Dehnungsstreifen entfernen: Was ist möglich?
Oft verbinden wir Dehnungsstreifen nur mit Schwangerschaft. Aber nicht nur im Zuge der Entstehung neuen Lebens können sich Risse auf der Haut bilden, sondern beispielsweise auch durch Gewichtszunahme, Wachstum oder Veranlagung. Deshalb können auch Männer betroffen sein. Für viele sind die Hautrisse Schönheitsmakel und sie wollen die Dehnungsstreifen entfernen. Diese Möglichkeiten gibt es.
Wie entstehen Dehnungsstreifen?
In der Schwangerschaft sind Frauen ganz besonders anfällig für Dehnungsstreifen. Das ist nicht nur aufgrund der Ausdehnung von Bauch und Brust der Fall, sondern die Entstehung der lästigen Streifen wird durch einen veränderten Hormonhaushalt in der Schwangerschaft begünstigt, der die Haut dünner werden lässt. Mit einigen Tipps können Schwangere versuchen, Dehnungsstreifen vorzubeugen.
Abgesehen von Schwangerschaft gibt es aber noch eine Vielzahl anderer Faktoren, welche die Bildung der roten Linien verursachen können:
- starke Gewichtszunahme
- schneller Muskelaufbau (durch intensives Training)
- schwaches Bindegewebe (oft erblich bedingt)
- Veränderungen des Hormonhaushalts (Pubertät)
- rasantes Wachstum
Dehnungsstreifen betreffen also eine Vielzahl an Menschen und sind keinesfalls etwas, wofür man sich schämen muss. Wer seine Dehnungsstreifen entfernen möchte, sollte sich darauf gefasst machen, dass sie niemals ganz verschwinden werden, da es sich um Narbengewebe handelt. Wir haben aber einige Optionen für Sie, wie Sie die Heilung unterstützen können, sodass die Narben rascher verblassen.
Kann man Dehnungsstreifen vorbeugen?
Ein sicheres Mittel, um Dehnungsstreifen zu verhindern, gibt es leider nicht. Jedoch kann man vorbeugend das Bindegewebe stärken und die Hautelastizität fördern.
1. Viel trinken.
2. Wechselduschen straffen die Haut.
3. Baden sollte man nur mit rückfettenden Badezusätzen.
4. Ein- bis zweimal pro Woche ein Peeling machen. Das fördert die Durchblutung.
5. Ölen, ölen, ölen: Bauch, Po, Oberschenkel und Brüste 2x-täglich mit Jojobaöl, Mandelöl oder Vitamin-E-haltigem Weizenkeimöl einölen. Spezielle Öle für Schwangere ziehen besonders schnell ein. Am besten nach dem Duschen auf der noch feuchten Haut einmassieren.
6. Zupfmassage: Die Pflege mit Hautöl lässt sich ideal mit einer Zupfmassage verbinden, die die Durchblutung anregt und das Bindegewebe lockert. Dazu zunächst mit den Fingerspitzen in kreisenden Bewegungen von unten zum Nabel streichen. Dann mit Daumen und Zeigefinger eine kleine und gut eingeölte Hautrolle anheben, massieren und loslassen (nur so fest, wie es angenehm ist). Dabei von den Seiten zum Bauchnabel vorarbeiten.
Achtung: Die Zupfmassage sollte erst ab dem vierten Monat und nur bis zum letzten Drittel der Schwangerschaft angewendet werden. Darüber hinaus kann sie frühzeitig Wehen auslösen. Daher vor der Zupfmassage am besten Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten. Alternativ eignen sich auch kreisende Massagen mit Luffaschwamm, Massagehandschuh oder einer Trockenbürste mit weichen Borsten.
7. Stützende Kleidung: BHs und Bauchbänder entlasten die Haut.
8. Regelmäßige Bewegung: Sport stärkt das Bindegewebe, fördert die Durchblutung und beschleunigt den Stoffwechsel. Die Muskulatur entlastet zudem das Bindegewebe. Während der Schwangerschaft sind leichte Sportarten wie Schwimmen oder Yoga empfehlenswert.
9. Ausgewogen und gesund ernähren: Eine eiweißreiche Kost mit Vitamin C, Provitamin A und Vitamin E unterstützt die Hautelastizität von innen.
Fünf Methoden zum Dehnungsstreifen entfernen
1. Dehnungsstreifen entfernen mit Cremes
Wegcremen können Sie Dehnungsstreifen zwar nicht, aber spezielle Cremes können die Intensität und Sichtbarkeit der Streifen mildern. Die Cremes enthalten besonders viel Vitamin E, das die Reparaturmechanismen der Haut anregt und unterstützt. Zusätzlich können spezielle Narbenöle und viel Zink das Hautbild deutlich verbessern. Besonders zinkreiche Nahrungsmittel sind Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Kirchererbsen und Erbsen), Käse und Gemüse wie Brokkoli, Spinat und Kohlsprossen.
2. Dehnungsstreifen lasern
Empfinden Sie die kleinen Narben als starke Belastung, wird das Lasern als effektivste Methode gehandelt, um Dehnungsstreifen zu mindern. Dabei gibt es je nach Beschaffenheit der Risse unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten.
Der Farbstoff Laser zerstört die Blutgefäße in den oberen Hautschichten und eignet sich vor allem für sehr frische Risse und Narben. Diese verblassen schneller und bleiben nicht dunkelrot oder lila zurück.
Als besonders vielversprechend gilt jedoch die Behandlung mit dem Fraxel CO2-Laser. Diese Laserart verursacht kleine Löcher in den unteren Hautschichten und regt so die Bildung von neuem Bindegewebe an. Wie viele Lasersitzungen jeweils nötig sind und ob die Behandlung überhaupt geeignet ist, muss ganz individuell mit dem Arzt festgelegt werden und hängt von der Beschaffenheit des Gewebes ab.
3. Dehnungsstreifen entfernen mit Microneedling
Ziel der Microneedling-Behandlung ist es, die Kollagenbildung der Haut anzuregen. Dazu wird die Haut mit kleinen Nadeln verletzt. Die Miniwunden werden zusätzlich meist mit einem Serum versorgt, das die Heilung fördern soll. Die Effektivität wird von Experten ähnlich hoch eingeschätzt wie die des Laserns. Allerdings sollte Microneedling nur von qualifizierten Ärzten durchgeführt werden.
4. Dehnungsstreifen entfernen mit Ultraschall
Eine sanftere Möglichkeit, Dehnungsstreifen zu entfernen, ist die Ultraschallbehandlung. Da durch die Risse im Gewebe kleine Lücken entstanden sind, regen die Schwingungen des Ultraschalls die Aufnahme von körpereigenen Stoffen an, die das Gewebe reparieren. Das fördert auch die Durchblutung in unserem Körper und hilft beim Reparaturvorgang.
5. Dehnungsstreifen entfernen durch Massage
Ähnlich wie bei Narben kann eine behutsame Massage die Heilung von Dehnungsstreifen unterstützen. Besonders effektiv ist dabei eine sogenannte Zupfmassage. Der Name ist Programm, denn Hautstellen, an denen sich Risse befinden, werden vorsichtig nach oben gezupft. Dieser Vorgang regt die Durchblutung an, was den Heilungsprozess beschleunigt. Wichtig: Achten Sie bei frischen Dehnungsstreifen stets darauf, die Haut nicht zusätzlich auseinanderzuziehen, da sie sonst womöglich noch weiter einreißt. Eine unkompliziertere Variante sind der Einsatz von Massagebürsten und Peelings, da auch damit die Durchblutung angeregt wird.
In der Schwangerschaft kann eine Zupfmassage, vor allem an Bauch und Brust, Dehnungsstreifen mitunter sogar vorbeugen. Um die erwünschte Wirkung zu erzielen, sollten Sie möglichst früh mit der Massage beginnen. Gegen Ende der Schwangerschaft sollten Sie dann vom Zupfen zu einem zarten Massieren mit Massageöl übergehen. Besprechen Sie die Massagetechnik aber unbedingt vorab mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen!
6. Dehnungsstreifen entfernen mit Hausmitteln
Wer auf Hausmittel setzen möchte, kann die betroffenen Stellen mit Jojobaöl oder warmem Rizinusöl einölen oder Ringelblumensalbe auftragen – auch diese Möglichkeiten haben sich bewährt. Da es allerdings gut möglich ist, dass diese Hausmittel nicht sehr effektiv sind, gibt es noch die Möglichkeit, auf Selbstbräuner zu setzen. Kaufen Sie dafür Selbstbräuner in Ihrer Hautnuance und tragen Sie ihn auf die betroffenen Stellen auf. So wird die Farbe der Linien Ihrer Haut angeglichen und die Dehnungsstreifen werden kaschiert.
7. Dehnungsstreifen vorbeugen durch Ernährung und Bewegung
Um die Bildung neuer Dehnungsstreifen vorzubeugen, helfen gesunde Ernährung, viel Trinken (mindestens zwei Liter Wasser pro Tag) und regelmäßige Bewegung. Das strafft das Bindegewebe und macht es flexibler.