht mehr genug Energie für das Wachstum ziehen. Am besten eignet sich Anzuchterde. Unbedingt darauf achten, dass die Erde feucht gehalten wird.
  • Wer noch mehr nachhelfen will, kann auch kleine Anzuchthäuschen verwenden, welche die Feuchtigkeit besser halten. Auch Dünger gibt den Pflänzchen einen Wachstumsboost.
  • Wächst das Recycling-Gemüse noch weiter, ist es womöglich bald Zeit für einen größeren Topf.
  • Für die Ernte eignet sich nur das frisch nachgewachsene Grün, denn die ursprünglichen Gemüsereste werden beim Regrowingausgelaugt. (Apropos Reste: Drei köstliche Rezepte für die Resteverwertung lesen Sie hier).

Gemüsereste verwerten: Welche Sorten sich für Regrowing eignen

Manche Gemüsesorten lassen sich leichter aus Resten nachziehen als andere. Da die Indoor-Gemüsezucht auch Spaß machen soll, hier ein paar Tipps für besonders erfolgversprechende Kandidaten.

Karotten nachziehen, leicht gemacht

Bei Wurzelgemüse wie Karotten wächst durch Regrowing nicht der Strunk, sondern das Blattgrün nach. Es sollte rasch geerntet werden, da die Pflanze bald beginnt, eine Blüte und Samen auszubilden. Blattgrün schmeckt hervorragend als Würze in Gemüsesuppen oder in Salaten.

Und so geht’s: Die Wurzel wird ein paar Zentimeter unter dem unverletzten Blattansatz abgeschnitten und ins Wasser gestellt. Schon innerhalb eines Tages beginnen die Blätter oben wieder nachzuwachsen. Nach ungefähr zwei Wochen bildet der verbliebene Wurzelrest unten feine Haarwurzeln aus. Dann sollte der Karottenrest eingepflanzt werden.

Regrowing: Kohlrabi bringt‘s

Beim Kohlgemüse eignen sich nicht alle Sorten für Regrowing, etwa Weißkohl, Rotkohl und Kohlsprossen. Blumenkohl und Brokkoli beginnen zu blühen, anstatt zu wachsen. Kohlrabi kann hingegen gut nachgezogen werden.

So klappt’s: Der abgeschnittene Kohlrabi sollte mindestens vier mal vier Zentimeter als Grundfläche haben und etwa drei Zentimeter hoch sein. Anders als viele andere Gemüsesorten braucht Kohlrabi kein Wasserbad, sondern kann direkt in die Erde gepflanzt werden.

Immer frisches Salatgrün dank Regrowing

Salate wie Mangold, Chinakohl und Pak Choi zählen zum Blattgemüse und bilden aus dem Herzen heraus neues Grün nach. Die frischen Blättchen sollten rasch verwendet werden, da die Pflanze leicht zu faulen beginnt.

So wächst Salat nach: Das Salatherz bleibt stehen, während die äußeren Blätter vorsichtig entfernt werden. Wird der Salatrest ins Wasser gestellt, sollte sich nur der Strunkansatz in der Flüssigkeit befinden – ins Wasser ragende Blätter faulen rasch. Bei im Supermarkt gekauften Salaten wird der Salatkopf meist zu knapp abgeschnitten, sodass sich beim Strunkansatz keine neuen Wurzeln ausbilden. Kommen jedoch neue Wurzeln nach, darf das Gemüse in die Erde, sobald die Wurzeln mindestens einen Zentimeter lang sind.

Lauch und Frühlingszwiebel – Selbstläufer für Regrowing

Wird Lauch lange gelagert, beginnt er oft schon von innen herauszutreiben, ohne dass Wasser hinzugefügt werden muss. Lauchgemüse eignen sich daher besonders gut fürs Nachziehen. Das nachwachsende Lauchgrün sollte rasch abgeschnitten und verwertet werden, damit der Lauchrest nicht ausschießt und zu blühen beginnt.

So geht’s: Der Wurzelansatz wird großzügig abgeschnitten und mit den Wurzeln nach unten in Wasser gestellt. Sehr rasch kommt frisches Grün nach, sodass der Gemüserest nach einer Woche in die Erde eingesetzt werden kann.

Ingwer selber ziehen

Ingwer ist besonders in der kalten Jahreszeit als Tee beliebt, denn die scharfe Knolle unterstützt das Immunsystem. Bleibt der Ingwer eine Zeitlang liegen, bilden sich von selbst kleine Triebe, die man abnehmen und mit der Spitze nach oben in die Erde einsetzen kann. Schon nach kurzer Zeit wächst ein kleiner Spross. Die neue Knolle kann man ernten, sobald die Blätter nach einigen Monaten abgestorben sind.
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