Lust auf Grün: Sieben Ideen fürs Gärtnern mit Kindern
Gärtnern mit Kindern bietet viele Möglichkeiten zum Zeitvertreib, zum Kreativsein und zum Lernen. Was Sie dafür brauchen? Neben ein wenig Equipment vor allem Fantasie und ein wenig Geduld. Denn ein Kind, das seine ersten Erfahrungen als Mini-Gärtner macht, will pflanzen und dann am liebsten gleich ernten. Unser AckerRacker-Experte gibt Tipps, wie Sie Ihr Kind für Gemüse & Co begeistern.
Gärtnern mit Kindern: So klappt der Einstieg
1. Den Entdeckerdrang wecken
Neues erlernen Kinder am einfachsten spielerisch und mit ihrer angeborenen Neugier. Daher sollte Gärtnern mit Kindern nicht als Arbeit, sondern als Abenteuer in der Natur gesehen werden. Entdecken Sie daher zum Einstieg ins Gärtnersein gemeinsam: Welche Blumen wachsen hier? Welche Tierchen krabbeln auf den Blättern? Wie heißen diese Beeren an den Sträuchern?Und was hilft, um die Kleinen am Ball zu halten? Schließlich ist solch ein Gemüsebeet nicht von heute auf morgen erntereif. „Immer wieder Beobachtungsrunden machen: Was ist in der Zwischenzeit passiert? Beim Gärtnern mit Kindern geht‘s eher um das Erleben der natürlichen Prozesse als um eine reichliche Ausbeute“, lautet der Tipp von Daniel Klas, Regionalmanager bei Acker Österreich. Im Rahmen des Bildungsprogramms „AckerRacker“ lernen Kinder in teilnehmenden Kindergärten und Schulen, ihr eigenes Gemüse anzubauen.
2. Genügsame (Nasch-)Pflanzen auswählen
Überlegen Sie gemeinsam: Welches Gemüse und welche Kräuter isst Ihr Kind besonders gern? Hat es eine Lieblingsblume? Welche Sorten sind besonders pflegeleicht und verzeihen auch kleine „Fehler“? Toller Nebeneffekt beim Gemüsepflanzen mit Kindern: Was man selbst angebaut und geerntet hat, schmeckt am besten und überzeugt sogar wählerische Kinder, die sonst das Grünzeug am Teller verschmähen.Besonders geeignet für ungeduldige Gärtner: Kresse und Radieschen sind sehr schnell erntereif. Kapuzinerkresse gedeiht ebenfalls rasch, ihre Blüten sind essbar und verzieren den Salat am Mittagstisch. Wer verschiedene Sorten anpflanzt, erhöht zudem die Chance auf eine reiche Ernte – und mindert gleichzeitig das Risiko von Schädlingsbefall. Manche Beetnachbarn unterstützen sich sogar gegenseitig im Wachstum, etwa Radieschen und Kohlrabi oder Tomaten und Basilikum. Tipp: Wer samenfeste Sorten pflanzt, kann daraus Saatgut für die nächste Gartensaison gewinnen und muss nicht jedes Jahr neues Saatgut kaufen. Zudem bieten diese Gemüsesorten besonders viel Nahrung für heimische Insekten, wenn sie blühen.
Fürs Gärtnern mit Kindern braucht man auch nicht zwingend viel Platz, vieles gelingt schon am Balkon: „Basilikum, Endivie, Garten-Senfrauke, Kopfsalat, Pflücksalat, Shiso, Brechbohne, Buschbohne, Mangold und Palmkohl sind für den Balkonanbau optimal – sie passen in Standard-Balkonkästen und einfache Kübel mit mindestens zehn Litern Fassungsvermögen“, empfiehlt Daniel Klas. Am besten gedeiht Gemüse auf Ost- und Westbalkonen, Nordbalkone sind meist zu schattig. Auf Südbalkonen unbedingt für Schatten sorgen und viel wässern!
3. Ein eigenes Kinderbeet anlegen
Kinder wollen selbst aktiv werden. „Wenn Kinder die Erfahrung machen, dass sie auf dem Acker mitentscheiden dürfen und sich selbständig darum kümmern können, dass es den Pflanzen gut geht, dann fühlen sie sich wirksam – eine enorme Motivation“, berichtet Daniel Klas. Deshalb sollten Sie Ihren Kindern einen eigenen Bereich zugestehen. So können Sie gemeinsam ein eigenes Beet im Garten anlegen oder einen eigenen Pflanzkasten für den Balkon kaufen. Lassen Sie Ihre Kinder selbst aussuchen und mitreden.Sie dürfen gern kreativ werden: Wer sagt etwa, dass ein Beet immer rechteckig sein muss? Sie können es auch in Form eines Herzens, eines Sterns oder eines Kreises anlegen. Auch hübsche Randverzierungen aus bunten Kieselsteinen, Märchenfiguren oder kleinen Hölzchen kann man schon den Jüngsten überlassen.
So macht Gärtnern mit Kindern Spaß
4. Auf Nachhaltigkeit achten
Nicht nur der Umwelt, sondern auch der eigenen und der Gesundheit der Kinder zuliebe, sollte man beim Gärtnern mit Kindern auf chemische Pflanzenschutzmittel und Dünger verzichten. Viele Dünger kann man auch selbst herstellen. So eignet sich etwa Kaffeesatz: Er ist reich an Phosphor, Kalium, Stickstoff und anderen Mineralstoffen. Statt ihn in den Müll zu werfen, sammeln Sie ihn lieber und verwenden ihn als natürlichen Dünger, indem Sie ihn gelegentlich unter die Blumenerde mischen oder dem Gießwasser beimengen. Zerkleinerte Eierschalen machen das Gießwasser kalkhaltiger – das erleichtert den Pflanzen die Aufnahme weiterer Nährstoffe. Allerdings: Nicht alle Pflanzen brauchen viel Dünger. Kräuter bevorzugen es nährstoffarm. Starkzehrer wie Tomaten oder Kürbisse hingegen lassen sich gerne mit Nährstoffen verwöhnen.Torffreie Erde zu verwenden, ist für umweltbewusste Gartenfreunde ebenfalls selbstverständlich. Denn Torf entsteht in Mooren und speichert riesige Mengen klimaschädliches CO2. Wird Torf abgebaut, wird das CO2 freigesetzt, zudem werden wertvolle Lebensräume zerstört. (Weitere Anregungen für Nachhaltigkeit beim Gärtnern finden Sie bei Global2000, wo Sie Ihren naturnahen Garten oder Balkon zudem für die österreichweite Initiative „Nationalpark Garten“ eintragen lassen können.)
5. Altersgerechte Verantwortung übergeben
Jüngere Kinder können kleinere Aufgaben übernehmen wie das Gießen der Pflanzen, das Aufsammeln von Früchten oder das Auslegen von Samen im Beet. Im Grundschulalter kann der Nachwuchs beim Einpflanzen der Jungpflanzen mithelfen, das Beet vorbereiten oder das Laub rechen. Das macht Spaß und gibt den kleinen Helfern Selbstbewusstsein.Altersgerecht sollte auch die Ausstattung fürs Gärtnern mit Kindern sein: Keine Sorge, Sie müssen nicht viel Geld ausgeben. Das Sandspielzeug ist zumindest am Anfang für Kleinkinder ausreichend. Zum Gießen können die Kleinen ihre Kindergießkanne nehmen: Diese ist nicht so schwer und kann gut gehoben werden. Ältere Kinder können schon ihr eigenes Gärtnerwerkzeug bekommen.
6. Mit anderen zusammen gärtnern
Besonders viel Spaß bereitet Gärtnern mit Kindern, wenn Freunde oder Nachbarskinder mitmachen dürfen. Überlegen Sie also gemeinsam, wer noch Lust aufs Gärtnern hat. Vielleicht kennen Sie jemanden, der keinen eigenen Garten hat? Oder Sie schließen sich selbst einem Gemeinschaftsgarten an, wo Sie andere Familien und Gartenfreunde kennenlernen können.„Kleinere Kinder brauchen oft noch Unterstützung von Erwachsenen oder älteren Kindern, die ihnen zeigen, wie es geht“, berichtet Daniel Klas aus der Erfahrung mit den AckerRacker-Projekten in Schulen und Kindergärten. „Ältere, erfahrenere Kinder organisieren sich meist schon selbst – besonders wenn sie in Teams zusammenarbeiten.“