Ab in einen neuen Lebensabschnitt: So wird die Einschulung zum Kinderspiel
Was sich mit der Einschulung für Kinder ändert
Lehrer, Mitschüler und Räumlichkeiten: In der Schule wartet ein komplett neues Umfeld auf die jungen Tafelklässler. Hier gelten außerdem bislang meist unbekannte Regeln: Pünktlich im Klassenraum ankommen, einen großen Teil des Vormittags ruhig sitzen, leise arbeiten und aufzeigen, wenn man etwas sagen möchte. Außerdem gilt es, sich daran zu gewöhnen, sich nur auf eine erwachsene Person zu konzentrieren. Am ungewohntesten für viele Schulanfänger: Die Hausaufgaben, die nachmittags darauf warten, erledigt zu werden.
Sechs Tipps, wie Sie Ihrem Kind den Schulstart erleichtern können
Bei der Einschulung wird aus dem erfahrenen Kindergartenkind, das alle Abläufe kennt, ein „kleines“ Schulkind, das sich in einem fremden Umfeld völlig neu orientieren muss. Diese Tipps können beim Ankommen im neuen Lebensabschnitt helfen. Übrigens: Vom „Ernst des Lebens“ zu sprechen, ist bei der Einschulung nicht ratsam – vielmehr von neuen Möglichkeiten und Chancen, die sich für die ganze Familie eröffnen!
Freude an der Schule vermitteln
Bei den allermeisten Schulanfängern ist Vorfreude auf die Schule das vorherrschende Gefühl – natürlich gepaart mit Aufregung und Unsicherheit. Eltern haben die wichtige Aufgabe, ihr Kind in seiner Freude am Lernen und seiner Neugier auf Neues zu unterstützen. Manchmal leichter gesagt als getan: Schließlich sind Eltern häufig selbst nervös vor der Einschulung, immerhin hat jeder Erinnerungen an die Schule – positive wie negative –, die in einer solchen Situation wieder präsent werden. Wichtig ist, negative Erinnerungen nicht an das Kind weiterzugeben.
Ersten Schultag als kleines Fest zelebrieren
Der erste Schultag ist für jeden Erstklässler ein ganz besonderer Tag. Hier steht das Kind im Mittelpunkt und genießt die volle Aufmerksamkeit. Manche Famillien organisieren ein gemeinsames Mittagessen mit den engsten Verwandten, bei dem der Tafelklässler mitsamt seiner Schultüte gefeiert wird. Im Idealfall bleibt der Tag der Einschulung dem Kind noch Jahre danach in positiver Erinnerung.
Mittels Ritualen Sicherheit geben
Ein geregelter Tagesablauf ist das Um und Auf, damit die Neuerungen des Schulalltags schnell zur Routine werden. Rechtzeitig ins Bett gehen und aufstehen (ein Volksschulkind braucht in der Regel zehn bis zwölf Stunden Schlaf), gemeinsam frühstücken sowie fixe Zeiten für Hausaufgaben stehen ab jetzt auf dem Stundenplan. Genügend Freiraum zum Spielen und Toben ist zum Ausgleich natürlich ebenso wichtig. Gute-Nacht-Geschichten oder andere Rituale, die in der Kindergartenzeit bereits ihren festen Platz hatten, sollten während der Phase der Einschulung beibehalten werden. Denn bei so viel neuen Eindrücken und Emotionen sorgt Vertrautes für ein Gefühl der Sicherheit.
Selbstständigkeit fördern
Ein Schulkind muss viele Aufgaben allein bewältigen. Eltern können seine Selbstständigkeit fördern, indem sie es animieren, sich zum Beispiel selbst an- und auszuziehen, den eigenen Teller wegzuräumen, das Kinderzimmer halbswegs ordentlich zuhalten. All diese Aufgaben helfen dem Kind, selbstsicherer zu werden und sich bestens für den Schulalltag zu wappnen.
Schweigsame Kinder zum Reden animieren
Der Rollenwechsel vom großen Kindergartenkind zum kleinen Tafelklässler verunsichert viele Kinder. Eltern sollten ihr Kind ermutigen, sich an die Lehrerin zu wenden, wenn es Hilfe braucht, Fragen hat oder sich unwohl fühlt. Außerdem sollten Eltern ab der Einschulung ihrem Kind aktiv zuhören, um frühzeitig von Problemen zu erfahren. Gerade bei Kindern, die wenig erzählen, gestaltet sich das oft schwierig. Was hier hilft? W-Fragen stellen wie
- Was hat dir heute in der Schule am meisten Spaß gemacht?
- Worüber musstest du dich ärgern?
- Was hat euch die Lehrerin gezeigt?
- Wen fandest du heute besonders nett?
Bei Problemen sollten sich Eltern mit Ratschlägen vorerst bedeckt halten und vielmehr nachhaken, indem sie beispielweise fragen: „Wie gelingt es denn deiner Sitznachbarin, ihr Turngewand nicht zu verlegen?“ Wenn dann das Kind selbständig auf eine Lösung kommt, ist das ein tolles Erfolgserlebnis.
Vertrauen und Zutrauen ins eigene Kind haben
Die Schulreifeüberprüfung hat ergeben: Das Kind ist schulreif und damit bereit, sich diesem neuen Lebensabschnitt zu stellen. Eltern dürfen Vertrauen und Zutrauen in ihr Kind haben und ihm die Sicherheit vemitteln, den Schulalltag gut zu meistern. Es wird sich nach seinen Möglichkeiten optimal entwickeln und an den gestellten Aufgaben wachsen – immer in dem Wissen, dass es sich auf die Unterstützung der Eltern verlassen kann. Achtung vor zu hohen, auch unausgesprochenen Erwartungen: Kinder haben feine Antennen und spüren den Druck, der sehr belastend sein und sich negativ auf die Freude am Lernen und die Leistungen auswirken kann. Daher: Einfach gemeinsam mit dem Kind auf die Einschulung freuen!