Wenn am kommenden Freitag, den 15. November, wieder der Vollmond aufgeht, ist dieses Himmelsereignis für manche Menschen ein besonderes Spektakel. Es soll sich bei dem Vollmond nicht nur um den Bibermond, sondern sogar um einen sogenannten Supermond handeln. Doch was ist darunter eigentlich zu verstehen?

Eins vorweg: Bezeichnungen wie Bibermond oder Supermond sind keine offiziellen, wissenschaftlichen Begriffe der Astronomie. Dennoch haben sich für Vollmonde bestimmte Namen eingebürgert.

Warum hat jeder Vollmond einen eigenen Namen?

Schon immer beeinflusste der Erdtrabant mit seinen unterschiedlichen Mondphasen das Zeitgefühl der Menschen. Viele Kulturen richteten ihre Zeitrechnung und ihren Kalender danach aus. Eine besondere Stellung nimmt der Vollmond ein: Jedem Vollmond im Jahresverlauf wurde ein eigener Name gegeben, der oft auch als Monatsname übernommen wurde. Überliefert sind beispielsweise die Vollmondnamen der Algonkin, einem im Osten Nordamerikas beheimatetem Volk. Auch für den deutschsprachigen Raum sind solche Vollmondnamen bekannt, jedoch gibt es hier zum Teil große regionale Unterschiede. Die Namen der Vollmonde orientieren sich vor allem an jahreszeitlichen Begebenheiten der Natur, der Landwirtschaft und Jagd.

  • Januar: Wolfsmond, Eismond, Wintermond
  • Februar: Schneemond, Hungermond
  • März: Lenzmond, Wurmmond (da durch den schmelzenden Schnee die Erde wieder weich wird und die Würmer aus der Erde kriechen)
  • April: Ostermond, Grasmond, Rosa Mond
  • Mai: Wonnemond, Pflanzmond, Marienmond
  • Juni: Erdbeermond, Brachmond (in diesem Monat wurde in der Dreifelderwirtschaft traditionell das Brachfeld bearbeitet)
  • Juli: Heumond, Donnermond, Bockmond (da dem männlichen Reh, dem Rehbock, ein neues Geweih wächst)
  • August: Getreidemond, Störmond (in diesem Monat geht die Laichzeit der Störfische zu Ende)
  • September: Herbstmond, Erntemond, Holzmond
  • Oktober: Weinmond, Jägermond
  • November: Nebelmond, Bibermond (zurückgehend auf die Biber-Jagdsaison der Algonkin)
  • Dezember: Kalter Mond, Christmond, Heilmond

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Was versteht man unter einem Supermond?

Einen Supermond gibt es immer dann, wenn der Vollmond sich besonders nahe der Erde befindet. Denn die Umlaufbahn des Mondes ist nicht vollkommen rund, sondern leicht elliptisch – der Abstand zwischen den beiden Himmelskörpern schwankt daher zwischen 356.400 und 406.700 Kilometern. Die Phase, wo der Mond besonders nahe ist, nennt die Astronomie Perigäum, jene Phase, wo der Mond am weitesten entfernt ist, heißt Apogäum.

Der Begriff Supermond wird hingegen nicht in der Astronomie verwendet. Der Astrologe Richard Nolle erfand das Wort im Jahr 1979, verwendete es allerdings nicht im heute gebräuchlichen Sinne: Nolle meinte damit einen besonders nahen Vollmond, der aufgrund seiner Anziehungskraft für Erdbeben und Vulkanausbrüche verantwortlich sei. Solche extremen Naturereignisse sind jedoch nicht auf den Mond zurückzuführen.

Wie oft gibt es einen Supermond?

Da es sich beim Begriff Supermond um keine offizielle oder gar wissenschaftliche Bezeichnung handelt, gibt es auch unterschiedliche Sichtweise darüber, ab wann ein Vollmond als Supermond gilt. Oft wird ein Abstand zur Erde von 360.000 Kilometern oder darunter angegeben. Dies trifft etwa zwei bis vier Mal im Jahr zu.

Wann ist der nächste Supermond?

Laut dem Kalender des ehemaligen Astrophysikers der NASA, Fred Espenak, wird der nächste Supermond,der Vollmond am 15. November 2024 sein, mit einem Abstand von 361.867 Kilometern. An die Supermond-Rekordhalter wird dieser Vollmond jedoch nicht herankommen. Besonders nahe war der Vollmond der Erde am 4. Jänner 1912: nämlich 356.375 Kilometer – näher als alle Vollmonde 1.000 Jahre davor waren und 1.000 Jahre danach sein werden. Erst am 13. Jänner 2026 wird unser Nachbar im Sonnensystem uns wieder ähnlich nahekommen: Dann wird der Abstand 356.531 Kilometer betragen.

Wann ist der Supermond am größten?

Die beste Aussicht auf den Supermond gibt es an dunklen Orten ohne Lichtverschmutzung. Besonders gut ist er bei wolkenfreiem Himmel kurz vor Mondauf- oder Monduntergang zu beobachten. Denn runde Objekte nahe dem Horizont erscheinen dem menschlichen Auge größer. Das beruht auf einer optischen Täuschung: Eigentlich würde durch die Lichtbrechung der Erdatmosphäre die Mondscheibe abgeplattet (und somit kleiner) wirken. Unser Gehirn stellt den Mond jedoch ins Verhältnis zur Umwelt im Vordergrund – und das lässt den Supermond in Horizontnähe beeindruckend groß aussehen.

Was bewirkt ein Supermond?

Durch die Nähe des Mondes zur Erde verstärken sich rund um den Supermond die Gezeiten, allerdings nur um einige Zentimeter – was als „Springtide“ bezeichnet wird. Erdbeben oder Vulkanausbrüche, wie vom Supermond-Erfinder Richard Nolle behauptet, muss also niemand befürchten.

Eine Besonderheit gibt es jedoch: Der Supermond ist außergewöhnlich hell. Die Mondoberfläche kann mehr Sonnenlicht abstrahlen als bei weiter entfernten Vollmonden. Rund 15 Prozent heller erscheint ein Supermond im Vergleich zu einem durchschnittlichen Vollmond. Das kann – wenn das Schlafzimmer nicht gut abgedunkelt ist – schon mal zu Schlafstörungen führen.

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Gibt es auch einen Minimond?

Der Minimond ist das Pendant zum Supermond: Sobald die Entfernung des Erdtrabanten mehr als 405.000 Kilometer zum Erdmittelpunkt beträgt, handelt es sich im Volkssprachlichen um einen Minimond.

Pink Moon: Leuchtet er wirklich rosa?

Der sogenannte Pink Moon (auch Rosa Mond) heißt nicht so, weil er in dieser Farbe vom Himmel leuchtet. Der Name hat seinen Ursprung beim nordamerikanischen Volk der Algonkin, die den Vollmond im April so bezeichnen. Denn zu dieser Jahreszeit blüht typischerweise die rosa Flammenblume (Phlox).

Wann gibt es einen Blue Moon?

Wie beim Pink Moon handelt es sich beim Blue Moon nicht um eine besondere Färbung des Vollmonds. Im Englischen bezeichnet die Redewendung „once in a blue moon“ ein sehr seltenes Ereignis. Der Name geht auf die Tradition zurück, jedem Vollmond im Jahr einen Namen zu geben. Doch der Mondkalender und der international gültige Gregorianische Kalender, der sich nach der Sonne richtet, stimmen nicht exakt überein. Daher gibt es alle paar Jahre nicht nur zwölf, sondern 13 Vollmonde. Dieser 13. Vollmond im Kalenderjahr wird als Blue Moon bezeichnet.

Allerdings: Unter bestimmten Umständen kann der Mond tatsächlich eine bläuliche Färbung annehmen. Das passiert, wenn die Erdatmosphäre mit Staub- und Aschepartikeln einer bestimmten Größe durchzogen ist – etwa bei Staubstürmen, Waldbränden oder Vulkanausbrüchen. Die Partikel streuen den Anteil des roten Mondlichts, sodass der blaue Anteil besser zur Geltung kommt und die Mondoberfläche bläulich erscheinen lässt. Dies wird in der Physik als Mie-Streuung bezeichnet.

Was ist ein Black Moon?

Der Black Moon, auch Schwarzmond genannt, ist kein Vollmond, sondern ein bestimmter Neumond: In den meisten Monaten fällt nur ein Neumond. Manchmal kommt es jedoch vor, dass es zwei Neumonde gibt – der zweite Neumond wird dann im Volksmund als Schwarzmond bezeichnet. Der nächste Schwarzmond wird am 30. Dezember 2024 sein.

Tipp der Redaktion: Lesen Sie hier, wie man durch das Ritual der „Neumondwünsche“ zu mehr Achtsamkeit finden kann. Ebenfalls zu Neumond ist laut Astrologin Lori Haberkorn der perfekte Zeitpunkt zum Manifestieren von Wünschen und Träumen.

Was passiert bei einem Blutmond?

Einen Blutmond gibt es bei einer Mondfinsternis: Dann stehen Mond, Erde und Sonne in einer Reihe und der Mond wandert durch den Erdschatten. So kann ihn kein Licht der Sonne erreichen – nur die langwelligen, roten Lichtstrahlen, welche die Erdatmosphäre durchbrechen können. Daher erscheint der Mond bei der Mondfinsternis rötlich: der sogenannte Blutmond, auch Kupfermond genannt. Die Intensität der Farbe hängt dabei vom Wetter, der Luftfeuchtigkeit und Feinstaubbelastung der Luft ab. Die nächste totale Mondfinsternis findet übrigens am 14. März 2025 statt.