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Gesundes Wohnen: 15 Tipps für Well-being im eigenen Zuhause
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Healthy Living

Gesundes Wohnen: 15 Tipps für Well-being im eigenen Zuhause

Gesundheit spielt mittlerweile in vielen, eigentlich allen, Lebensbereichen eine große Rolle – so auch beim Wohnen. Hier gibt es zahlreiche Aspekte, die je nach Raum und Nutzung variieren. Um alle relevanten Informationen zum Thema Wohngesundheit gebündelt präsentieren zu können, haben wir mit einer Umweltberaterin, einem Baubiologen und einem Messtechniker gesprochen.

In der Küche rundum sicher kochen, essen und beisammen sein

Geeignetes Geschirr

Bei Teller, Tassen & Co. gelten Keramik, Glas und Ton als besonders verträglich. Dazu nickelfreies Besteck aus Edelstahl (das ist zudem für Allergikerinnen und Allergiker geeignet). Fürs Kochen ist man mit Keramikbesteck gut beraten – ein hitzebeständiges und pflegeleichtes Naturprodukt. Und bei Topf, Pfanne oder Auflaufform sind Modelle aus Gusseisen die beste Wahl. Die liegen zwar schwer in der Hand, sind aber kratzfest und gut wärmeleitend.

Effektives Filtersystem

Durch Hitze und Dämpfe entsteht Wrasen – ein Wasserdampf, der Fette, Feinstaub und Aerosole enthält. „Diese Partikel können sich auf Oberflächen ablegen und dort kann sich im schlimmsten Fall Schimmel bilden“, erklärt Manuela Lanzinger von „Die Umweltberatung“. Um das zu vermeiden, sollte während des Kochens gut gelüftet oder der Dunstabzug aktiviert werden – das filtert fettige Dämpfe aus der Luft. Ein Filterwechsel ist normalerweise ein- bis zweimal im Jahr fällig. Vor dem Austausch kann ein Filter bis zu achtmal im Geschirrspüler (bis zu 70 Grad) gesäubert werden.

Erfrischendes Grünzeug

„Pflanzen verbessern die Luftfeuchtigkeit und filtern Staub aus der Luft“, sagt Biologin Manuela Lanzinger. Besonders küchengeeignet sind Pflanzen, die gut mit dem Mix aus Feuchtigkeit und Wärme zurechtkommen. Dazu zählen Kräuter (u. a. Basilikum, Minze, Petersilie), Aloe vera und Sukkulenten. Damit sie lange schön bleiben und die Luft optimieren, sollten immer die Pflegehinweise beachtet werden.

Hygienische Utensilien

Fleisch und Fisch sollten nie auf Holz geschnitten werden, denn hier könnten sich Bakterien und Keime festsetzen. Stattdessen Schneidebretter aus Glas oder Biokunststoff verwenden, die in der Spülmaschine gereinigt werden können. Für Brot oder Obst ist rutschfestes Holz hingegen ideal. „Bei sämtlichen Utensilien ist gute Abwaschbarkeit das Um und Auf, da in der Küche mit Fett und Lebensmitteln aller Art gearbeitet wird“, so Lanzinger.

Entspannt kuscheln und relaxen im Wohnzimmer

Gesunde Materialien

Vollholzmöbel regulieren das Raumklima durch Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe. Für wohngesunde Textilien im Allgemeinen empfiehlt Manuela Lanzinger, bei Kissen, Teppichen oder Decken darauf zu achten, „dass diese möglichst frei von Lösungsmitteln und anderen chemischen Stoffen sind. Vertrauenswürdige Gütesiegel sind hier das Österreichische Umweltzeichen oder der Blaue Engel“.

Richtige Lichtfarben

Wie ergänzt man natürliche Lichtquellen am besten mit künstlicher Beleuchtung? „Für eine optimale Ausleuchtung sollte es mehrere Lichtquellen geben, die je nach Bedarf eingeschaltet werden können“, erklärt die Umweltberaterin. „Dabei sollte man sich immer in einem warmweißen Lichtfarbenbereich zwischen 2.700 und 3.000 Kelvin bewegen“. Für die Office-Ecke brauchtʼs hingegen neutralweißes Licht – zwischen 3.300 und 5.300 Kelvin.

Natürliche Bodenbeläge

Sobald unterschiedliche Materialien aneinanderreiben oder voneinander getrennt werden, entsteht elektrostatische Aufladung. „Häufig ist erhöhte Elektrostatik auch durch Kunststoffprodukte gegeben“, weiß Baubiologe und Messtechniker Armin Rebernig. Um die lästigen Schreckmomente zu vermeiden, ist man insbesondere bei der Verwendung von Teppichen mit Naturprodukten gut beraten – geeignet sind beispielsweise Baumwolle, Wolle, Sisal oder Jute.

Weniger Elektrogeräte

Wie gefährlich welche Arten von Elektrosmog sind – darum drehen sich viele Diskussionen. Für den Wohnbereich gibt Umweltmesstechniker Armin Rebernig Entwarnung: „Neuere TV-Geräte, also flache Bildschirme, haben kaum Auswirkungen in Bezug auf Elektrosmog, da man normalerweise ausreichenden Abstand dazu hat“. Generell ist es empfehlenswert, Elektrogeräte nach deren Verwendung auszuschalten, da sie auch im Stand-by-Modus Elektrosmog erzeugen und zudem kostbare Energie verbrauchen.

Alles für eine entspannte und wohltuende Nachtruhe

Relax-Farben

Gedeckte Nuancen von Blaugrün über Grau bis zu Zimt und Erdtönen sowie Pastellfarben beruhigen und entspannen. Reinweiße Wände wirken eher steril und sollten darum immer mit einem anderen Ton oder bunter Deko kombiniert werden. Auch die Qualität der Farbe ist wichtig: „Am besten zu Produkten mit Österreichischem Umweltzeichen greifen. Die müssen strenge Mindestanforderungen bezüglich Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit erfüllen“, sagt Lanzinger. Ideal ist ein neuer Anstrich übrigens alle fünf Jahre.

Reduzierter Elektrosmog

Unter dem Bett den Kabelsalat verschwinden lassen? Laut Armin Rebernig keine gute Idee:
„Kabel und Geräte sowie Nachttischlampen können teils erheblichen Elektrosmog im Bettbereich erzeugen. Darum sollte man sie in den Nachtstunden ausstecken. Aber auch eine Elektroinstallation im Bettbereich kann Emissionen erzeugen, da Elektroleitungen für Steckdosen und Schalter häufig in direkter Nähe in den Wänden verlegt werden“. Messungen der Sicherungskreise sind hier ratsam. Und für Smartphones gilt: Flugmodus aktivieren.

Reichliches Auslüften

Nach dem Aufstehen darf erstmal ganz viel Luft ins Schlafzimmer. „Betten und Bettzeug sollten tagsüber auslüften können. Die Matratzen also morgens nicht gleich zudecken“, weiß Umweltberaterin Lanzinger und ergänzt: „Das tägliche Auslüften von Bettwäsche in der Sonne oder in der Kälte wirkt milbenabtötend. Bei Minusgraden, sofern möglich, Bettzeug, Matratzen und Teppiche auch mal durchfrieren lassen. Kuscheltiere dürfen über Nacht auch mal ins Tiefkühlfach gelegt werden“.

Regulierende Bettwäsche

Ins Schlafzimmer gehören atmungsaktive natürliche Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Wolle. Beim Kauf von Bettwäsche rät die Umweltexpertin darum, auf folgende Qualitätskriterien zu setzen: „Gütesiegel wie GOTS, Responsible Wool Standard und das Österreichische Umweltzeichen kennzeichnen Produkte aus ökologischer Produktion bzw. fairem Handel“. In puncto Bettzeug braucht es Decken, die Feuchtigkeit aufnehmen, wie z. B. Naturhaar- oder Pflanzenfaserdecken.

Sich im Badezimmer wie im Home Spa fühlen

Textilien in Bio-Qualität

Handtücher, Bademäntel, Waschlappen und waschbare Fußmatten aus zertifizierter Bio-Baumwolle sind hautfreundliche und hygienische Badezimmer-Begleiter. „Waschen sollte man sie mit umweltschonenden Waschmitteln – ohne Weichspüler“, betont Biologin Manuela Lanzinger. „Der belastet nicht nur die Umwelt, sondern mindert auch die Saugfähigkeit, weil er einen hauchdünnen Film auf den Textilien hinterlässt“.

Viel Frischluft

Damit das Badezimmer trotz Raumluftfeuchte frei von Schimmel bleibt, muss es regelmäßig richtig gelüftet werden. „Quer- oder Stoßlüften mit weit geöffnetem Fenster wirkt sehr effizient. Wenn ein Abluftventilator vorhanden ist, sollte er nach dem Duschen eine Viertelstunde nachlaufen. Das Trockenwischen von Duschkabine und Fliesen nimmt zusätzliche Feuchtigkeit und reduziert die Schimmelgefahr“, sagt die Umweltberaterin. Falls sich doch mal Schimmel ablegt: mit Alkohol oder Essig entfernen.

Naturnahe Pflegeprodukte

„Im Badezimmer dreht sich alles um die Produkte, die an die Haut gelangen. Die beste Wahl für Gesundheit und Umwelt sind Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen. Vertrauenswürdige Gütesiegel sind hier z. B. das EU-Ecolabel, die Austria Bio Garantie oder Natrue. Im Vergleich zu herkömmlicher Kosmetik wird dabei auf synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe verzichtet. Wer bei der Körperpflege auch noch Plastik einsparen will, kauft am besten feste Produkte, also die gute alte Seife statt dem Duschbad“, so die Umweltexpertin. Tipp: auch dm setzt auf die genannten Siegel – und noch einige mehr!

Mag.a Manuela Lanzinger ist Biologin, unterstützt diverse Bildungsprojekte und ist bei „Die Umweltberatung“ in Wien als Fachberaterin für Grünraum und Garten tätig. https://www.umweltberatung.at/wohnen

Ing. Dipl.-Ing. Armin Rebernig, B. Sc verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Messung schädlicher Umwelteinflüsse in Wohnräumen, an Arbeitsplätzen und auf Baugrundstücken. https://www.bau-biologie.at/

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