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Wechseljahre: Rote Flecken auf der Haut & Co. von einer Dermatologin erklärt
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Reife Haut

Wechseljahre: Rote Flecken auf der Haut & Co. von einer Dermatologin erklärt

Dr. Katharina Medek ist Dermatologin am Uniklinikum Salzburg. ACTIVE BEAUTY hat sie erklärt, was rote Flecken und andere Hautprobleme mit den Wechseljahren zu tun haben.

Warum kommt es in den Wechseljahren zu Symptomen wie trockener, schlaffer Haut und woher kommen Hautreizungen und Ausschläge mit roten Flecken? Aufgrund der hormonellen Umstellung ist die Haut in den Wechseljahren verschiedenen Alterungsprozessen ausgesetzt, was wiederum zu Hautproblemen führen kann. Wie schnell die Hautalterung voranschreitet, ist von Frau zu Frau unterschiedlich.

Dass die Haut überhaupt und in den Wechseljahren vermehrt altert, hat innere und äußere Ursachen:

  • Innere Ursachen: Die verringerte Hyaluronsäure kann die Haut weniger Wasser speichern, was sie zunehmend rau und trocken macht. Die elastischen Fasern verringern sich, dadurch wird die Haut schlaff. Außerdem ist sie weniger reißfest, weil sich das Kollagen reduziert. Weil die Pigmentzellen weniger werden, wird die Haut bleicher. Zudem ist älter werdende Haut blasser, weil sich die Hautgefäße reduzieren. Das wiederum macht sie anfälliger für Entzündungen und verzögert die Wundheilung.
  • Äußere Ursachen: Dazu gehört vor allem der eigene Lebensstil mit Faktoren wie zum Beispiel fehlende Hautpflege oder Rauchen. Sonneneinstrahlung lässt die Haut am schnellsten altern. Das liegt daran, dass sie die von innen kommenden Ursachen für Hautalterung hervorruft und verstärkt.

Das sind die möglichen Ursachen für rote Flecken auf der Haut in den Wechseljahren

Rote Flecken auf der Haut sind nicht unbedingt ein Symptom der Wechseljahre. Eine mögliche Erklärung für rote Flecken auf der Haut in den Wechseljahren gibt es trotzdem: Am Anfang der Wechseljahre fällt der Progesteronspiegel kontinuierlich ab. Das Hormon Östrogen bleibt vorerst stabil und dominiert vorübergehend den Körper. Dadurch können bei Frauen erstmals die Symptome der Hauterkrankung Rosazea auftreten. Dazu gehören Rötungen im Gesicht, die durch Hitze, Anstrengung, Stress und bestimmte Nahrungsmittel verstärkt werden. In weiteren Stadien können sich auch rote Knötchen oder Bläschen und Pusteln auf der Haut bilden.

Eine weitere Erklärung, warum bei Frauen in den Wechseljahren rote Flecken auf der Haut auftreten können: Im weiteren Verlauf der Menopause sinkt auch der Östrogenspiegel, jetzt dominiert das Progesteron. Durch das sinkende Östrogen bauen sich Kollagen und Elastin ab und die Haut wird dünner, trockener und neigt zu Reizungen und Ausschlägen, die durch rote Flecken sichtbar sind. Ein zusätzlicher Auslöser für rote Flecken auf der Haut können erweiterte Gefäße während einer Hitzewallung, zu scharfes und heißes Essen oder Stress sein.

Tipp der Dermatologin bei roten Flecken auf der Haut in den Wechseljahren

Lassen Sie die Symptome dermatologisch abklären. Leiden Sie an der Hauterkrankung Rosacea, sprechen Sie mit Ihrer Hautärztin über Behandlungsmöglichkeiten. Ist Rosacea ausgeschlossen, benötigen Sie eine auf trockene Haut abgestimmte Hautpflege. Darüber hinaus auftretende rote Flecken verhindern Sie am besten, indem Sie mögliche Auslöser wie zum Beispiel heißes, scharfes Essen oder Duschen mit zu heißem Wasser so gut es geht vermeiden.

Trockene Haut und Juckreiz in den Wechseljahren

So entsteht trockene Haut in den Wechseljahren: Die Barrierefunktion der Oberhaut nimmt in den Wechseljahren ab, dadurch verliert die Haut mehr Feuchtigkeit. Durch die zunehmende Trockenheit entstehen vermehrt Fältchen. Weil die Haut zusätzlich weniger Hyaluronsäure bilden kann, speichert sie nun auch weniger Wasser und trocknet zusätzlich aus. Trockene Haut ist anfälliger für Juckreiz.

Tipp der Dermatologin bei trockener Haut in den Wechseljahren

Geben Sie Ihrer Haut das zurück, was sie nicht mehr ausreichend besitzt und passen Sie Ihre Pflegeprodukte immer wieder an Ihre Haut an. „Cremen Sie Ihre Haut regelmäßig mit zum Beispiel Urea-haltigen Cremen, Salben oder Lotionen ein und verwenden Sie spezielle Duschöle, welche die Haut mit den nötigen Lipiden versorgen. Allein das kann schon zur Linderung führen“, empfiehlt die Dermatologin. Schützen Sie zudem Ihre Haut vor UV-Strahlung und freien Radikalen, indem Sie adäquaten Sonnenschutz wie Sonnencreme und Pflegeprodukte mit Antioxidantien verwenden. Achtung: Die richtige Pflege für trockene Haut ist wichtig. Aber überreichliche Körperpflege kann die Haut auf Dauer auch entfetten!

Großporige Haut als Symptom der Wechseljahre

Mit zunehmendem Alter können sich einzelne Talgdrüsen vergrößern. Meistens wirken die Poren aber nur scheinbar größer, weil das Hautgewebe immer schlaffer wird. Zusätzlich können vermehrt Mitesser auftreten, was die Poren dehnt. Sie entstehen, weil die Haut durch chronische Sonneneinstrahlung weniger elastisch ist und sind im fortgeschrittenen Alter das Zeichen für einen chronischen Sonnenschaden. Außerdem führt der Verlust von Elastinfasern in den Wechseljahren generell dazu, dass sich Hautspalten und Poren vergrößern. In der Folge wird darin Schmutz eingeschlossen. Dieser ist meist in Form kleiner, schwarzer Punkte auf den vergrößerten Poren sichtbar.

Tipp der Dermatologin bei großporiger Haut in den Wechseljahren

Mit einer individuell angepassten Hautpflege kann eine großporige Haut verbessert werden. Bewährt haben sich etwa Pflegeprodukte mit dem Wirkstoff Retinol. Auch eine medizinische Therapie kann helfen. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten – von Lokaltherapie über Needling und Peelings bis zu Laserbehandlungen. Solche Therapien sollten unbedingt nur bei und nach Absprache mit einer Dermatologin oder einem Dermatologen erfolgen.

Falten und Linien auf der Haut in den Wechseljahren

Durch das geringere Volumen, anatomische Veränderungen im Gesicht und die verminderte Festigkeit der Haut – stark beeinflusst von Faktoren wie Sonne oder Rauchen – wirken die Gesichtskonturen in den Wechseljahren schlaffer. So entstehen dort und an anderen sonnenexponierten Stellen feine Linien und Falten.

Tipps der Dermatologin bei zunehmend faltiger Haut in den Wechseljahren

Bis zu einem gewissen Grad lassen sich Falten und Linien durch die konsequente Anwendung spezieller medizinischer (Pflege)-Produkte lindern. „Darüber hinaus kann der Einsatz von Botulinumtoxin, Peelings, Radiofrequenz- und Lasertherapien sowie medizinisches Needling gute Resultate bringen“, sagt Dr. Katharina Medek. Fragen Sie am besten bei Ihrer Dermatologin oder Ihrem Dermatologen nach, welche Methode für Sie infrage kommt. Unterstützend können zu Hause Gesichtsmassagen (zum Beispiel Verwendung eines Massagerollers – Anleitung dazu im Beitrag „Lymphdrainage für das Gesicht“), Gesichtsgymnastik oder auch die regelmäßige Verwendung von Gesichtsmasken wirken. Auch Phytoöstrogene – also „pflanzliches Östrogen“ – regt den Kollagenstoffwechsel an.

Sind die Falten tiefer ausgeprägt oder möchten Sie Ihre Haut zusätzlich stärken und zur Kollagenbildung anregen, gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten. Dabei werden spezielle Stoffe, sogenannte Biostimulatoren, in die Haut injiziert. Ein Beispiel dafür ist Radiesse, das ist ein Fillergel, das aufpolsternd und volumengebend wirkt. „Bei zu viel Hautüberschuss und extrem schlaffer Haut besteht die Möglichkeit eines ästhetisch-chirurgischen Eingriffs in Form eines Facelifts oder Minilifts“, erklärt die Dermatologin.

Diese Hautpflege-Tipps sollten Sie laut Dermatologin in den Wechseljahren beachten

Pflegeroutine: Zum Minimalprogramm für die tägliche Pflegeroutine gehört, das Gesicht morgens und abends mit einer auf Ihre Haut abgestimmten Reinigungslotion oder einem Reinigungsgel von Make-up, Cremeresten und Schmutz zu befreien.

Tipp: Richtig abschminken? So geht’s.

Hautpflege anpassen: Beobachten Sie die Veränderungen auf Ihrer Haut. Es kann sein, dass bisher verwendete Cremen und Lotions nicht mehr geeignet für das veränderte Hautbild sind. Die Dermatologin rät, Ihre Hautpflege an die neue Situation anzupassen. Allerdings: „Es gibt nicht DAS Geheimrezept und DIE beste Pflegeroutine – das ist eine höchst individuelle Sache und kann sich auch zum Beispiel zu den verschiedenen Jahreszeiten ändern: Während ich in den Wintermonaten eine reichhaltigere Pflege empfehle, könnte diese in den Sommermonaten angewendet zu einer Verschlechterung der Haut führen.“ Deshalb ist es wichtig, die individuell geeignete Hautpflege dermatologisch abzuklären.

Hoher Sonnenschutz: Zudem ist der Hautärztin zufolge Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50 jeden Tag ein absolutes Muss. „Mittlerweile schützen die meisten guten Sonnenschutzprodukte nicht nur vor UV-Licht, sondern bieten der Haut auch gegen Blaulicht, welches von Laptop, Fernseher und Handybildschirmen ausgeht, ebenso Schutz“, erklärt die Dermatologin.

Tipp: Mineralische Sonnencreme schützt die Haut ohne chemische UV-Filter. Mehr über mineralische Sonnencreme und ob diese für Sie geeignet ist, lesen Sie hier.

Spezialserum: Zusätzlich können Sie morgens ein spezielles Serum fürs Gesicht verwenden, um die Haut vor freien Radikalen zu schützen, welche die Haut schneller altern lassen. Zu besonders vielen freien Radikalen führen Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung oder Stress. Ein solches Serum wirkt zusätzlich korrigierend, indem es zum Beispiel unerwünschte Pigmentierungen bekämpft. Besprechen Sie mit Ihrer Dermatologin, welches Serum für Ihren Hauttyp am besten geeignet ist.

Retinolbehandlung: Über Nacht kann die Anwendung von Retinol zu einer deutlichen Verbesserung der Hautstruktur und des Teints führen. Doch Achtung: Sprechen Sie dies bitte unbedingt mit Ihrer behandelnden Hautärztin ab. „Die Haut muss langsam an die Retinolbehandlung herangeführt werden, denn ansonst kann es zu Hautirritationen kommen“, erklärt Dr. Katharina Medek.

Diese Wirkstoffe in Pflegeprodukten sind bei der Hautpflege in den Wechseljahren sinnvoll

Wirkstoffe in Pflegeprodukten dringen nicht in die tiefen Hautschichten ein. Sie sind daher kein Allheilmittel, können aber bis zu einem gewissen Grad ein gesundes Hautbild fördern.

  • Hyaluronsäure spendet und bindet Feuchtigkeit. Das wirkt aufpolsternd und kann die Haut ein wenig praller und glatter erscheinen lassen.
  • Kollagen kann Fältchen reduzieren, weil es einen füllenden Effekt hat. Auch der Teint wirkt frischer.
  • Retinol stimuliert die Zellerneuerung, regt die Kollagenproduktion an, verkleinert große Poren und mildert Fältchen.
  • Vitamin C, ein Antioxidans, ist wichtig für die Kollagenbildung. Es hat eine antientzündliche Wirkung und kann bei Hyperpigmentierungen, also bei Sonnenflecken und bräunlichen Pigmentflecken, aufhellend wirken.
  • Vitamin B3 hat zahlreiche positive Effekte und kann bei nahezu jedem Hauttyp verwendet werden. Es stärkt die Hautbarriere, reduziert die Talgproduktion, mindert Rötungen und Pigmentflecken und verbessert so das Hautbild.
  • Urea lagert sich in die Haut ein, bindet Wasser und spendet der Haut somit Feuchtigkeit. Ab einer Konzentration von rund 10 Prozent bewirkt Urea außerdem, dass abgestorbene Hautschuppen und Hornhaut abgelöst werden.

So sorgen Sie in den Wechseljahren durch einen gesunden Lebensstil gut für Ihre Haut

Schöne Haut kommt hauptsächlich von innen, auch in den Wechseljahren. Deshalb können Sie aktiv noch Folgendes für ein gesundes Hautbild tun:

  • Ernähren Sie sich möglichst ausgewogen. Nehmen Sie dabei ausreichend Vitamine, Nährstoffe und Eiweiße zu sich. Hier gibt’s mehr Tipps für die Ernährung in den Wechseljahren.
  • Versorgen Sie Ihren Körper mit ausreichend Flüssigkeit, etwa Wasser oder ungesüßte Kräutertees. Vermeiden Sie Alkohol.
  • Hören Sie mit dem Rauchen auf oder rauchen Sie so wenig wie möglich.
  • Bewegen Sie sich und halten Sie sich fit. Machen Sie Sport am besten in der freien Natur.
  • Sorgen Sie für genügend Stressreduktion, etwa durch Entspannungstechniken.

Tipp: Erfahren Sie auf dm.at noch mehr über Hautprobleme in den Wechseljahren.

Diese Produkte für Hautprobleme in den Wechseljahren gibt es bei dm:

Gegen Pigmentflecken

„Cellular Luminous 630 Anti-Pigmentflecken Intensiv-Serum“ von NIVEA

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Für straffe Haut

„Straffendes Gesichtsöl Granatapfel“ von Weleda

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Gegen Hautalterung

„Anti-Age & Anti-Pigment-Flecken Sonnenschutz LSF 30“ von NIVEA SUN

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Mit Hyaluron und Bakuchiol

„Straffende Tagespflege“ von Lavera

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Mit Kollagen für reife Haut

„Perfect Tag Straffende Pflege Tagescreme“ von L’ORÉAL PARiS

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