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Ölziehen: Warum es den Zähnen guttut und welches Öl sich eignet
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Mundhygiene

Ölziehen: Warum es den Zähnen guttut und welches Öl sich eignet

Ölziehen ist eine alternative Methode zur Mundhygiene. Sie stammt aus dem Ayurveda. Wir erklären, wie sich Ölziehen nach der indischen Gesundheitslehre auf gesunde Zähne und Zahnfleisch sowie den gesamten Organismus auswirkt. Wie es funktioniert, zeigt unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Ölziehen ist ein Ritual der Mundhygiene bzw. Zahnpflege und kommt aus der indischen Gesundheitslehre Ayurveda. Durch regelmäßiges Ölziehen sollen nicht nur gesunde Zähne und Zahnfleisch gefördert werden. Die Jahrtausende alte Technik des Ölziehens kann sich laut Ayurveda auch positiv auf den allgemeinen Gesundheitszustand auswirken. Ob und inwiefern Ölziehen wirklich wirkt, wird kontrovers diskutiert. Teilweise basieren die Erkenntnisse auf wissenschaftlichen Studien, teilweise auf jahrtausendealten Traditionen sowie laufenden Erfahrungswerten.

Was bewirkt Ölziehen im Mund?

Ölziehen ist eine alternative Methode zur Mundhygiene. Dabei wird Pflanzenöl wie eine Mundspülung angewendet. Das Öl wird im Mund bewegt und fließt auch zwischen den Zähnen – es wird quasi durch sie hindurch „gezogen“. Durch regelmäßiges Ölziehen sollen Bakterien, Beläge und Schadstoffe aus dem Mundraum entfernt werden. Dem Ölziehen wird somit eine reinigende, desinfizierende Wirkung nachgesagt. Freilich ist Ölziehen kein Ersatz für die tägliche Zahnpflege. Es kann aber zusätzlich als naturnahe Alternative zu klassischen Mundspülungen angewendet werden, um die Mundhygiene insgesamt zu verbessern.

Trägt Ölziehen wirklich zu gesünderen Zähnen bei?

Für die Wirkung von Ölziehen gibt es einige, aber eher wenige wissenschaftliche Belege. Einzelne Studien weisen laut der Fachzeitschrift Prophylaxe Journal darauf hin, dass zum Beispiel Ölziehen mit Sesamöl, Sonnenblumenkernöl oder Kokosöl die Mundhygiene und die Entzündungswerte positiv beeinflusst. Andere Studien haben gezeigt, dass Ölziehen mit Sesamöl gegen Mundgeruch wirkt. In der Fachwelt existiert keine einheitliche Meinung über das Ölziehen. So werden einerseits aussagekräftigere Studien gefordert, andererseits empfehlen einige Zahnmediziner*innen die alternative Behandlungsmethode schon jetzt.

Einige Vorteile von Ölziehen nach Ayurveda im Überblick:

  • Gesunde Zähne: Das durch den Mundraum gespülte Öl soll kariesverursachende Bakterien aufnehmen und aus dem Mund transportieren. So soll Ölziehen Zahnbeläge und damit das Risiko von Karies reduzieren.
  • Zahnfleischentzündungen: Ölziehen soll nicht nur Karies vorbeugen, sondern auch als alternative Behandlungsmethode bei Zahnfleischentzündungen und Parodontitis, – eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparats – sein.
  • Frischer Atem: Ölziehen soll dazu beitragen, die Bakterienflora des Mundes ausgewogen zu halten. Das gelingt, indem Mundgeruch verursachende Bakterien entfernt werden; somit bleibt der Atem frisch.
  • Starkes Zahnfleisch: Durch die Bewegungen im Mund beim Ölziehen wird das Zahnfleisch massiert. Das führt dazu, dass es straffer und besser durchblutet wird. Wir haben außerdem weitere Tipps für Sie, wie Sie dem Zahnfleischbluten adé sagen.
  • Starker Kiefer: Dieselben Bewegungen sollen helfen, um den Kiefer zu stärken und Verspannungen zu lindern.
  • Besserer Geschmackssinn: Weil durch das Ölziehen weniger Bakterien im Mundraum sind, soll sich auch der Geschmackssinn verbessern

Ein weiterer Vorteil: Ölziehen entlastet nach Ayurveda den Organismus

Die Reinigung des Mundes beim Ölziehen wirkt sich laut Ayurveda nicht nur auf Zähne und Zahnfleisch, sondern auf den gesamten Körper aus. Weil die Bakterien bereits im Mundraum reduziert werden, gelangen weniger davon in andere Körperteile. Das führt zum Beispiel zu einer besseren Verdauung, weil es weniger Keime in den Magen-Darm-Trakt schaffen. Das Immunsystem muss laut Ayurveda außerdem weniger Energie für den Mundraum aufwenden und kann verstärkt andere Entzündungsherde im Körper abwehren. Somit wird laut der indischen Gesundheitslehre der gesamte Organismus entlastet. Erfahrungsberichten zufolge wirkt sich das Ölziehen auch bei Migräne, Frauenleiden (zum Beispiel bei PMS) und weiteren Beschwerden positiv aus.

Welches Öl ist zum Ölziehen am besten?

Zum Ölziehen eignen sich kalt gepresste, native Pflanzenöle, bevorzugt in Bio-Qualität. Dazu gehören vor allem Sonnenblumenöl, Olivenöl, Sesamöl oder Kokosöl.

  • Im Ayurveda wird beim Ölziehen klassischerweise Sesamöl benutzt, weil es antibakteriell ist. Auf den Zähnen bleiben keine Beläge zurück und Allergien gegen Sesamöl sind eher selten. Allerdings sollten Sie helles Sesamöl verwenden, da es nährstoffreicher und milder im Geschmack ist.
  • So manche Anwenderinnen und Anwender bevorzugen Kokosöl, weil sie den Geschmack mögen und es eine leichte, nutzerfreundliche Konsistenz hat. Außerdem soll sich Ölziehen mit Kokosöl besonders gut für etwas weißere Zähne eignen. Kokosöl enthält viele ungesättigte Fettsäuren, etwa Laurinsäure. Sie ist antibakteriell und kämpft gegen Bakterien an, die ein Grund für verfärbte Zähne sein können. Für weiße Zähne gibt es noch mehr Hausmittel.
  • Leinöl ist ein in Österreich regional hergestelltes Pflanzenöl. Es wird aus Flachs, einer sehr alten Kulturpflanze, gewonnen. Weil es eher herb schmeckt, kann es mit Sonnenblumenöl vermischt werden. Leinöl sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden und ist nicht sehr lange haltbar.
  • Auch Sonnenblumenöl, Olivenöl und Rapsöl kommen in vielen Regionen Europas aus regionalem Anbau. Sie eignet sich ebenso fürs Ölziehen und sind vergleichsweise günstig.

Tipp: Egal, für welches Öl Sie sich entscheiden: Testen Sie vor dem ersten Ölziehen, ob Sie das Öl auch gut vertragen und keine allergische Reaktion entwickeln. Dafür können Sie etwas vom bevorzugten Öl auf eine Stelle auf der Haut auftragen und 24 Stunden lang abwarten, ob sich eine Reaktion zeigt. Wenn Sie generell zu Allergien neigen, können Sie sich auch an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt wenden.

Ölziehen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Das tägliche Ölziehen dauert zwischen 15 und 20 Minuten. Wenden Sie die Routine am besten gleich in der Früh nach dem Aufstehen an. So beseitigen Sie möglichst viele in der Nacht angesammelte Bakterien und vermeiden, dass sie über den Frühstückskaffee oder -brei in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Eine häufig aufkommende Frage gleich vorab beantwortet: Die Zähne werden erst nach dem Ölziehen geputzt. Um eine gute Wirkung zu erzielen, sollten Sie das Ölziehen mindestens einen Monat lang praktizieren. Sagt es Ihnen zu, können Sie es fix in Ihre tägliche Zahn- und Mundpflege einbeziehen.

So könnte Ihre morgendliche Ölzieh-Routine aussehen:

  1. Die Zunge mit einem Zungenschaber beziehungsweise alternativ mit einem Metalllöffel reinigen.
  2. Danach einen Esslöffel Öl in den Mund nehmen und für 15 bis 20 Minuten mit aktiven Mundbewegungen im Mundraum hin und her spülen. Das Öl auch mehrmals durch die Zahnzwischenräume ziehen. So viel Zeit haben Sie nicht? – Doch! Nutzen Sie die Zeit einfach für Ihre anderen morgendlichen Aktivitäten. Von der Morgendusche bis zum Podcast hören und zum Haaremachen: Das Ölziehen funktioniert auch nebenbei.
  3. Im Anschluss die Flüssigkeit in ein Tuch spucken und im Restmüll entsorgen. Öl im Abfluss kann ansonsten zu Verstopfungen führen. Achten Sie darauf, das Öl sehr gründlich auszuspucken, sonst können anfangs unangenehme Nebenwirkungen wie Magen- oder Darmbeschwerden auftreten.
  4. Nach dem Ölziehen den Mund mit lauwarmem Wasser ausspülen und die Zähne wie gewohnt putzen.

Lesetipp: Erfahren Sie auf dm.at, wie Sie Ihre Zunge reinigen können.

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