Diese 8 Lebensmittel darf man in der Schwangerschaft nicht essen
Gesund und abwechslungsreich zu essen, ist für die werdende Mama und ihr Ungeborenes das Allerbeste. Auch wenn die Ernährung in der Schwangerschaft eigentlich nicht kompliziert ist, gibt es dennoch einige Lebensmittel, die Schwangere nicht essen dürfen. Wir zeigen acht davon und sprechen mit unserer Expertin darüber, was passiert, wenn man fälschlicherweise doch zu einem Tabu-Lebensmittel gegriffen hat. Das müssen Schwangere bei Einkauf und Zubereitung von Lebensmitteln beachten.
In der Schwangerschaft gibt es kaum etwas Wichtigeres als eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung – schließlich soll das ungeborene Baby mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden, um sich bestmöglich entwickeln zu können. Viele Schwangere fragen sich daher berechtigterweise: „Was darf man in der Schwangerschaft eigentlich nicht essen?“ Wir nehmen acht Lebensmittel genauer unter die Lupe, die jedenfalls vom Speiseplan einer Schwangeren gestrichen werden sollten. Warum? Weil sie mit Salmonellen, Listerien oder Toxoplasmose-Erregern belastet sein und eine echte Gefahr für Mutter und Kind darstellen können. Außerdem sprechen wir mit Gynäkologin Eva Lunzer-Mühl unter anderem über die Gefahren einer Lebensmittelvergiftung während der Schwangerschaft.
1. Rohe oder halb gegarte Eier
Für die Zeit während der Schwangerschaft heißt es: Bye bye Mayonnaise, Tiramisu, Rührei und Omelette mit weichem Eigelb- und weiß. Rohe oder halb gegarte Eier können nämlich mit Salmonellen belastet sein. Wer nicht auf Eier verzichten möchte: Mindestens zehn Minuten kochen oder braten.
2. Rohes Fleisch
Zugegeben, für Fleischliebhaberinnen gibt es kaum etwas Köstlicheres als ein saftiges Steak. Doch als Schwangere heißt es bei diesem und anderen rohen Fleischspeisen wie Beef Tartar: Nein, danke! Denn der Verzehr kann zu einer Toxoplasmose-Infektion führen.
3. Roher Schinken und rohe Würste
Bei Prosciutto und Salami denkt man meist als Erstes an Italien und die kulinarischen Köstlichkeiten unseres südlichen Nachbarlandes. Schwangeren bleibt der Genuss von rohem Schinken und Würsten jedoch verwehrt. Wie bei rohem Fleisch können sich hier Toxoplasmose-Erreger und Listerien verstecken. Daher darf man dies während der Schwangerschaft nicht essen.
4. Roher und/oder mit Quecksilber belasteter Fisch
Sushi- und Maki-Fans müssen sich während der Schwangerschaft auf eine Abstinenz einstellen. Denn rohe oder roh geräucherte Filets sind für Schwangere tabu. Es herrscht Listerien- und Toxoplasmose-Gefahr. Von Thunfisch, Heilbutt oder Schwertfisch sollte eine werdende Mutter ebenfalls die Finger lassen – diese Fischarten sind meist stark mit Quecksilber belastet.
5. Produkte aus Rohmilch
Rohmilchkäse wie Camembert, Gorgonzola, Feta und Brie mögen gut schmecken, vom Verzehr wird Schwangeren jedoch dringend abgeraten. Wieso? Weil bei der Herstellung die Milch nicht erhitzt wird und somit Krankheitserreger wie Listerien enthalten sein können. Daher beim Kauf eines Käses immer darauf schauen, ob er pasteurisiert wurde.
6. Abgepackter Salat
Wer vor der Entscheidung steht: Abgepackter oder frischer Salat sollte sich als Schwangere auf jeden Fall für die frische Variante entscheiden. Denn aufgrund des feuchtwarmen Mikroklimas in den Salatpackungen können sich Erreger wie Listerien besonders schnell vermehren. Hinzu kommen die zahlreichen Schnittkanten des Gemüses, die eine gute Angriffsfläche bieten, auf denen sich die Keime niederlassen können.
7. Ungewaschenes Obst und Gemüse
Es gibt kaum etwas Gesünderes als Obst und Gemüse. Schwangere sollten die Früchte jedoch unbedingt gründlich waschen und im besten Fall abschälen. Denn auf den Schalen können sich Parasiten tummeln, vor denen es sich zu schützen gilt.
8. Alkohol
Wer Grund zum Feiern und Anstoßen hat, sollte das während einer Schwangerschaft auf später vertagen oder zur alkoholfreien Variante greifen. Denn Alkohol ist wie allseits bekannt, absolut verboten in der Schwangerschaft. Das Zellgift gelangt über das Blut in den Kreislauf des ungeborenen Kindes und kann dort zu schweren Schäden, vor allem im Gehirn führen.
Auch wenn die Liste mit Lebensmitteln, die man während der Schwangerschaft nicht essen darf, bekannt ist, kann es passieren, dass man versehentlich etwas Verbotenes zu sich genommen hat und tatsächlich an einer Lebensmittelvergiftung oder etwas Schlimmerem erkrankt. Gynäkologin Eva Lunzer-Mühl klärt auf:
Frau Dr. Lunzer-Mühl: Was tun, wenn man unabsichtlich etwas Falsches in der Schwangerschaft gegessen hat?
Als allererstes: keine Panik! Nicht jedes Lebensmittel ist per se kontaminiert. Sollte man rohe tierische Lebensmittel unwissentlich gegessen haben, heißt es vorerst einmal: Gesundheitszustand genau beobachten und im Zweifel vorsichtshalber ärztlichen Rat suchen.
Lebensmittelinfektionen durch Listerien und Toxoplasmose-Erreger können dem ungeborenen Kind schaden. Die Symptome einer Infektion sind relativ unspezifisch – im Verdachtsfall sollten hier gezieltere Untersuchungen erfolgen. Im Rahmen der Mutter-Kind-Passuntersuchungen wird das Blut routinemäßig auf Antikörper gegen Toxoplasmose getestet. Hat man bereits ausreichend Antikörper im Blut, ist man immun und somit ist eine akute Gefährdung für das Ungeborene ausgeschlossen.
Bei einer Salmonelleninfektion führt der starke Durchfall zu hohem Wasser- und Salzverlust. Die Salmonellen selbst sind nicht plazentagängig, stellen also für den Fötus im Gegensatz zu Toxoplasmose und Listerien keine direkte Gefährdung dar. Kommt es allerdings bei der Geburt zu einer weiteren Bakterienausscheidung über den Stuhl, kann sich das Neugeborene direkt mit Salmonellen anstecken.
Wie gefährlich ist eine Lebensmittelvergiftung für Mutter und Kind?
Eine Lebensmittelvergiftung wird in der Regel durch Bakterien ausgelöst, welche die konsumierten Lebensmittel befallen haben. Manche dieser Erreger produzieren Toxine, die die Verdauung negativ beeinflussen. Dadurch kann es zu Bauchkrämpfen, Durchfall und Erbrechen, manchmal auch Fieber kommen. In der Regel verschwinden die Symptome nach ein, zwei Tagen von selbst. Die meisten Keime sind dabei nicht plazentagängig und per se nicht primär gefährlich für das Ungeborene. Ausreichende Flüssigkeit- und Mineralstoffzufuhr ist hier besonders wichtig, um eine Dehydration und vorzeitige Wehentätigkeit zu vermeiden.
Ganz generell sind Schwangere durch die Veränderung im Immunsystem anfänglicher für Infektionen und sollten daher besonders auf ausreichende Küchenhygiene achten. Gegen Hepatitis A, ebenfalls ein häufiger Auslöser einer Lebensmittelvergiftung durch kontaminierte Lebensmittel, kann man sich auch in der Schwangerschaft impfen lassen.
Und wann muss sich eine Schwangere Sorgen machen, wenn sie nach dem Essen Durchfall bekommt?
Durchfall in der Schwangerschaft kommt häufiger vor als gedacht. Dies hat in den meisten Fällen harmlose Gründe und bedeutet nicht immer eine Infektion durch gefährliche Keime. Vor allem hormonelle Veränderungen und eine Ernährungsumstellung mit ballaststoffreicheren Lebensmitteln führen gerade in der Frühschwangerschaft zu weicherem Stuhl. Harmlose virale Infektionen können ebenfalls zu kurzfristigem Durchfall ohne weitere Beeinträchtigung führen. Dauert der Durchfall aber länger als drei Tage an, ist von Fieber, krampfartigen Bauchschmerzen oder Blutbeimengungen begleiten, sollte dies auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden.