Mamas erziehen anders: 7 Dinge, die sich Papas abschauen können
Mamas erziehen anders, Papas auch. Und das ist gut so. Aber Eltern können voneinander lernen. Fangen wir an: Was Väter sich von Müttern abschauen können.
Eines der wichtigsten Dinge, die Kinder in der Familie lernen: dass Mütter und Väter anders sind. Und auch anders erziehen. Kinder haben damit kein Problem. Ihre Eltern hingegen mitunter schon: Denn genau diese Unterschiede im Erziehen führen durchaus öfter zum Streit zwischen den Erwachsenen. Muss aber gar nicht sein – wenn beide Seiten wissen, wie der Partner jeweils tickt. Wie anders die Väter erziehen, haben wir beschrieben. Nun sind die Mamas an der Reihe – auch sie erziehen anders. Diese Erziehungstipps können sich die Papas abschauen:
Was Mamas besser können als Papas
- Geduld lehren
Zum 100. Mal erklären, warum es wichtig ist, die Zähne zu putzen, zum tausendsten Mal ein Pflaster auf eine imaginäre Wunde kleben, zum xten Mal die Geschwister-Streithähne trennen oder beim Strumpfhoseanziehen helfen: Nicht immer behalten alle Mütter bei solchen Dingen die Fassung, aber Fakt ist: Mamis halten schon seeeehr viel aus. Anders als Väter, die schneller den Hut draufhauen. Doch ist eine Mutter sehr geduldig, lernt auch das Kind, sich zu gedulden. Und Abwarten können, Geduld zu haben: Das ist ja nun eines der schwierigsten Dinge für ein Kind. - Mehr einpacken
Es gibt Väter (gilt auch für Großväter), die schnappen sich einfach ihre Kinder und ziehen los, die Welt erkunden. Gut so! Nur gilt es nicht, Mütter zu belächeln, die für jeden Spielplatzbesuch so viel Jause einpacken, als gehe es auf eine mehrstündige Wanderung. (Dass schon manch Papa seine Welteroberung mit Nachwuchs frühzeitig abbrechen musste, weil der kleine große Hunger kam: geschenkt!) Denn Mütter wissen, wie es ist, ein unterzuckertes Kind bei sich zu haben. Kenner nennen den Typ Menschen, der bei Unterzuckerung urplötzlich schlecht gelaunt wird, übrigens „hangry“ – von engl. „hungry“ und „angry“. Rutschen erobern oder Sandburgen bauen? Ist mit einem solchen Kind unmöglich. Und haben Mütter noch ein zweites Zwutschki dabei, womöglich ein Stillbaby, das auch seine Zuwendung braucht: Sind sie froh über jeden Apfelschnitz, der ihr hangry-Kind wieder in den Normalzustand lotst. Übrigens: Was Mütter bei Kind 2 alles anders machen, ist übrigens hier sehr lustig in Bilder gefasst. - Gendern
Sprache schafft Bewusstsein. Frauen ist das viel bewusster als Männern, weil sie mit einer männlich konnotierten Sprache aufgewachsen sind. Eben drum achten Frauen stärker als ihre Männer darauf, den Kindern ein breiteres Rollenverständnis zu vermitteln. So kaufen Mütter Bilderbücher, in denen Mädchen nicht nur Prinzessinen sind und Buben nicht nur vom Baggerfahren erzählt wird. Oder achten beim Erzählen und Erklären der Geschichten darauf, immer auch beide Geschlechter zu nennen. Kinder nehmen das wahr und kopieren ihre Mütter unheimlich schnell, probieren Sie’s aus! - Organisiert sein
Kinder sind unordentlich, das liegt in ihrem Wesen – deshalb braucht auch niemand ein Marie Kondo-Kinderbuch. Und doch ist es gut, wenn Mütter dem Nachwuchs früh ein paar Ordnungsgrundregeln beibringen, wie die Jacken an die Garderobe zu hängen statt sie auf den Boden zu werfen oder CDs wieder in die Hülle einzusortieren. Klar, es macht viel mehr Spaß, mit Papa wild zu toben, sodass das Wohnzimmer hinterher aussieht wie nach einer Explosion. Doch das Geschrei ist groß, wenn Stunden später das geliebte Kuscheltier zum Schlafen unauffindbar ist. Ja, auf auf den ersten Blick mag spießig wirken, wenn Mamas gebetsmühlenartig zur Ordnung ruft. Doch am Ende spart es im Familienalltag unendlich viel Zeit, wenn die Dinge dorthin zurückgeräumt werden, wo sie immer stehen. Niemand weiß das besser als eine Mutter. - Ernst nehmen
Kind fällt hin und schreit, obwohl nicht die kleinste Schramme zu sehen ist: Die reflexartige Antwort von Erwachsenen lautet „Nichts passiert!“ – so haben wir es als Kind selbst von unseren eigenen Eltern gehört. Doch heutzutage weiß man: Wer das zu seinem Kind sagt, verneint seine Gefühle. Ein weinendes Kind fühlt einen Schmerz, egal wie groß oder klein dieser ist. Die Aussage „ist doch nichts passiert“ steht konträr zu seinem eigenen Körperempfinden. So lernen Kinder, eigene Gefühle zu unterdrücken statt sie zuzulassen – und das will ja nun niemand. Eine Mutter, die auf ihren Instinkt hört, wird ein Kind, das hingefallen ist, immer in den Arm nehmen und trösten, als flössen gerade literweise Blut. Sich ins Kind hineinversetzen, können Mamis tatsächlich – noch – viel besser als die Indianer-kennen-keinen-Schmerz-Papis. - Kinder zum Reden bringen
Zugegeben: Mütter ertappen sich regelmäßig dabei, manchmal mehr zu reden als gerade angemessen. Da erziehen Mamas wirklich anders. Doch noch immer sind es meist die Mütter, denen die Kinder abends im Bett, wenn sie zur Ruhe kommen, ihr Herz ausschütten. Dann können Mütter auch sehr gut still sein – und sich darüber freuen, dass ihr Vorbild wirkt: Reden hilft! - Sicherheit geben
Väter machen ihre Kinder mutiger. Mütter sind dafür da, die kindliche Gefühlswelt zu regulieren. Bislang hat sich an dieser Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern nichts verändert. Und genau deshalb gibt es in jeder Familie diese Momente, in denen das schreiende Kind nur eines will: Maaaaamiiiii! Sie ist die einzige, die das Wehwechen lindern oder den Streit lösen kann. Solange sich Väter überwiegend als wilde Spielgefährten für ihren Nachwuchs sehen, wird sich daran auch nicht viel ändern. Erst wenn auch die Papas anerkennen, dass zum Neuen Vatersein auch das „Kümmern“ gehört – und Kinder erleben dass sie sich sich jederzeit auch an Papa wenden können mit all ihren Bedürfnissen -, wird die Trumpfkarte „Mama“ eines Tages nicht mehr stechen.