Active Beauty
Das hilft laut Gynäkologin wirklich bei Scheidenpilz und bakterieller Vaginose
Brennen und Jucken in der Scheide

Das hilft laut Gynäkologin wirklich bei Scheidenpilz und bakterieller Vaginose

Unsere Expertin

Dr. Eva Lunzer-Mühl ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe mit Praxis in Salzburg. Sie legt großen Wert auf ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen ihr und den Patientinnen. Besonders wichtig ist ihr, „junge Mädchen bei Fragen zur First Love zu begleiten“. Antworten dazu und zu vielen weiteren Themen wie Verhütung, Schwangerschaft und Sexualität gibt sie in der Videoserie „ACTIVE BEAUTY Frauensprechstunde“ auf activebeauty.at. Für diesen Beitrag erklärt sie ACTIVE BEAUTY alles zu Scheidenpilz und bakterielle Vaginose.

Frau Dr. Lunzer-Mühl, was sind die Symptome bei Scheidenpilz oder einer bakteriellen Vaginose?

Eine Scheidenpilzinfektion ist eine häufig vorkommende Hefepilzerkrankung der Vagina. 80 % der Frauen sind einmal im Leben davon betroffen. Sie äußert sich meistens durch Juckreiz und Brennen des äußeren Genitals sowie durch weißlich bröckeligen, meist geruchlosen Ausfluss. Außerdem sind die Schamlippen häufig gerötet und geschwollen.
Bei der bakteriellen Vaginose ist der Ausfluss hingegen eher dünnflüssig, gräulich-gelb und übelriechend.
Gehen Sie mit diesen Symptomen auf jeden Fall zu Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen, um abklären zu lassen, ob es sich um Scheidenpilz, bakterielle Vaginose oder eine sexuell übertragbare Krankheit handelt.

Tipp: Erfahren Sie in diesem Ratgeber alles über den Ausfluss bei Frauen als Indikator für Zyklus und Wohlbefinden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Scheidenpilz / einer bakteriellen Vaginose?

Die Gynäkologin oder der Gynäkologe kann mithilfe eines vaginalen Abstrichs das Vaginalsekret unter dem Mikroskop untersuchen. So wird in den meisten Fällen der Erreger festgestellt und kann gezielt behandelt werden. Scheidenpilzinfektionen, sogenannte Vaginalmykosen, lassen sich in der Regel gut und rasch lokal behandeln. In den meisten Fällen reicht eine Einmaldosis eines Antimykotikums, also eines Anti-Pilzmittels, aus. Bei einer bakteriellen Vaginose kommen in der Regel lokal wirkende Kapseln oder antibiotische Salben zur Anwendung.

Wichtig: Tritt eine Scheideninfektion zum ersten Mal auf oder kehrt eine Vaginalinfektion mehrmals im Jahr wieder, leidet man zusätzlich an Bauchschmerzen, Fieber oder einem Krankheitsgefühl, sollte in jedem Fall ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch in der Schwangerschaft ist es wichtig, vaginale Symptome abklären zu lassen. Ist eine Pilzinfektion per se für das Kind nicht gefährlich, können bakterielle Infektionen durchaus zu Komplikationen führen.

Im Video-Interview erklärt Dr. Eva Lunzer-Mühl die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Scheidenpilz und bakterieller Vaginose.

Was tun, wenn die Scheidenpilzinfektion wiederkehrend ist?

Manche Frauen leiden mehrmals hintereinander an einer vaginalen Pilzinfektion. Man spricht von chronisch rezidivierenden Vaginalmykosen, wenn die Infektion mindestens viermal pro Jahr auftritt. Hier ist es wichtig, den genauen Erreger zu identifizieren und gezielt zu behandeln. Neigt man zu wiederkehrenden Dysbalancen, empfiehlt sich eine regenerierende Kur mit Milchsäure in Form von Kapseln und Spülungen.
Wichtig: Diverse Hausmittelchen wie Joghurt-Tampons oder Knoblauchzehen sollten nicht angewendet werden! Es kann dabei zur Reizung der Vaginalhaut kommen. Außerdem können dadurch krankheitserregende Keime in die Vagina gelangen.

Tipp der Redaktion: Erfahren Sie hier, welche Hausmittel bei Scheidenpilz und bakterieller Vaginose unterstützen und wie Sie Ihre Scheidenflora aufbauen können.

Wann und wodurch wird ein Scheidenpilz oder eine bakterielle Vaginose begünstigt?

In der gesunden Scheidenflora kommt neben den schützenden dominanten milchsäureproduzierenden Laktobazillen auch eine Vielzahl anderer Mikroorganismen vor. Jede Frau hat ihre individuelle Vaginalflora. So gehören zu einer normalen Besiedelung der Scheide durchaus auch Hefepilze oder auch unterschiedliche Bakterien. Solange die Laktobazillen in der Überzahl sind, treten keine Symptome auf.

1. Nach einer Antibiotika-Therapie

Nach einer Antibiotika-Therapie kommt es recht häufig zu einer Vaginalinfektion, da durch die Therapie in den meisten Fällen die schützenden Laktobazillen zerstört werden. So können sich potenziell krankheitserregende Mikroorganismen, die in geringer Menge vorhanden waren, vermehren und so zu einem Ungleichgewicht in der Scheidenflora führen. In diesem Fall treten die typischen Symptome wie Jucken, Brennen oder Schmerzen im Intimbereich auf.

2. Während des Zyklus

Die Zusammensetzung der Scheidenflora ist abhängig vom Sexualhormon Östrogen. So wandeln die Laktobazillen unter Östrogeneinfluss die von den Vaginalzellen eingelagerte Glukose in Milchsäure um. Dadurch entsteht ein saures Milieu, in dem Krankheitserreger sich nicht vermehren können. Während des Zyklus schwankt der Östrogenspiegel, das heißt, während und kurz nach der Periode – wenn der Östrogenspiegel am niedrigsten ist –, ist auch die Konzentration der Laktobazillen am niedrigsten. Außerdem ist Blut eine basische Körperflüssigkeit, die den pH-Wert in der Scheide kurzfristig verändert. Im Allgemeinen normalisiert sich die gesunde Scheidenflora aber zeitgerecht wieder.

Tipp der Redaktion: Wenn Sie mehr über Ihren Zyklus erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unsere Beiträge über Menstrual Mapping, Zyklus berechnen, natürliche Verhütung und zyklusbasiertes Training.

3. Nach dem Sex

Auch Sperma ist eine basische Körperflüssigkeit, die Einfluss auf den pH-Wert der Scheidenflora hat. Normalerweise pendelt sich eine gesunde Scheidenflora nach dem Sex wieder auf einen normalen, leicht sauren pH-Wert ein. Ist dies nicht der Fall oder ist die Vaginalschleimhaut der Frau sehr empfindlich, können sich Bakterien oder Pilze in dieser Zeit allerdings rasch vermehren. Bei hoher Anfälligkeit für Scheideninfektionen kann ein Kondom beim Sex vorbeugend wirken.

Tipp: Safer Sex kann auch das Risiko einer Ansteckung mit HIV, HPV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten verringern.

4. Während der Wechseljahre

Im Laufe des Lebens ändert sich die Zusammensetzung der Scheidenflora. So sind während der Kindheit kaum Laktobazillen vorhanden; das Scheidenmilieu besteht hier vorwiegend aus Darm- und Hautkeimen. Dies ändert sich beim Eintritt der Mädchen in die Pubertät durch den zunehmenden Östrogenspiegel: Die Scheidenschleimhaut wird dicker, mehr durchblutet und lagert den für die Laktobazillen notwendigen Zucker, das Glykogen, ein. Während der Wechseljahre sinkt der Östrogenspiegel nun wieder kontinuierlich ab. Durch den zunehmenden Mangel an Östrogen ändert sich die Zusammensetzung der Scheidenflora und Krankheitserreger können sich leichter vermehren.

Tipp: Erfahren Sie hier alles über die Wechseljahre-Symptome.

5. Bei hormonellen Schwankungen

In der Schwangerschaft, nach der Geburt oder durch die Einnahme der Pille kann es durch die hormonellen Schwankungen und durch Scheidentrockenheit zu einer Veränderung der Scheidenflora kommen. Grund hierfür ist ebenfalls der veränderte beziehungsweise gesenkte Östrogenspiegel, der die Funktion der Laktobazillen beeinträchtigt.

Tipp: Erfahren Sie hier alles über Verhütungsmittel für junge Frauen.

Worauf muss man bei der Intimpflege achten?

Für eine ausgewogene Scheidenflora reicht es, den Intimbereich mit Wasser oder einer pH-neutralen Intimpflege zu reinigen. Dies ist wichtig, um den schützenden pH-Wert nicht zu stören, der eine desinfizierende, selbstreinigende Wirkung hat.

Tipp der Redaktion: Erfahren Sie in diesem Beitrag noch mehr über die richtige Intimpflege bei Frauen.

Scheideninfektionstests und Intimpflege: Diese Produkte gibt es bei dm

Vaginalpilz-Selbsttest für Zuhause

„Zuhause Test Vaginalpilz“ von NanoRepro

Jetzt im dm Online Shop kaufen

Waschlotion für sensible Haut

„Wohlfühl Intimwaschlotion“ von CD

Jetzt im dm Online Shop kaufen

Intimfreundliches Duschvergnügen

„Duschschaum“ von VagisanCare

Jetzt im dm Online Shop kaufen

Diskreter pH-Wert-Selbsttest

„Vaginaler pH-Selbsttest“ von Elanee

Jetzt im dm Online Shop kaufen

Zum Schutz der Hautbarriere

„CalmingCream“ von Multi-Gyn

Jetzt im dm Online Shop kaufen

x
Leider haben wir keine Ergebnisse für Ihre Suche gefunden. Bitte versuchen Sie es mit anderen Suchbegriffen.