5 Expertentipps für eine angenehme Schwangerschaft im Sommer
Luftig-leichte Kleidung, aber auch Schwellungen und Hitzewallungen: Eine Schwangerschaft im Sommer hält für werdende Mamas einige Sonnen- wie Schattenseiten bereit. Unsere Gynäkologin liefert fünf Tipps gegen unangenehme Begleiterscheinungen.
Wer im Hochsommer eine Babykugel vor sich hergeschoben hat, kann ein Lied davon singen: Von herrlich entspannten Tagen in luftig-leichter Kleidung – und von extremer Hitze, die nicht selten in Kreislaufproblemen, schweren Beinen und Schlafstörungen gipfelt. Wir sprechen mit Gynäkologin Eva Lunzer-Mühl unter anderem darüber, was bei Hitzewallungen hilft, wie man Schwellungen vorbeugt und welche Sonnencreme sie werdenden Müttern empfiehlt.
Tipp 1: Kühlende Lotionen bei Hitzewallungen während einer Schwangerschaft im Sommer
Durch die hormonelle Umstellung und vermehrte Durchblutung kann es vor allem im ersten Trimester zu Hitzewallungen kommen. Diese sind prinzipiell aber harmlos. Jedoch sollten Faktoren, welche Hitzewallungen verstärken, wie scharfe Gewürze, Tee oder Coldbrew-Kaffee eher gemieden werden. Bei starkem Schwitzen – v.a im Sommer – ist es wichtig, auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Ansonsten hilft es, lockere Kleidung in Schichten, also im klassischen Zwiebellook zu tragen, kühle Fußbäder zu nehmen oder kühlende Lotion anzuwenden.
Tipp 2: Wechselduschen gegen Schwellungen
Gerade am Ende der Schwangerschaft sind geschwollene Füße und Beine sehr häufig – in den heißen Sommermonaten ist das natürlich besonders unangenehm. Wechselduschen, Kneippen (Fußbäder) oder kühlende Körpercremes können hier etwas Linderung verschaffen. Bequeme, luftige Schuhe und häufiges Hochlagern der Beine können ebenfalls helfen. Lassen es die Temperaturen zu, kann das Tragen von Kompressionsstrümpfen ein übermäßiges Anschwellen der Beine verhindern.
Tipp 3: Mineralischer Sonnenschutz in der Schwangerschaft
Die Verwendung von Sonnencremen ist in der Schwangerschaft besonders wichtig, um Sonnenbrand und unschöne Pigmentflecken zu vermeiden. Denn durch den erhöhten Östrogenspiegel neigt die Haut gerade an Stirn und Wangen zur Bildung von dunklen pigmentierten Flecken, sogenannte Chloasmen. Diese verschwinden oder verblassen in der Regel aber nach der Geburt wieder. Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor, idealerweise 50, sollten etwa alle zwei Stunden neu aufgetragen werden. Eine zusätzliche Kopfbedeckung oder noch besser ein schattiges Plätzchen ist unbedingt empfehlenswert, wenn man im Sommer schwanger ist. Verunsichert sind viele werdende Mütter auch wegen der Inhaltsstoffe in den Sonnenschutzprodukten und fürchten negative Auswirkungen auf das Baby. Schwangere sollten anstatt zu konventioneller Sonnencreme, die meist chemische UV-Filter enthält, besser zu mineralischer Sonnencreme greifen – diese verfügt über Nano-Partikel aus Titanoxid und Zinkoxid und gilt als sicher.
Tipp 4: Lieber in den See als ins Thermalbad
Schwimmen ist wie Sex in der Schwangerschaft von Anfang bis Ende erlaubt – vor allem Rückenschwimmen kann die belastete Wirbelsäule entlasten und ist daher gesund. Heimische Gewässer sind in der Regel durch die hohe Wasserqualität unbedenklich. Meerwasser (Stichwort Thalasso) gilt ebenfalls als sicher. Vorsicht ist jedoch bei warmen Gewässern, Whirlpools oder Thermalbädern geboten. Durch die hohen Temperaturen kann es zu einer vermehrten Keimbelastung kommen. Bakterien und Pilze können unangenehme Scheideninfektionen wie bakterielle Vaginose auslösen, die schlimmstenfalls zu aufsteigenden Entzündungen und vorzeitigen Wehen führen können. Außerdem sollte eine Schwangere nie allein schwimmen gehen und auf keinen Fall von einem Sprungturm oder einer Klippe ins Wasser springen. Bei einem ungebremsten Aufprall des Bauchs auf die Wasseroberfläche kann es zu schweren Verletzungen des Fötus kommen.
Tipp 5: Leicht essen, viel trinken
Zusätzlich zur Hitze kann schwere Kost in Form von fettigen und scharfen Mahlzeiten zur Belastungsprobe für den Kreislauf werden (Schärfe regt die Schweißproduktion zusätzlich an). Daher empfiehlt es sich für Schwangere, zu leichten, saftigen Lebensmitteln zu greifen. Der Sommer beschert uns glücklicherweise viele nährstoffreiche Früchte und Gemüse – diese schmecken nicht nur, sondern sorgen mit ihrem hohen Wasseranteil auch für Erfrischung. Apropos: Viel trinken nicht vergessen! Am besten lauwarmen Tee anstatt eiskaltem Wasser. So muss der Organismus weniger Energie zur Regulierung der Temperatur aufwenden.
Zusatztipp: Hilfreich sind Hausmittel wie Salbei gegen Schwitzen.