Trockene Haut: Das sind die Dos & Don'ts
Ein Spannungsgefühl, leichtes Jucken oder auch Brennen: Trockene Haut im Gesicht ist unangenehm – egal ob im Winter oder im Sommer. Was die Ursache sein kann und welche Hausmittel dagegen helfen.
Trockene Heizungsluft drinnen, klirrende Kälte draußen – im Winter liegen die Ursachen für trockene Haut im Gesicht auf der Hand. Allerdings gib es trockene Haut auch im Sommer! Statt sich von einer Creme zur nächsten zu probieren, sollten wir lieber genauer auf die Umstände achten, die dazu führen können, dass die Haut an manchen Stellen austrocknet. Denn schöne Haut kommt auch von innen.
Bei trockener Haut ist die Hautbarriere gestört. Der Mangel an Feuchtigkeit ist auf fehlende Lipide zurückzuführen – das bedeutet: Die Talgdrüsen produzieren zu wenig Fett. Grundsätzlich gilt: Mit zunehmendem Alter altert die Haut und die Produktion von Talg, Elastin und Hyaluron nimmt ab.
Worauf trockene Stellen hinweisen können: dass der restliche Teil des Körpers ebenfalls zu wenig Feuchtigkeit hat. Natürlich gibt es Ausnahmen: Bei bestimmten Hauterkrankungen, etwa Neurodermitis, kann die Haut an manchen Stellen ebenfalls austrocknen.
Für Menschen mit gesunder Haut gilt: Am meisten betroffen sind im Winter jene Hautstellen, die während des gesamten Jahres zu wenig Aufmerksamkeit bekommen, etwa Ellenbogen, Schienbeine und im Gesicht die Wangen, die vor allem im Winter oft ungeschützt sind.
Die richtige Pflege für trockene Haut im Gesicht
Das Gesicht spannt und die trockene Haut an Nase und Stirn schuppt sich? Dann braucht die Haut dringend Feuchtigkeit und Fett. Damit sie diese auch aufnehmen kann, müssen die abgestorbenen Hautzellen erst sanft entfernt werden. Ein mildes Peeling, zum Beispiel selbstgemacht aus Zucker und Honig (Mischverhältnis 2:1), hilft dabei und spendet auch gleich Feuchtigkeit. Ein Reinigungsöl unterstützt außerdem, die Schutzbarrieren der Haut zu regenerieren ohne auszutrocknen.
Das Must-Have bei trockener Haut: eine feuchtigkeitsspendende Hautcreme, die die Haut mit nährenden Wirkstoffen langfristig versorgt. Ob Hyaluronsäure, Milchsäure, oder Aloe vera: Was Ihrer Haut besonders guttut, ist von Typ zu Typ und je nach Saison unterschiedlich. Hier kann eine professionelle Hautanalyse bei Dermatologinnen und Dermatologen Aufschluss geben.
Pflanzliche Öle können Wunder wirken: Hochwertiges Weizenkeimöl, Traubenkernöl oder Passionsblumensamenöl enthalten ungesättigte Fettsäuren, die die Hautstruktur nähren, verfeinern und schützen. Verstärken Sie Ihre Gesichtspflege mit 1-2 Tropfen Öl, das sorgt zusätzlich für einen wunderschönen Glow! In der Nacht darf das Öl auch pur sanft eingeklopft werden. Wer Körperöle nach dem Duschen auf die feuchte Haut einmassiert, wirkt der Trockenheit aktiv entgegen.
Wichtig: Zieht die Creme nicht gut ein oder hinterlässt einen zu starken Fettfilm, lassen Sie lieber die Finger davon, denn Poren können verstopfen und Pickel und Mitesser entstehen. Selbst reichhaltige Cremes sollten so formuliert sein, dass sie nach einigen Minuten einziehen.
Mit dem Wetter und den Umwelteinflüssen ändern sich auch die Bedürfnisse der Haut. Daher sollten Sie Ihre Pflegeroutine im Sommer und im Winter anpassen:
1. Hautpflege im Winter
Für die Gesichtshaut nur Reinigungsmilch verwenden, auf alkoholhaltiges Gesichtswasser verzichten, das könnte die Haut zusätzlich austrocknen. Danach mit reichhaltigen Cremes pflegen. Diese enthalten idealerweise pflanzliche Öle, die der natürlichen Lipidschicht der Haut ähneln, etwa Argan-, Macadamia- oder Jojobaöl und Sheabutter. Gegen trockene Stellen an der Nase hilft eine Kälteschutzcreme.
Achtung bei unreiner Haut: Hier sollten Sie auch im Winter Ihren gewohnten Pflegeprodukten treu bleiben und im Zweifelsfall lieber öfter auftragen. Denn steigt man auf fetthaltige Inhaltsstoffe um, könnten sich die Unreinheiten verschlimmern. Beim Wintersport in den Bergen nicht auf eine Sonnencreme vergessen!
Plus: Lippen haben keine Talgdrüsen und trocknen darum schnell aus. Daher sollten Sie Produkte mit Substanzen wie Mineralöle, Glycerin und Paraffin meiden.
2. Hautpflege im Sommer
Im Sommer braucht die Haut im Gesicht vor allem eines: Feuchtigkeit! Und die findet sich nicht in den reichhaltigen Pflegeprodukten mit Ölen. Verwenden Sie lieber ein Fluid, das schnell einzieht oder eine Tagescreme, die wenig Fett enthält. Einmal in der Woche mit einem Peeling die alten Hautschüppchen abrubbeln und eine feuchtigkeitsspendende Gesichtsmaske auftragen. Das bringt den Teint zum Strahlen.
Plus: auf Sonnenschutz nicht vergessen. Dieser schützt nicht nur vor Sonnenbrand, sondern auch vor dem Austrocknen. Einmal in der Woche eine nährende Gesichtsmaske aufzutragen, bringt trockene Haut wieder zum Strahlen.
3. Make-up bei trockener Haut
Achten Sie auf pflegende Make-up-Produkte bei der täglichen Routine. Haben Sie trockene Haut, vorm Schminken am besten die Augenpartie mit feuchtigskeitspendender Augencreme versorgen. Achten Sie bei der Foundation unbedingt auf pflegende Inhaltsstoffe wie Urea, Aloe vera oder Seidenproteine.
Wenn Sie Puder verwenden, unbedingt den Pinsel gut ausklopfen, denn Puder wirkt auch austrocknend. Ab und zu ein Peeling auch für die Lippen verwenden, um die Hautschuppen zu entfernen. Vorsicht bei wasserfester Mascara – es kann die Wimpern austrocknen.
Hausmittel gegen trockene Haut
Luft befeuchten
Vor allem im Winter sollten Sie auf eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent achten, um die Haut vor einer Austrocknung durch Heizungsluft zu bewahren. Das einfachste Hilfsmittel dafür ist: alle zwei Stunden richtig durchlüften. Auch ein technischer Luftbefeuchter kann helfen, die Luft im Raum zu verbessern. Tipp: Grünpflanzen wie Birkenfeige und Zimmerlinde sollen ebenfalls zu einem feuchteren Raumklima beitragen.
Genügend trinken
Es liegt auf der Hand: Auch zu wenig trinken kann zu trockener Haut führen. Daher ist eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr eine gute Maßnahme gegen trockene Haut im Sommer und im Winter. Dabei sind allerdings nicht alle Getränke gemeint. Kräutertees und Wasser tun gut. Koffein und Alkohol verengen die Poren hingegen und verschlechtern die Durchblutung zusätzlich.
Richtige Ernährung nach TCM
Aus Sicht der TCM kommt es neben dem Trinken auch auf die Kombination mit wasserreichen Lebensmitteln und „saftiger Nahrung“ mit wenig Salz an. Zudem soll das Antioxidans Beta-Carotin trockener Haut vorbeugen. Es ist zum Beispiel in Aprikosen, Sanddorn, Karotten und roter Paprika enthalten. Ungesättigte Omega-3-Fettsäuren stärken die Haut zudem von innen.