Land-Art: So kreativ gestalten wir mit der Natur
Die Outdoor-Saison genießen und dabei fantasievolle Land-Art-Ideen umsetzen: Wie wir mit Zweigen und Steinen spannende Kunstwerke bauen, mit Blüten ein Herbarium basteln oder zur Freiluftmalerin werden.
Für Outdoor-Sport ist es zu heiß und einfach nur im Wald spazieren zu gehen wird langweilig? Dann ist Land-Art eine kreative Alternative. Ursprünglich bezeichnete man damit eine Strömung der bildenden Kunst, die in den 1960er-Jahren entstand. Heute verstehen wir darunter jede Art von Natur-Kunst oder Kunst in der Landschaft. Dabei können wir ganz unterschiedliche Materialien verwenden.
Land-Art mit Blumen: Wie geht ein Herbarium?
Manche haben es schon im Biologieunterricht in der Schule geliebt. Andere entdecken erst später, wie viel Spaß es machen kann, ein Album mit getrockneten Lieblingspflanzen anzulegen, die man in der Natur findet.
Richtig sammeln
- Gleich nach dem Regen oder im Morgentau lieber keine Blüten für das Herbarium schneiden: Je trockener die Pflanzen sind, desto besser!
- Außerdem ist es gut, auf Frische und Unversehrtheit zu achten. Wichtig: Die ausgewählten Schönheiten dürfen nicht naturgeschützt sein. Apps wie PlantNet und regionale Onlineportale helfen dabei, ihren Schutzstatus zu bestimmen.
- Sobald man die Stängel mit einer Schere abgeschnitten hat, kommen die Blumen, Blätter und Gräser in ein sauberes Papier- oder Plastiksackerl – und werden möglichst rasch nach Hause transportiert.
So trocknet wir die Pflanzen:
Daheim angelangt, legt man die Pflanzen zwischen zwei weiße Papiere in ein dickes Buch. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass sie genügend Abstand zueinander haben.
So legen wir das Album an:
Nach einem Monat kann man die gepressten Pflänzchen vorsichtig herausnehmen und in ein Album kleben. Mit Zeichnungen, Souvenirs und Texten können wir die persönliche Note verstärken. Oder wir basteln aus den floralen Mitbringseln lieber kleine Geschenke, die dann etwa kreative Wandbilder zieren, Geburtstagskarten oder durchsichtige Handyhüllen.
Land-Art mit Farben: Pleinair-Malerei in 3D
- Mit der Staffelei auf der Waldlichtung: Die Faszination des natürlichen Lichts und der Natur zieht schon seit Jahrhunderten Künstler an. Aber nicht nur mit Farben und Schattierungen lässt sich die natürliche Umgebung in einem Bild einfangen. Auch Materialien, die man als Collage-Elemente einarbeitet, vermitteln wunderbar die Atmosphäre eines Ortes.
- Den Farben kann man etwa Sand oder Erde beimischen. Holz, Steine oder andere Funde lassen sich gut mit Strukturpaste oder Kleber montieren, bevor man sie in die kreative Farbkomposition einbettet. Oder man macht es umgekehrt: Zuerst den Hintergrund malen und dann die Elemente montieren. In jedem Fall entstehen sehr reizvolle, reliefartige Collagen.
- Wichtig: Die verwendeten Stücke sollten trocken sein, saugende Materialien – wie Rindenstücke oder trockene Zweige – grundiert man besser, bevor man sie in das Bild integriert. Und schwere Collagen-Teile brauchen einen stabilen Untergrund. In diesem Fall ist eine Holzplatte besser geeignet als eine Leinwand.
Land-Art mit allem: Kunstwerke in der Natur
Was auch immer man im Wald, am Strand oder auf der Wiese findet, kann als Material für eine temporäre Installation im Freien dienen – sofern es rechtmäßig verwendet werden darf: von Blütenpollen, die auf dem Boden zu geometrischen Mustern arrangiert werden, über Steine, aus denen man Porträtbilder legt, bis hin zu Skulpturen oder Mobiles aus Halmen und Holzstücken.Das fertige Kunstwerk wird dabei nicht mitgenommen, sondern nur abfotografiert. Die Bilder kann man auf Instagram posten, für eine Ausstellung verwenden oder einfach zu Hause ins Fotoalbum kleben. Das „Original“ bleibt währenddessen in seiner natürlichen Umgebung. So kann es von Vorbeikommenden entdeckt werden und andere Menschen zu neuer Kreativität anregen.