Sodbrennen in der Schwangerschaft: Diese Hebammen-Tipps helfen dagegen
Das große Abenteuer Schwangerschaft hat auch seine Schattenseiten: Sodbrennen ist so eine. Wir haben mit Hebamme Tanja Krutzler darüber gesprochen, wieso so viele werdende Mütter vom unangenehmen Reflux geplagt werden, was dagegen hilft und worauf man besser verzichten sollte.
Sie haben gedacht, nach der Morgenübelkeit (oder anderen Beschwerden zu Beginn der Schwangerschaft) geht es nur noch bergauf? Und nun bringt Sie fürchterliches Sodbrennen um die Nachtruhe? Damit sind Sie in der Schwangerschaft nicht allein. Jede zweite Schwangere leidet unter dem unangenehmen, brennenden Schmerz in der Magengegend. Grund dafür ist das Hormon Progesteron, das die Muskeln lockert und verhindern soll, dass sich die Gebärmutter unerwünscht zusammenzieht. Leider erschlaffen dank des Progesterons auch andere Muskeln im Körper. Häufig trifft das den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre. Besonders in der letzten Phase der Schwangerschaft bleibt durch den erhöhten Platzbedarf der Gebärmutter weniger Platz für die Organe, also auch für den Magen. Durch den erhöhten Druck kommt es zum Aufsteigen von Magensäure in die Speiseröhre.
Wir haben Hebamme Tanja Krutzler gefragt, was leidgeplagten Frauen hilft.
Kann Sodbrennen in der Schwangerschaft vorgebeugt werden?
Ja, es kann auf jeden Fall erleichtert werden. Vor allem mit der richtigen Ernährung können Frauen großen Einfluss darauf nehmen.
Welche Lebensmittel wirken mindernd bei Sodbrennen?
Bananen neutralisieren die Magensäure.
- Zerkaute Mandeln, Haselnüsse und Cashew-Kerne können die Magensäure binden.
- Das langsame und gründliche Kauen von gekochten Kartoffeln und rohen Karotten bewirkt ebenso ein Binden der Magensäure.
Welche Getränke helfen bei Sodbrennen in der Schwangerschaft?
- Stilles (Mineral-)Wasser sowie verschiedene Tees wie Fenchel-, Ingwer-, Salbei- oder Kümmeltee verdünnen die Magensäure.
- Heilerde in warmem Wasser aufgelöst, kann auch Linderung bringen.
- Milch wird kontrovers diskutiert – aufgrund des leicht sauren pH-Wertes kann sie die Magensäure nicht neutralisieren, dennoch bringt sie bei vielen Frauen Linderung.
Haben Sie Tipps zum richtigen Essverhalten?
Ich rate dazu, lieber vier bis fünf kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen als drei große. Koffein- und kohlensäurehaltige Getränke sollten vermieden werden, ebenso fettige, süße und sehr würzig-scharfe Speisen. Unmittelbar vor dem zu Bett gehen noch etwas zu essen, ist ebenfalls nicht ratsam. Ein erhöhter Oberkörper beim Schlafen hilft auch, den Rückfluss von Magensäure zu verhindern.
Wenn gar nichts mehr hilft – dürfen während der Schwangerschaft Medikamente gegen Sodbrennen eingenommen werden?
Bei besonders starkem Sodbrennen, ja. Dazu muss die Schwangere jedoch Rücksprache mit ihrer behandelnden Ärztin halten.
Abgesehen vom Essen und Trinken: Was könnte noch gegen Sodbrennen helfen?
Ich habe gute Erfahrungen mit Cranio-Sacral-Balancing und Akupunktur gemacht.
Cranio-Sacral-Balancing ist eine sehr sanfte Art der Körperarbeit, um die Selbstheilungskräfte im Menschen zu aktivieren. Diese spezielle Form der sanften Körperberührung löst Blockaden und bringt Entspannung auf körperlicher und emotionaler Ebene. Cranio-Sacral-Balancing erfasst und balanciert insbesondere den Energiefluss und das Pulsieren der Energien am Kopf, entlang der Wirbelsäule, am Kreuzbein und in der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit.